Landwirte, Fuhrunternehmer und weitere Protestler legten am Freitagmorgen den Verkehr im Landkreis Regen lahm.
Regen/Viechtach/Zwiesel. Mit dem Großkampftag am Montag war die Sache, wie erwartet, nicht abgetan. Auch unter der Woche ging es mit den Bauern-Protesten weiter: So wurde am Mittwoch und Donnerstag beispielsweise in Passau gestreikt. Am Samstag steht eine Kundgebung mit Wirtschaftsminister und stellv. Ministerpräsident Hubert Aiwanger in Freyung an. Am Freitagmorgen wurden im Landkreis Regen wichtige Verkehrsknotenpunkte blockiert.
Verlauf ohne besondere Vorkommnisse
So vermeldete die Polizeiinspektion Zwiesel für ihren Bereich und dem der Polizeiinspektion Regen, dass sich rund 70 Fahrzeuge an drei entsprechenden Veranstaltungen beteiligt hätten. „Zum einen war die Bundesstraße 11 zwischen den Auffahrten Zwiesel Süd und Zwiesel Mitte von 6 bis 6.30 Uhr blockiert. Gleichzeitig waren der Riedbergtunnel in beiden Richtungen sowie die Bundesstraße 85 bei Rinchnach zwischen der Ellerbacher Kreuzung und der Abfahrt Kasberg komplett gesperrt“, teilt Polizeihauptkommissar (PHK) Klaus Pister im Rahmen einer Presseinformation mit. Darin heißt es weiter: „Ankommende Fahrzeuge mussten jeweils auf die innerörtlichen Straßen ausweichen. Es kam zu keinerlei Stauungen, die Versammlungen verliefen störungsfrei.“
Organisatoren der Demo in Zwiesel: Michael Weiderer (links) und Michael Schmid.
Die Demonstrationen gingen ohne besondere Vorkommnisse vonstatten, wurden zudem pünktlich aufgelöst. In den Regionen um Zwiesel und Regen – und auch Viechtach. Dort wurden, wie Andreas Ertl, Vize-Chef der Polizeiinspektion Viechtach informiert, zwischen 8 und 8.45 Uhr die Rehau-Kreuzung, die Abbiegung beim Antoni-Kircherl in Richtung Kollnburg sowie die Viechtacher Stadteinfahrt auf der Hafnerhöhe dicht gemacht. „Es waren rund 20 Fahrzeuge beteiligt, die den Konvoi am Volksfestplatz gestartet haben. Es kam zu leichten Verkehrsbehinderungen – ansonsten gab es keine Auffälligkeiten“, berichtet PHK Andreas Ertl im Hog’n-Gespräch.
Was ist noch geplant?
Wie bereits am Montag, organisierte die Bauern-Demo rund um Zwiesel erneut Landwirt und Fuhrunternehmer Michael Schmid. Michael Weiderer unterstützte ihn dabei. „Wir machen das, weil wir – nicht nur die Bauern und Unternehmer, sondern die gesamte Bevölkerung – nicht mehr alles auffangen können. Damit meine ich nicht nur die Agrardiesel-Sache und das Ende vom grünen Nummernschildchen, sondern die generellen Preiserhöhungen“, erklärt der Landwirt die Intensionen der Bauernschaft. „Mittlerweile gibt es eigentlich nur noch eine Lösung dieser Sache: der Rücktritt der Regierung.“
Obwohl sich also gegenüber den Politikern in Berlin ordentlich Zorn aufgestaut hat, ist es dem 41-Jährigen wichtig zu betonen, dass bei den Demonstrationen am Montag und Freitag keine Aggressionen mit im Spiel waren. Genauso distanziert er sich vehement von rechtem Gedankengut. „Der Umgang untereinander, aber auch mit der Polizei war sehr gut. Ich denke, man kann von einem gelungenen Verlauf sprechen.“ Ob auch am Samstag noch weitere Aktionen geplant sind – und darüber hinaus – , wusste Michael Schmid am Freitagvormittag noch nicht zu berichten. „Wir setzen uns erst noch zusammen und besprechen das.“
Helmut Weigerstorfer
Nachtrag: Pressemitteilung des Landkreises Regen:
„Dem Landratsamt Regen wurde eine weitere Demonstrationsfahrt für den morgigen Samstag, 13. Januar, angezeigt. Diese beginnt nach Angaben der Veranstalter um 19 Uhr am Volksfestplatz in Viechtach, verläuft über die B85 nach Patersdorf und von dort aus über die St2136 nach Teisnach. Die Versammlung endet dort am Georg-Wittmann-Platz. Die Verantwortlichen am Landratsamt weisen darauf hin, dass es damit ab 19 Uhr in diesen Bereichen zu Beeinträchtigungen im Straßenverkehr kommen kann.“
