Niederbayern. Wer zieht für den Stimmkreis (205) Passau-Ost in den niederbayerischen Bezirkstag ein? Eine Antwort wird es nach den entsprechenden Abstimmungen am 8. Oktober geben. Fragen zu diesem, dem höchsten kommunalpolitischen Gremium haben die Top-Kandidaten der jeweiligen Parteien aber bereits im Vorfeld der Bezirkswahl 2023 beantwortet.
(Die Reihenfolge richtet sich nach der entsprechenden Auflistung im offiziellen Wahlvorschlag des Bezirkes Niederbayern. Bei Klick auf den jeweiligen Namen erscheint das Interview)
- CSU: Stephan Gawlik
Bitte stellen Sie sich zunächst einmal unseren Lesern vor.
Mein Name ist Stephan Gawlik, ich bin 55 Jahre alt und wohne in Fürstenstein. Seit 21 Jahren darf ich 1. Bürgermeister meiner schönen Heimatgemeinde Fürstenstein sein. Zuvor habe ich beim Zweckverband Abfallwirtschaft Donau-Wald den Beruf des Verwaltungsfachangestellten erlernt. Bis zu meiner Wahl zum 1. Bürgermeister im Mai 2002 war ich 12 Jahre lang bei der Gemeinde Neukirchen vorm Wald in der Gemeindeverwaltung beschäftigt.
Zu meinen Hobbys zählen, mich in Politik und Gesellschaft zu engagieren – somit ist mein Hobby größtenteils auch mein Beruf -, Schwimmen, Radeln, Joggen, Wandern, Skifahren (damit soll es heuer nach längerer Pause wieder losgehen), Essen gehen, Reisen. Ich bin Mitglied in über 40 Vereinen innerhalb und außerhalb der Gemeinde Fürstenstein.
Der „Robin Hood des Bayerwaldes“
Mit 16 Jahren Eintritt in die Junge Union und Wiederbelebung des JU-Ortsverbandes Fürstenstein. Viele Jahre Kreisschriftführer und Kreisgeschäftsführer der Jungen Union im Landkreis Passau. Mit 19 Jahren Eintritt in die CSU. Drei Jahre später – im Jahr 1991 – Wahl zum CSU-Ortsvorsitzenden in Fürstenstein, der ich nunmehr seit 32 Jahren sein darf. Nachrücker in den Gemeinderat im Dezember 1993. Fraktionssprecher der CSU im Gemeinderat von 1996 bis 2002. Seit 1. Mai 2022 Bürgermeister der Gemeinde Fürstenstein. Seit 2008 Mitglied des Kreistages im Landkreis Passau.
Zu meinem größten politischen Erfolg zählt der Kampf um gerechtere Kommunalfinanzen vor genau 20 Jahren mit Abschaffung der Solidarumlage für alle Kommunen Bayerns, welche für den Aufbau Ost aufgebracht werden musste. Dies brachte mir den Beinamen „Robin Hood des Bayerwaldes“ ein.
Warum wollen Sie in den Bezirkstag einziehen?
Der Bezirkstag stellt die höchste kommunale Ebene in Bayern dar. Seine Schwerpunkte liegen eindeutig in den Bereichen Gesundheit, Soziales, Jugend, Kultur und Infrastruktur. Gerne möchte ich hier meine langjährige kommunalpolitische Erfahrung einbringen. Zudem liegen mir soziale Themen sehr am Herzen.
„Jugendverbände auf niederbayerischer Ebene“
Welche politischen Ideen wollen Sie während einer möglichen Amtszeit umsetzen?
Mit Nachdruck und Leidenschaft will ich mich gerne für den Erhalt und die Stärkung der wichtigen Einrichtungen des Bezirks in unserer Region einsetzen, unter anderem das Bezirksklinikum Passau, die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Waldkirchen, Deggendorf und Zwiesel oder die Erwachsenenpsychiatrie in Grafenau. An dieser Stelle darf auch die Beteiligung des Bezirks am Stadttheater Passau nicht unerwähnt bleiben, ebenso die Beteiligungen an den Heil- und Thermalbädern Bad Füssing, Bad Griesbach und Bad Birnbach.
Ich werde mich dafür einsetzen, dass möglichst viele Gelder im Rahmen der Kulturförderung in die Region fließen, z.B. Festspiele Europäische Wochen Passau, Kulturwochen Hauzenberg oder aber auch viele weitere kleine und große kulturelle Veranstaltungen in unserer Heimat.
Eine Anregung meinerseits wäre beispielsweise ein Informations- und Erfahrungsaustausch der wichtigsten Kur- und Bäderorte auf bayerischer, deutscher oder auch europäischer Ebene; hier kann man sicherlich voneinander viel lernen, eine Intensivierung des Gedankenaustauschs zwischen Kunst- und Kulturschaffenden oder der Jugendverbände auf niederbayerischer Ebene wäre ebenso ein Ansatz.
„Bezirkstag hätte bessere Wahrnehmung verdient“
Was entgegnen Sie denjenigen, die behaupten, der Bezirkstag sei ein Gremium ohne größeren Nutzen und ohne größere Bedeutung?
Der Bezirkstag ist ein äußerst wichtiges und unentbehrliches Gremium. Er kann ohne Übertreibung als das „soziale Gewissen“ Niederbayerns bezeichnet werden. Nahezu 500 Millionen Euro fließen in die soziale Sicherung. Hierzu darf ich nur auf die von mir genannten wichtigsten, bereits genannten Einrichtungen verweisen, welche es in unserer Region gibt. Mit rund 3.300 Mitarbeitern ist der Bezirk zudem auch ein äußerst wichtiger Arbeitgeber in Niederbayern.
Was denken Sie: Wie wird Niederbayern im Allgemeinen bei den Bürgern wahrgenommen? Und wie der Bezirkstag?
Das Bekenntnis zur Heimat und den eigenen Wurzeln ist in der vergangenen Zeit für viele Menschen wieder viel wichtiger geworden. Und das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung, denn wir können alle zurecht stolz auf unsere Herkunft sein. Deshalb hat auch die Identifikation mit unserer niederbayerischen Heimat in meinen Augen wieder deutlich zugenommen. Der Bezirkstag hätte allerdings eine noch bessere Wahrnehmung verdient.
„Olaf Heinrich ist ein starker Bezirkstagspräsident“
Welchen Gestaltungsspielraum hat man als Mitglied des Bezirkstags Ihrer Meinung nach überhaupt?
Der Gestaltungsspielraum des Bezirks wird oftmals unterschätzt. Alleine die vielen wichtigen Aufgaben und Einrichtungen, für die der Bezirk zuständig ist, exemplarisch will ich hier vor allem das Bezirksklinikum Mainkofen sowie die Bezirkskrankenhäuser Passau, Straubing und Landshut mit ihren Außenstellen (Waldkirchen, Zwiesel, Grafenau, Deggendorf und Pfarrkirchen) erwähnen, die Beteiligungen an den fünf Heil- und Thermalbädern Niederbayerns, die Beteiligungen im Kulturbereich an den beiden Freilichtmuseen Massing und Frauenau, das Landestheater Niederbayern (hierzu zählt auch das Stadttheater Passau) oder die Volksmusikakademie in Freyung und und und… An Gestaltungsspielraum mangelt es da ganz gewiss nicht.
Das bisherige Gremium unter Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich – wo liegen dessen Stärken, wo dessen Schwächen?
Olaf Heinrich ist ein starker Bezirkstagspräsident, ein „Macher- und Gestalter-Typ“, der großes Vertrauen genießt und es auch versteht, ausgleichend zwischen den verschiedenen (politischen) Interessen zu wirken. Seine gute Vernetzung ist für unsere niederbayerische Region nur von Vorteil. Schwächen fallen mir auf Anhieb nicht wirklich welche ein.
„Niederbayern unter TOP 3 der Regierungsbezirke Bayerns“
Gremien, Zweckverbände, Beiräte – in welchen Bereichen möchten Sie sich im Falle einer Wahl gerne engagieren?
- Bezirksausschuss, weil hier viele wichtige Entscheidungen vorbereitet und getroffen werden.
- Kultur-, Jugend- und Sportausschuss, da der Ausschuss für eben diese drei wichtigen Bereiche zuständig ist und entsprechend auch über die konkrete Vergabe und Verteilung von Fördergeldern entscheidet.
- Sozialausschuss, da mein Herz für soziale Gerechtigkeit schlägt.
- Zweckverband Bad Füssing oder Bad Griesbach, um als Kommunalpolitiker aus dem Landkreis Passau (hoffentlich) auf eine gute und gedeihliche Entwicklung der beiden Heil- und Thermalbäder Einfluss nehmen zu können.
Im Vergleich zu den anderen Regierungsbezirken – an welcher Stelle steht Niederbayern Ihrer Meinung nach?
Niederbayern hat im Vergleich zu den anderen Regierungsbezirken in den vergangenen Jahren eine beispiellose Aufholjagd hingelegt und eine großartige Entwicklung genommen. Von daher sehe ich Niederbayern in einem Ranking unter den TOP 3 der insgesamt sieben Regierungsbezirke in Bayern.
„Wünsche mir, dass keiner abgehängt wird“
Sie haben drei Wünsche für Niederbayern frei: Welche sind das?
- Ich wünsche Niederbayern eine weiterhin so erfolgreiche Aufwärtsentwicklung unter Bewahrung der unverwechselbaren niederbayerischen Identität nach dem Motto „Tradition und Fortschritt“
- dass Niederbayern ein attraktiver Lebens- und Wirtschaftsstandort bleibt und davon alle Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürger profitieren und möglichst keiner „abgehängt“ wird.
- dass der am 8. Oktober 2023 neu zu wählende Bezirkstag mit Herz, Verstand und Weitblick die richtigen Entscheidungen für eine weiterhin gedeihliche und erfolgreiche Zukunft Niederbayerns trifft.
- Grüne: Stefanie Auer
Bitte stellen Sie sich zunächst einmal unseren Lesern vor.
Stefanie Auer, 37 Jahre, Passau, Rechtsanwältin; Laufen und Lesen; Mehrere Vereinsmitgliedschaften, aktiv unter anderem im Bereich Trailrunning beim Deutschen Alpenverein Sektion Passau, Ladies‘ Circle Passau und Vorsitzende des Fördervereins der Hans-Bayerlein-Schule Sonderpädagogisches Förderzentrum;
Warum wollen Sie in den Bezirkstag einziehen?
Meine Hauptanliegen sind: 1. Eine bessere psychiatrische und neurologische Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Dazu gehört es z.B., die gemeindenahe, ambulante psychiatrische Versorgung mit Beratung, Begleitung, Behandlung und tagesstrukturierenden Angeboten weiter auszubauen. 2. Die konsequente Umsetzung von Maßnahmen im Klimaschutz in sozialen Einrichtungen, Kliniken und der Verwaltung. 3. Eine verantwortungsvolle, zukunfts- und lösungsorientiere Politik, die das Wohl der Niederbayerinnen und Niederbayern im Blick hat.
„Seelische und körperliche Gesundheit stärken“
Welche politischen Ideen wollen Sie während einer möglichen Amtszeit umsetzen?
Als Bezirksrätin möchte ich Strukturen schaffen, die allen Menschen die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht. Das heißt, u.a. die konsequente Umsetzung der in der UN-Behindertenrechtskonvention garantieren Rechte für Menschen mit Behinderung. Die seelische und körperlicher Gesundheit von Familien und Senior*innen möchte ich durch gemeindenahe Gesundheitsversorgung wie „community health nursing“ und „community health care“ stärken.
Darunter werden verschiedene Angebote verstanden, deren Gemeinsamkeit in Familienorientierung, aufsuchenden Angeboten, Niedrigschwelligkeit, Einbezug mehrerer Berufsgruppen, Gesundheitsförderung und mehr besteht. Einsetzen werde ich mich auch für die Förderung des Projekts „demenzsensible Kommunen“. Menschen mit Demenz und ihre Angehörige haben häufig den Wusch, so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld leben zu können. Dazu müssen vor Ort – Sozialraum – die Voraussetzungen geschaffen werden, damit ein langes Leben im gewohnten Zuhause möglich ist. Nur mit den unterschiedlichsten Maßnahmen in den Bereichen Inklusion, seelische Gesundheit und „vor Ort alt werden“ können wir Barrieren überwinden und die Teilhabe aller garantieren.
„Wichtiger Baustein, der unsere Gesellschaft trägt“
Was entgegnen Sie denjenigen, die behaupten, der Bezirkstag sei ein Gremium ohne größeren Nutzen und ohne größere Bedeutung?
Der Bezirkstag ist für vielfältige Aufgaben zuständig. Einen Schwerpunkt stellt dabei die Sozialpolitik mit allen Fragestellungen rund um das Thema Inklusion dar. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Gesundheitspolitik mit allen Aufgaben zur psychiatrischen Versorgung der Menschen in Niederbayern. Daneben ist der Bezirk für Bildungseinrichtungen wie dem Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn und Lehrbetriebe wie dem fischereilichen Lehr- und Beispielbetrieb Lindbergmühle verantwortlich. In unserer Demokratie und Aufgabenverteilung zwischen Bund, Land und Kommunen ist der Bezirk ein wichtiger Baustein, der unsere Gesellschaft trägt.
Was denken Sie: Wie wird Niederbayern im Allgemeinen bei den Bürgern wahrgenommen? Und wie der Bezirkstag?
Ich will nicht alle Niederbayerinnen und Niederbayern über einen Kamm scheren. Ich bin mir sicher, die Antworten wären zu unterschiedlich und vielfältig, um ihnen gerecht zu werden. Meiner Einschätzung nach, wird der Bezirkstag von den wenigstens Menschen wahrgenommen. Was vermutlich daran liegt, dass sich die meisten erst mit dem Thema „Was macht der Bezirk?“ beschäftigen, wenn sie damit im eigenen Leben Berührungspunkte haben.
„Wichtige Gemeinsamkeit: Abgrenzung zur AfD“
Welchen Gestaltungsspielraum hat man als Mitglied des Bezirkstags Ihrer Meinung nach überhaupt?
An der Arbeit unserer Bezirksrätin Mia Goller und Bezirksrat Markus Scheuermann sehe ich, was möglich ist. Zum Beispiel hat der Bezirkstag auf Initiative der Grünen hin beschlossen, dass bis 2030 ganze 30 Prozent der Lebensmittel in den bezirkseigenen Küchen und Kantinen bio und 30 Prozent regional sein sollen. Und Bezirksrat Scheuermann hat als Beauftragter für Menschen mit Behinderung bereits vieles erreicht.
Das bisherige Gremium unter Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich – wo liegen dessen Stärken, wo dessen Schwächen?
Das kann und werde ich erst beantworten, wenn ich mit Olaf Heinrich im Bezirkstag zusammenarbeiten sollte. Und hierfür sehe ich eine wichtige Gemeinsamkeit: die klare Abgrenzung zur AfD.
Gremien, Zweckverbände, Beiräte – in welchen Bereichen möchten Sie sich im Falle einer Wahl gerne engagieren?
Ich möchte den zweiten nicht vor dem ersten Schritt tun. Zuerst will ich bis zur Wahl am 8.10. die Wählerinnen und Wähler von meinen politischen Lösungen überzeugen. Und erst, wenn klar ist, ob ich und wer im Bezirkstag vertreten sein wird, geht’s um Gremien, Zweckverbände und Beiräte. Schließlich will ich nicht für Posten in den Bezirkstag, sondern um das Leben der Menschen in Niederbayern mitzugestalten.
„Jeder Mensch, der Hilfe sucht, soll Hilfe finden“
Im Vergleich zu den anderen Regierungsbezirken – an welcher Stelle steht Niederbayern Ihrer Meinung nach?
Die Bezirke in Bayern unterscheiden sich meiner Meinung nach zu sehr beispielsweise durch Größe, Einwohnerzahl, usw., sodass ein Ranking nicht angebracht ist. Für mich zählt: Was tut der Bezirk Niederbayern im Rahmen seiner Möglichkeiten für Klimaschutz, für Inklusion, für seelische Gesundheit, für unsere Thermen, für unser kulturelles Angebot oder für unsere Landwirtinnen und Landwirte?
Sie haben drei Wünsche für Niederbayern frei: Welche sind das?
- Ein stabiler, zukunftsfester Arbeitsmarkt.
- Sozialer Zusammenhalt in jeglicher Hinsicht. Das beginnt bei mir damit, dass jeder Mensch, der Hilfe sucht, auch Hilfe findet. Und Respekt/Akzeptanz gegenüber Leuten mit einer anderen Meinung. Wir alle haben zwar ein Recht auf eine eigene Meinung, aber niemand hat ein Recht auf eigene Fakten.
- Dass die Menschen hier gerne leben.
- Freie Wähler: Heinz Pollak
Bitte stellen Sie sich zunächst einmal unseren Lesern vor.
Heinz Pollak, Waldkirchen, 1. Bürgermeister der Stadt Waldkirchen, Bezirksrat, Kreisrat.
- Aufsichtsrat bei der Kliniken am Goldenen Steig GmbH seit 2014
- Verwaltungsrat der Sparkasse Freyung-Grafenau seit 2014
- stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzendert des Innovations-und Gründerzentrums seit 2014
- Aufsichtsratsvorsitzender der Natur und Erholung in Waldkirchen seit 2014
- Werkleiter der Stadtwerke Waldkirchen seit 2014
- Aufsichtsrat bei der Wolfstein Wohnbau seit 2014
- Vorstandsmitglied im Kulturkreis Wolfstein seit 2014
- Vorstandsmitglied des TSV Waldkirchen seit 2016
- Kreisrat des Landkreises Freyung Grafenau seit 2014
- Mitglied im Kreisausschusses des Landkreises FRG seit 2014
- Verbandsrat bei der AWG Donau Wald seit 2020
- stellv. Verbandsrat im Zweckverband Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Passau seit 2020
- stellvertretender Kreisvorsitzender des Roten Kreuzes Freyung-Grafenau seit 2016
Der Waldkirchener Bürgermeister möchte wiedergewählt werden
- seit 2018 niederbayerischer Bezirksrat
- Mitglied des Sozialausschusses des Bezirk Niederbayern seit 2018
- Verwaltungsrat des Freilichtmuseum Massing und des Freilichtmuseum Finsterau seit 2018
- Verbandsrat im Thermalbad Bad Birnbach seit 2018
- stellv. Verbandsrat in den Bädern Bad Füssing und Bad Griesbach seit 2018
- stellv. Vorsitzender des Naturparks Bayerischer Wald seit 2021
- Kassier der Wolfsteiner Kicker seit 2023
- Aufsichtsratsvorsitzender der Bürgerenergiegenossenschaft seit 2023
- Mitglied bei ca. 60 Vereinen und Verbänden.
„Einsetzen, dass Bezirk auch weiterhin in FRG aktiv bleibt“
Warum wollen Sie in den Bezirkstag einziehen?
Ich bin seit 2018 Bezirksrat und möchte diese interessante Tätigkeit zum Wohle unsers Landkreises gerne weiter fortführen
Welche politischen Ideen wollen Sie während einer möglichen Amtszeit umsetzen?
Der Bezirk betreibt das Freilichtmuseum Finsterau, die Kinder-und Jugendpsychiatrie in Waldkirchen, unterstützt die Volksmusikakademie in Freyung und vieles mehr. Ich will mich nach wie vor dafür einsetzen, dass der Bezirk insbesondere auch in unserem Landkreis weiterhin aktiv bleibt.
Was entgegnen Sie denjenigen, die behaupten, der Bezirkstag sei ein Gremium ohne größeren Nutzen und ohne größere Bedeutung?
Solche Aussagen kann nur jemand treffen, der sich nicht informiert hat.
Bisheriges Gremium: „Ich sehe keine Schwächen“
Was denken Sie: Wie wird Niederbayern im Allgemeinen bei den Bürgern wahrgenommen? Und wie der Bezirkstag?
Vielen Bürgern ist nicht bekannt, dass der Bezirk für zahlreiche Einrichtungen im sozialen Bereich verantwortlich ist und alleine für den Bereich soziale Sicherung in diesem Jahr 485 Millionen Euro ausgegeben hat. Daneben ist der Bezirk für die Kultur der Region zuständig und betreibt verschiedene Einrichtungen, wie die Freilichtmussen in Massing und Finsterau. Ohne den Bezirk gäbe es mit Sicherheit auch nicht die tollen Thermen in Füssing, Griesbach, Birnbach oder Gögging.
Welchen Gestaltungsspielraum hat man als Mitglied des Bezirkstags Ihrer Meinung nach überhaupt?
Da wir mit 24 Mitgliedern eine kleines Gremium sind, haben wir hier sehr viel Mitspracherecht und Gestaltungsspielräume.
Das bisherige Gremium unter Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich – wo liegen dessen Stärken, wo dessen Schwächen?
Wir haben eine sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und somit sehe ich keine Schwächen.
„Hoffe, dass wir finanziell aufholen werden“
Gremien, Zweckverbände, Beiräte – in welchen Bereichen möchten Sie sich im Falle einer Wahl gerne engagieren? Warum?
Ich bin bisher im Sozialausschuss, sowie in den Zweckverbänden Bad Birnbach, Bad Griesbach, Bad Füssing sowie bei den niederbayerische Freilichtmussen tätig. Diese und auch in allen anderen Funktionen innerhalb des Bezirks würde ich mich gerne auch in Zukunft einbringen.
Im Vergleich zu den anderen Regierungsbezirken – an welcher Stelle steht Niederbayern Ihrer Meinung nach?
Niederbayern ist in den vergangenen Jahren in vielen Bereichen nach vorne gerückt. Allerdings fehlt es uns nach wie vor oft an den finanziellen Möglichkeiten. Ich bin mir aber sicher, dass sich Niederbayern auch in Zukunft hervorragend entwickeln wird und wir auch finanziell bald aufholen werden.
Sie haben drei Wünsche für Niederbayern frei: Welche sind das?
Ich wünsche mir für Niederbayern weiterhin, dass es wirtschaftlich wächst, dass der Zusammenhalt innerhalb des Bezirks weiterhin groß ist und wir noch mehr Geld für die zahlreichen Aufgaben zur Verfügung haben.
- AfD: Uwe Henkel
Uwe Henkel hat – trotz Erinnerung – nicht auf unsere Anfrage reagiert.
- SPD: Jürgen Dupper
Bitte stellen Sie sich zunächst einmal unseren Lesern vor.
Name: Jürgen Dupper; Alter: 62; Wohnort: Passau; Familienstand/Kinder: verheiratet, 5 Kinder; Beruf: Oberbürgermeister; Politischer Werdegang: 1990 Stadtrat, 1996-2002 2. Bürgermeister von Passau, 2003-2008 Mitglied des Bayerischen Landtags, seit 2008 Oberbürgermeister von Passau; Ehrenämter: u.a. Präsident der Lebenshilfe Passau, Präsident der Gesellschaft der Musikfreunde, Vorsitzender des Blasmusikbezirks Bayerwald, Schützenkommissar der Feuersschützen; Überdies Mitglied in ca. 40 Vereinen in Stadt und Landkreis Passau sowie im Landkreis Freyung-Grafenau; Hobbys: Lesen, Sport, Kochen
Warum wollen Sie in den Bezirkstag einziehen?
Mit der Psychiatrie hat der Bezirk eine bedeutende Einrichtung in Passau, die erweitert werden soll. Die Stadt hat großes Interesse an diesem Projekt und möchte gerne aus erster Hand informiert sein.
„Bei Niederbayern ist Niederbayern sehr beliebt“
Welche politischen Ideen wollen Sie während einer möglichen Amtszeit umsetzen?
Fokus auf wohnortnaher psychiatrischer Versorgung, verbesserte Pflege im Alter und gute Eingliederung von Behinderten
Was entgegnen Sie denjenigen, die behaupten, der Bezirkstag sei ein Gremium ohne größeren Nutzen und ohne größere Bedeutung?
Diesen Eindruck hatte ich tatsächlich noch nie.
Was denken Sie: Wie wird Niederbayern im Allgemeinen bei den Bürgern wahrgenommen? Und wie der Bezirkstag?
Bei den Niederbayern ist Niederbayern sehr beliebt. Und darauf kommt es doch an, oder?
„Eine Frage von Mehrheiten und Kompromissfähigkeit“
Welchen Gestaltungsspielraum hat man als Mitglied des Bezirkstags Ihrer Meinung nach überhaupt?
Wie in jedem politischen Gremium ist das eine Frage von Mehrheiten und Kompromissfähigkeit.
Das bisherige Gremium unter Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich – wo liegen dessen Stärken, wo dessen Schwächen?
Lässt sich aus der Ferne nicht seriös beurteilen.
Gremien, Zweckverbände, Beiräte – in welchen Bereichen möchten Sie sich im Falle einer Wahl gerne engagieren?
Natürlich dort, wo ein gewisser Bezug zum Stimmkreis besteht.
„Die innerbayerische Rangliste ist nicht wichtig“
Im Vergleich zu den anderen Regierungsbezirken – an welcher Stelle steht Niederbayern Ihrer Meinung nach?
Niederbayern, insbesondere der östliche Teil des Regierungsbezirkes, hat in den vergangenen Jahrzehnten eine ordentliche Entwicklung hingelegt. Die innerbayrische Rangliste ist nicht wichtig; wichtig ist, dass sich die Menschen hier wohl fühlen und ein gutes Leben haben.
Sie haben drei Wünsche für Niederbayern frei: Welche sind das?
- Eine gute Infrastruktur und ausgebildete Fachkräfte als Grundlage eines starken Standorts.
- Eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe Gesundheitsversorgung und Pflege.
- Leben und leben lassen
- FDP: Bernhard Gässl
Bitte stellen Sie sich zunächst einmal unseren Lesern vor.
Bernhard Gässl, 43 Jahre, ledig, geboren in Passau. Nach dem Abitur habe ich an den Universitäten Passau und Mainz am Rhein studiert und an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz das Studium der Politikwissenschaft, Öffentliches Recht und Soziologie abgeschlossen. Ich bin bei der Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main beschäftigt und leite dort den zentralen Stabsbereich Unternehmensplanung, Grundsatzreferat sowie das Büro der Geschäftsführung.
Ich bin Mitglied in zahlreichen Vereinen, u.a. im Förderverein des Auersperg-Gymnasiums Passau-Freudenhain e.V., Verein der Freunde und Förderer des Museums Moderner Kunst – Stiftung Wörlen e.V., Verein für Ostbairische Heimatforschung und im Tennisclub Rot-Weiß Passau e.V. Wohnen tue ich in Passau (St. Anton) und in Frankfurt am Main.
Politisch bin ich seit über 26 Jahren Mitglied der Freien Demokratischen Partei (FDP).
„In Ausbildung muss mehr investiert werden“
Warum wollen Sie in den Bezirkstag einziehen?
Bayern besteht nicht aus wenigen großen Zentren und ansonsten aus Naherholung und Natur: Ich stehe zum ländlichen Raum; er ist Innovationsschmiede. Niederbayern unter diesem Aspekt zu gestalten, würde mir große Freude machen.
Welche politischen Ideen wollen Sie während einer möglichen Amtszeit umsetzen?
In Schule und Ausbildung muss mehr investiert werden – mehr Geld und auch Kreativität bei der Suche nach Lösungen sind gefragt. Einige Beispiele: Bayernweit sind in Bezirkskrankenhäusern etwa 26.000 Pflegekräfte beschäftigt. Wo Krankenhäuser sind, kann auch ausgebildet werden. Diese bereits vorhandenen Ausbildungsstrukturen gilt es, effektiv zu nutzen und den Zugang bzw. die Möglichkeit zum Abschluss zu erleichtern.
Niederbayern unterhält zudem bereits handwerkliche Kompetenzzentren auf höchstem Niveau. Die Zugangswege hierzu müssen transparent und leichter werden. Weiteres Thema: Die Expansion universitärer Strukturen in Bayerische Städte und die Nutzung der regionalen Kompetenzen, z.B. medizinische Ausbildungsplätze in klinischen Fächern. Auf dem Gebiet der Neurologie und Psychiatrie könnte sogar auf vorhandene Einrichtungen des Bezirks Niederbayern zurückgegriffen werden.
„Wir Niederbayern sind die sympathischeren Bayern“
Was entgegnen Sie denjenigen, die behaupten, der Bezirkstag sei ein Gremium ohne größeren Nutzen und ohne größere Bedeutung?
Die Bezirke verwalten sehr viel von unserem Steuergeld: die Ausgabe dieser Mittel mit zu kontrollieren ist eine honorige Aufgabe. Wenn dieser Job gut erledigt wird, profitieren alle.
Was denken Sie: Wie wird Niederbayern im Allgemeinen bei den Bürgern wahrgenommen? Und wie der Bezirkstag?
Zu Niederbayern: Ich selbst freue mich immer riesig, wenn ich in meiner beruflichen Wahlheimat Frankfurt am Main Autos mit Pfarrkirchener, Deggendorfer oder natürlich auch Passauer Kennzeichen herumfahren sehe. Da „schmeiße“ ich mich förmlich auf die Fahrbahn und frage, wo die her sind und wo sie denn jetzt noch hinmüssen. Meistens ergibt sich dadurch ein schönes Gespräch. Will sagen: wir Niederbayern sind nicht die besseren, aber die sympathischeren Bayern und ich glaube, dass das der überwiegende Anteil der Bevölkerung genau so sieht und einfach sehr gerne hier lebt.
Zum Gremium Bezirkstag: vielen geht es bestimmt so wie mir; so richtig Bescheid weiß man über dessen Aufgaben nicht. Ja sicher, den Landtag kennt man noch aus Presse und Fernsehen. Die Wahrnehmung des Bezirkstags positiv zu steigern, ist mit Sicherheit eine wichtige Aufgabe des neuen Gremiums.
„Aufeinander zuzugehen ist die halbe Miete“
Welchen Gestaltungsspielraum hat man als Mitglied des Bezirkstags Ihrer Meinung nach überhaupt?
Als jemand, der beruflich schon Mitglied in Gremien und Ausschüssen war und diese auch betreut hat, denke ich, dass es besonders darauf ankommt, konstruktiv zusammenzuarbeiten, Kompromisse zu schließen und Vereinbartes dann zügig umzusetzen. Parteiübergreifend auf andere sympathisch zuzugehen ist dabei schon die halbe Miete – sagt mit mir zumindest meine Lebenserfahrung.
Das bisherige Gremium unter Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich – wo liegen dessen Stärken, wo dessen Schwächen?
Den Bezirkstagspräsidenten Dr. Olaf Heinrich kenne ich persönlich noch nicht und ich kann seine Amtsführung auch deshalb nicht besonders gut einschätzen. Aber als ausgesprochener Anhänger der Bayerischen Braukunst freue ich mich anerkennend sehr, wie es ihm damals gemeinsam mit anderen Mitstreitern gelungen ist, das sympathische Lang Bräu in Freyung zu retten. Da kann er mächtig Stolz drauf sein: Chapeau!
Gremien, Zweckverbände, Beiräte – in welchen Bereichen möchten Sie sich im Falle einer Wahl gerne engagieren?
Aus Respekt vor dem Wahlergebnis habe ich mich ehrlich gesagt noch nicht damit beschäftigt. Ich bin aber Bewunderer des ehrenamtlichen Vereinssports und des kulturellen Lebens in Ostbayern: das wären zwei Themengebiete die mich besonders reizen würden.
„Bildung, Bildung, Bildung!“
Im Vergleich zu den anderen Regierungsbezirken – an welcher Stelle steht Niederbayern Ihrer Meinung nach?
Da alle Bezirke im Freistaat in etwa die gleichen inhaltlichen Ziele haben, wird das zu kontrollierende Milliardenbudget aufgeteilt und landet überwiegend in den beiden sehr wichtigen Aufgabenbereichen der sozialen Stabilisierung und auch (persönlichen) Stützung. Da Niederbayern das große Bezirkskrankenhaus in Mainkofen hat, wird es von daher bestimmt auch per se nicht schlechter dastehen als die anderen Bezirke.
Sie haben drei Wünsche für Niederbayern frei: Welche sind das?
Bildung, Bildung, Bildung!
- Linke: Wolfgang Reddies
Bitte stellen Sie sich zunächst einmal unseren Lesern vor.
Ich heiße Wolfgang Reddies, bin 58 Jahr alt und wohne in Aicha vorm Wald. Von Beruf bin ich selbständiger Klauenpfleger und in meiner Freizeit bin ich gerne mit meinem Hund, meinem Esel und meinem Maultier unterwegs. Mitglied bin ich in der Deutschen Gesellschaft für humanes Sterben sowie in meinem Berufsverband. Ich bin Gründungsmitglied des KV Passau DIE.LINKE – seit 2008.
Warum wollen Sie in den Bezirkstag einziehen?
Will ich nicht. Ich sammel Stimmen für unseren Listenkandidaten, denn das bayerische Wahlgesetz macht dies erforderlich.
„Soziale Gerechtigkeit für alle“
Welche politischen Ideen wollen Sie während einer möglichen Amtszeit umsetzen?
Unser Listenkandidat steht für soziale Gerechtigkeit für alle Bürger.
Was entgegnen Sie denjenigen, die behaupten, der Bezirkstag sei ein Gremium ohne größeren Nutzen und ohne größere Bedeutung?
Er hätte eine Bedeutung, wenn er nicht eine CSU-FW-Mehrheit hätte. Leider haben die Debatten keinen Einfluss auf die Mehrheitsführer.
Was denken Sie: Wie wird Niederbayern im Allgemeinen bei den Bürgern wahrgenommen?
Niederbayern ist der schönste Bezirk in Bayern, von der Arbeit des Bezirkstag hat wohl kaum einer etwas bemerkt.
„Ich habe Olaf Heinrich nicht wahrgenommen“
Welchen Gestaltungsspielraum hat man als Mitglied des Bezirkstags Ihrer Meinung nach überhaupt?
Bisher keinen, es sei denn man ist Mitglied der CSU.
Das bisherige Gremium unter Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich – wo liegen dessen Stärken, wo dessen Schwächen?
Ich habe Olaf Heinrich bisher nicht wahrgenommen.
Gremien, Zweckverbände, Beiräte – in welchen Bereichen möchten Sie sich im Falle einer Wahl gerne engagieren? Warum?
Ich würde nehmen, was übrig bleibt, und dann mit interessierten Bürgern versuchen, mein Wissen zu erweitern.
„ÖPNV überall und jederzeit günstig verfügbar“
Im Vergleich zu den anderen Regierungsbezirken – an welcher Stelle steht Niederbayern Ihrer Meinung nach?
Der beste Platz in Sachen Lebensqualität, deshalb lebe und kämpfe ich hier.
Sie haben drei Wünsche für Niederbayern frei: Welche sind das?
- Eine flächendeckende soziale Gesundheitsversorgung
- ÖPNV überall und jederzeit günstig verfügbar
- Ein sicheres Atommüllendlager als sicheren Arbeitgeber und Einnahmequelle.
- Bayernpartei: Roland Freund
Bitte stellen Sie sich zunächst einmal unseren Lesern vor.
Roland Freund, 54 Jahre, wohnhaft in Pfifferhof – Jandelsbrunn; Erster Bürgermeister (gelernter Postbeamter – Zusteller); Meine Hobbys: Wandern, Skifahren, Holzarbeit; ca. 20 Vereinsmitgliedschaften; Bürgermeister seit 2014; Kreisrat seit 2020;
Warum wollen Sie in den Bezirkstag einziehen?
Um unsere Region noch besser vertreten zu können.
„Aufgaben, die noch besser ins Gedächtnis gehören“
Welche politischen Ideen wollen Sie während einer möglichen Amtszeit umsetzen?
Stärkung der medizinischen Versorgung, Kulturgüter erhalten, Brauchtum zu fördern…
Was entgegnen Sie denjenigen, die behaupten, der Bezirkstag sei ein Gremium ohne größeren Nutzen und ohne größere Bedeutung?
Der Bezirkstag hat vielseitige Aufgaben, die noch besser ins Gedächtnis eines jeden gehören.
Was denken Sie: Wie wird Niederbayern im Allgemeinen bei den Bürgern wahrgenommen? Und wie der Bezirkstag?
Wir Niederbayern haben einen starken Charakter und auch Durchsetzungsvermögen.
„Keine Äußerung zum bisherigen Bezirkstag“
Welchen Gestaltungsspielraum hat man als Mitglied des Bezirkstags Ihrer Meinung nach überhaupt?
Der Haushalt hat ein Volumen von über 570 Millionen Euro, davon zirka 24 Millionen Euro Vermögenshaushalt – damit kann man einiges bewegen
Das bisherige Gremium unter Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich – wo liegen dessen Stärken, wo dessen Schwächen?
Keine Äußerung zum bisherigen Bezirkstag.
Gremien, Zweckverbände, Beiräte – in welchen Bereichen möchten Sie sich im Falle einer Wahl gerne engagieren?
Ich freue mich auf jede neue Aufgabe.
„Faires Miteinander zum Wohle aller“
Im Vergleich zu den anderen Regierungsbezirken – an welcher Stelle steht Niederbayern Ihrer Meinung nach?
Wir haben mehr zu bieten als wahrgenommen wird (Wirtschaftsstandort, Tourismusstandort, Bäderstandort usw.).
Sie haben drei Wünsche für Niederbayern frei: Welche sind das?
Erhalt unserer Kultur und des Brauchtums, weiterer Ausbau des Gesundheitswesens, faires Miteinander zum Wohle aller.
- ÖDP: Urban Mangold
Bitte stellen Sie sich zunächst einmal unseren Lesern vor.
Mein Name ist Urban Mangold. Ich bin 60 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Töchter (11 und 13). In den späten 80er Jahren bis 1991 war ich Rundfunkredakteur, dann hauptberuflicher Landesgeschäftsführer der ÖDP Bayern. Von 2008 bis 2020 war ich 2. Bürgermeister der Stadt Passau und bin seither wieder als Politischer Geschäftsführer der ÖDP Bayern tätig. Ich bin seit 40 Jahren ÖDP-Mitglied, also schon in jungen Jahren mit 20 eingetreten und habe auch davor an meiner Schule keine unanständigen Flugblätter verteilt. Ich bin Vorstandsmitglied der Plattform gegen Temelin, Mitglied des Diözesanrates und in vielen Vereinen.
Warum wollen Sie in den Bezirkstag einziehen?
Ich bin seit 2013 im Bezirkstag und verspreche vollen Einsatz, falls ich wieder dabei bin. Denn irgendwer muss schließlich die Oppositionsarbeit machen und dem Präsidenten kritisch auf die Finger schauen.
„Idealer Nährboden für Sumpfblütengewächse aller Art“
Welche politischen Ideen wollen Sie während einer möglichen Amtszeit umsetzen?
Der Bezirk sollte mehr für die Bewahrung der Kulturlandschaft tun. Ein politisches Gremium, das sich der regionalen Kulturpflege widmet, wird ja hoffentlich nicht ernsthaft die Auffassung vertreten, dass die Frage, wie wir mit unserer Kulturlandschaft umgehen, keine Frage der Kultur ist. Bisher bleibt der Bezirkstag in diesem Punkt aber merkwürdig still. Das will ich ändern. Denn wenn der reizvolle Wechsel zwischen historisch gewachsenen Orten und einer in Jahrhunderten entstandenen Kulturlandschaft durch maßlose Zersiedelung nicht mehr erlebbar ist, dann ist Bayern nicht mehr bayerisch.
Was entgegnen Sie denjenigen, die behaupten, der Bezirkstag sei ein Gremium ohne größeren Nutzen und ohne größere Bedeutung?
Stimmt nicht. Gäbe es ihn nicht, hätten wir einen Flickenteppich zusätzlicher Zweckverbände. Und diese Zweckverbände, in denen meist nur die großen Parteien sitzen, sind nach meiner Erfahrung ein idealer Nährboden für Sumpfblütengewächse aller Art. Der Bezirkstag sollte zusätzliche Aufgaben bekommen, zum Beispiel die Regionalplanung. Dafür sollte man die Regionalen Planungsverbände abschaffen. Der Bezirk sollte auch für die Koordination des landkreisüberschreitenden ÖPNV zuständig sein. Er kann das vermutlich bürgernäher regeln als ein Ministerialbeamter in München.
Was denken Sie: Wie wird Niederbayern im Allgemeinen bei den Bürgern wahrgenommen? Und wie der Bezirkstag?
Ein echter Niederbayer liebt Niederbayern. Bei mir ist das jedenfalls so. Ich würde mir wünschen, dass über die Arbeit des Bezirkstages und die die ausgetragenen Kontroversen mehr berichtet wird.
„Nicht verbiegen, nur um ein Pöstchen zu bekommen“
Welchen Gestaltungsspielraum hat man als Mitglied des Bezirkstags Ihrer Meinung nach überhaupt?
Wie überall gestaltet die Mehrheit. Da gehöre ich derzeit nicht dazu. Ich sehe meine Aufgabe auch darin, dass die Minderheitsmeinung artikuliert und der Meinungswettstreit um die besseren Ideen öffentlich geführt wird. Jedenfalls würde ich mich nicht verbiegen, nur um ein Pöstchen zu bekommen.
Das bisherige Gremium unter Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich – wo liegen dessen Stärken, wo dessen Schwächen?
Der Bezirkstag verwaltet, ist aber zu wenig politisch.
Gremien, Zweckverbände, Beiräte – in welchen Bereichen möchten Sie sich im Falle einer Wahl gerne engagieren?
Mich interessiert das gesamte Spektrum, vor allem auch die Gesundheitsversorgung. Ich habe beispielsweise beantragt, dass der Bezirk eine öffentliche Expertenanhörung zu den Ursachen der dramatisch ansteigenden Fallzahlen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie durchführt. Der Bezirk sollte nicht nur die Therapie vorhalten, sondern auch nach den Ursachen dieser Entwicklung fragen und sich öffentlich zu Wort melden. Zu Beginn der neuen Amtsperiode werde ich darauf drängen, dass diese Anhörung endlich stattfindet.
Im Vergleich zu den anderen Regierungsbezirken – an welcher Stelle steht Niederbayern Ihrer Meinung nach?
Im Regionalranking des Instituts der Deutschen Wirtschaft steht Niederbayern insgesamt ganz gut da. Es ist aber nicht in allen Kreisen gleich. Rein wirtschaftlich gesehen schneidet der Landkreis Dingolfing-Landau am besten ab. Auch Stadt und Landkreis Landshut sind weit oben. Aber Lebensqualität hat ja auch noch andere Seiten. Der Bayerische Wald hat Lebensqualität. Die Immobilienpreise sind im Vergleich zu den Boom-Regionen moderater. Eine optimierte digitale Infrastruktur wird künftig in noch mehr Berufen die Arbeit ohne Pendeln ermöglichen bzw. erleichtern.
„Bürgerlich-konservative Tugend des Bewahrens“
Sie haben drei Wünsche für Niederbayern frei: Welche sind das?
Ich wünsche mir für Niederbayern, dass die Menschen keine Parteien wählen, die die Verfassung verachten. Wer mit den Parteien, die seit Jahrzehnten die Politik bestimmen, unzufrieden ist, hat auch Alternativen, die sich voll und ganz zu unserer wertvollen Bayerischen Verfassung bekennen. Ich wünsche mir mehr Zufriedenheit und die Einsicht, dass es in einer begrenzten Welt kein unbegrenztes materielles Wirtschaftswachstum geben kann. Und ich wünsche mir, dass wir das, was unsere Vorfahren geschaffen haben, wertschätzen, nicht als „altes Glump“ wegwerfen oder wegreißen, sondern pflegen – eine im besten Sinne des Wortes bürgerlich-konservative Tugend des Bewahrens.
- V-Partei³: Nina Veitengruber
Bitte stellen Sie sich zunächst einmal unseren Lesern vor.
Mein Name ist Nina Veitengruber, ich bin 1983 geboren und vor 7 Jahren aus dem bunten Berlin in das besinnliche Passau umgezogen. Ich bin ausgebildete Jugend- und Heimerzieherin, Sozialfachwirtin sowie Fachkraft für tiergestützte Therapie und Pädagogik. In meiner Freizeit gehe ich gerne mit meinen Hunden spazieren und bin seit vielen Jahren im Tierschutz aktiv. Katzen mag ich übrigens auch.
Warum wollen Sie in den Bezirkstag einziehen?
Um kommunales Leben aktiv mitzugestalten.
Welche politischen Ideen wollen Sie während einer möglichen Amtszeit umsetzen?
Meine Hauptthemen sind Natur- und Tierschutz, Pflege, Bildung und Erziehung sowie Chancengleichheit.
„Bezirkstag Chance einer direkt gewählten Vertretung“
Was entgegnen Sie denjenigen, die behaupten, der Bezirkstag sei ein Gremium ohne größeren Nutzen und ohne größere Bedeutung?
Der Bezirkstag ist notwendig, weil er zwischen den Kreisen und dem Land optimal, wenn nötig, vermitteln – sowie mit der besseren Übersicht Strukturprogramme selbst vorantreiben kann.
Was denken Sie: Wie wird Niederbayern im Allgemeinen bei den Bürgern wahrgenommen? Und wie der Bezirkstag?
Das ist eine Frage, die ich als „Preussin“ gerne beantworten werde! Ich glaube, dass Niederbayern bei der eigenen Bevölkerung wie auch in Gesamtdeutschland noch als stark traditionsreich wahrgenommen wird. Von manchen Städtern wird angenommen, dass es keinen Fortschritt im Woid gibt. Die Bürger, mit denen ich gesprochen habe, nehmen ihr Niederbayern als grüne Oase wahr. Es gibt diejenigen, die sich auf dem Land sehr wohl fühlen und wiederum andere, die es in die Städte zieht. Alle sprachen von einem lebenswerten Ort, mit allerdings ganz unterschiedlichen Vorstellungen der eigenen Gestaltung.
Bezogen auf den Bezirkstag wünschen sich einige mehr Transparenz, mehr Öffentlichkeitsarbeit zur Darstellung der sozialen Entscheidungen sowie Einblick in bezirksbezogene Themen über die Möglichkeit einer Teilnahme an einer öffentlichen Sitzung hinaus. Im besten Fall empfanden die Menschen den Bezirkstag als Chance einer direkt gewählten Vertretung.
„Kein verstaubtes, cringe Image“
Welchen Gestaltungsspielraum hat man als Mitglied des Bezirkstags Ihrer Meinung nach überhaupt?
Vertreterin der Menschen in Niederbayern zu sein und durch soziales Engagement zu helfen, ist eine tolle Option, die ich als direkte und gute Verbindung mit der Bevölkerung sehe. Ich finde es wichtig, dass der Bezirkstag die Vielfalt der verschiedenen Menschen widerspiegelt. Die Menschen im Bezirkstag haben die Chance, ein offenes, tolerantes und fortschrittliches Niederbayern zu zeigen und kein verstaubtes, cringe Image. Eine gute Mischung aus Tradition, Fortschritt, Liebe und Respekt vor dem Menschen sowie der Natur und einem Spektrum an Mannigfaltigkeit.
Das bisherige Gremium unter Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich – wo liegen dessen Stärken, wo dessen Schwächen?
Das Vergangene ist für mich nicht wichtig, denn ich schaue in die Zukunft und möchte diese im Sinne aller Menschen mit gestalten. Man muss sicher aus der Vergangenheit lernen, um die Zukunft anzupacken, das Kompromiss- und gedankenlose Festhalten am Bisherigen und Überholten darf nicht das Element sein, dass Bayerische Politik im Inneren lähmt und über Bayern hinaus der Lächerlichkeit preisgibt. Der bisherige niederbayerische Bezirkstag unter Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich bietet für mich die perfekte Basis, den Bezirk und damit ganz Bayern mit in eine, friedliche, freundliche und nachhaltige Zukunft für alle Menschen und Tiere zu führen.
Gremien, Zweckverbände, Beiräte – in welchen Bereichen möchten Sie sich im Falle einer Wahl gerne engagieren?
Gerne würde ich mir zunächst einen Einblick in die Arbeit des Bezirkstags verschaffen, dennoch ist mein Steckenpferd die Pädagogik sowie der Tier-und Naturschutz. Ich habe neben dem Abitur im Seniorenheim gearbeitet und zudem über zehn Jahre Berufserfahrung in der Kinder- und Jugendhilfe. Somit habe ich Interesse an der Tätigkeit im Sozialhilfe-, Kultur- Jugend und Sport-Ausschuss. Als Tier- und Naturschützerin interessieren mich neben dem Sozialwesen, die Themengebiete Landwirtschaft als auch der Schutz der Natur und Gewässer.
„Wäre dufte, wenn Niederbayern das Berlin Deutschlands wird“
Im Vergleich zu den anderen Regierungsbezirken – an welcher Stelle steht Niederbayern Ihrer Meinung nach?
Niederbayern ist natürlich eine Klasse für sich. Kein Regierungsbezirk hat soviel Potenzial wie Niederbayern: Tourismus aufstrebend, Industrie wächst trotz bundesweitem Abschwung überproportional, Hochschulen und Universitäten sind unter den besten in Bayern, Nationalpark Bayerischer Wald, Flächen für erneuerbare Energien stehen zur Verfügung, moderne Ansätze für Strukturprogramme (Spiegelau).
Sie haben drei Wünsche für Niederbayern frei: Welche sind das?
1. Vorbildfunktion als weltoffener, attraktiver, zukunftsorientierter, coolster Regierungsbezirk, 2. dem es gelingt Tradition und Fortschritt sinnvoll mit einander zu verknüpfen 3. und der Tier- sowie Naturwohl als hohes Gut erachtet und dieses als solches schützt, damit für alle Menschen die grüne Oase Niederbayern erhalten und lebenswert bleibt. Alles in allem wäre es dufte, wenn Niederbayern das Berlin Deutschlands wird, allerdings mit bezahlbarem Wohnraum, besten Arbeitsplätzen und weiterhin viel Grün.
- DieBasis: Hans-Dieter Konrad
Hans-Dieter Konrad hat – trotz Erinnerung – nicht auf unsere Anfrage reagiert.
Helmut Weigerstorfer