Freyung. Die Halbzeit-Pressekonferenz der Landesgartenschau 2023 darf wohl keinesfalls als Sinnbild verstanden werden. Denn bei diesem offiziellen Termin am Donnerstagvormittag blieben die meisten Plätze leer. Die LGS hingegen ist – wie alle Beteiligten berichteten – bisher bestens besucht. Freyungs Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich sprach gar von einem „Sommermärchen“. Dafür wurden nach der ersten Hälfte auch Zahlen präsentiert – wenn auch sehr unkonkrete: „Weit über 100.000“ Besucher seien bislang auf den Geyersberg gekommen, hielt sich der Rathaus-Chef bewusst vage. Denn: „Wir messen nicht nach Zahlen, sondern nach der Stimmung.“

Die beiden LGS-Geschäftsführerinnen Katrin Obermeier (v.l.), Claudia Lenz, Staatsministerin Michaela Kaniber, Landesgartenschauen-Vorsitzender Gerhard Zäh, Freyungs Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich und FRG-Landrat Sebastian Gruber zogen eine Zwischenbilanz.
Und diese war dem gastgebenden Stadtoberhaupt zufolge bis dato hervorragend. „Die Zwischenbilanz fällt absolut positiv aus.“ Das liege an den vielen Besuchern – darunter um die 20.000 Kinder. An den zahlreichen Veranstaltungen – bisher waren es zirka 1.000. Und an den ehrenamtlichen Helfern, die nicht nur bei den bisherigen 500 Führungen eine wichtige Rolle spielten. Auch das Wetter meinte es bisher gut mit der Großveranstaltung. Der Temperaturdurchschnitt lag laut LGS-Geschäftsführerin Claudia Lenz bisher bei 25 Grad.
„Eine sehr authentische Bühne der Region“
„Wir wollen ein Schaufenster für und in die Region – und das hat geklappt“, bilanzierte ihre Kollegin Katrin Obermeier und fügte hinzu: „Es ist nicht nur eine Gartenschau an sich. Die Region hat es geschafft, diese auch mit Leben zu füllen.“ Landrat Sebastian Gruber schloss sich angesichts des florierenden Regionalpavillons, den der Landkreis betreibt, diesen Worten an: „Das ist eine Bühne der Region – eine sehr authentische.“
Bilder von der Halbzeit-Pressekonferenz
- asdasdasd
Doch es galt nicht nur einen Blick zurück zu werfen, sondern auch nach vorne. „Jeder investierte Euro hat eine siebenfache Wertschöpfung“, ging Landwirtschaftsministern Michaela Kanniber, die zur Halbzeit-Pressekonferenz Grüße aus München überbrachte, auf die Rolle der Landesgartenschau in Sachen Stadtentwicklung ein. „Der Bayerwald ist per se attraktiv. Diese Gartenschau ist da noch einmal die besondere Würze.“
„Da liegen Welten dazwischen“
Gerhard Zäh (Vorsitzender der Landesgartenschauen) verglich die erste LGS-Ausgabe vor 46 Jahren in Neu-Ulm mit der Freyunger Veranstaltung – und stellte fest: „Da liegen Welten dazwischen.“ Das ganze Konstrukt hätte sich stetig weiterentwickelt und sich aktuellen Themen wie Klimawandel und Wassermangel angepasst. Aus der einstigen Blümchenparade sei ein Problemlöser geworden, werden doch mit einer Gartenschau inzwischen landschaftliche Sorgenkinder aus der Welt geschafft. Der Geyersberg ist ein Sinnbild dafür…
Helmut Weigerstorfer