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Ranfels. Auf den ersten Blick wird klar: Da stimmt was nicht am alten Schulhaus in Ranfels. Der große Schriftzug des jungen Künstlers Paul Valentin, der auch titelgebend für die gesamte Ausstellung ist, verwirrt die Betrachter. „True“ und „False“ steht da in großen silbernen Buchstaben an der Wand – je nachdem, wie man es lesen möchte.
Die Worte „Wahr“ und „Falsch“ stammen aus der mathematischen Computersprache. Wie der Prozessor des Computers trifft der Betrachter in Sekundenbruchteilen eine unumkehrbare Entscheidung, welches der beiden Wörter er liest und welches noch lange nach dem Erkennen im Gedächtnis bleibt.
Valentin, Leitner, Altenburger und Supé
In Ranfels ist Paul Valentin gleich dreimal vertreten. Nach einem Rundgang um die Burg hatte ihn vor allem der märchenhafte Brunnen fasziniert. Eigens für diesen Ort hat er die Video- und Soundinstallation „Das Orakel von Ranfels“ konzipiert. In der Videoarbeit „Beyond the See“ sieht der Betrachter das vertraute Panorama eines Sees, auf dem fünf Segelbote ankern. Aber die Idylle trügt: Alles ist instabil und es wirkt verstörend, wie sich die Objekte in abstrakte Gebilde dekonstruieren.
Mit der Wahrnehmung spielt auch die Bildhauerin Antonia Leitner. Sie zeigt in Ranfels ihr Meisterstück „Apate“, die Täuschung, benannt nach einer Figur aus der griechischen Mythologie. Die Installation aus einem großen Hohlspiegel und einer davor schwebenden Bronzeplastik verwirrt den Betrachter, denn erst in der Interaktion entfaltet die Arbeit ihre Wirkung. Steht man davor und bewegt sich, scheint das glänzende Objekt ein Eigenleben zu entwickeln, es vervielfältigt sich, verzerrt oder verschmilzt in organische Formen.
Mit Ekkehard Altenburger hält die große, weite Welt Einzug in das kleine Dorf im Sonnenwald. Ihn inspirierte die kleine Marienkapelle zu seiner Arbeit „Compressed Belief Systems“. Es ist ein verspiegeltes Modell der Kapelle auf einer Säule, beinahe überirdisch schön, aber bei genauerem Hinsehen sind die Formen komplett verzerrt.
Auch Monika Supé beschäftigt sich mit Bauwerken und deren abstrakter Verfremdung in ihren künstlerischen Arbeiten. In der Wunderkammer von Burg Ranfels zeigt Monika Supé Reusenhäuser, die fantastisch anmuten. Es sind kokonartige Objekte aus gehäkeltem Draht, die beinahe schweben und den Raum und die Zeit mit großer Leichtigkeit auszuloten scheinen.
Ausstellungseröffnung mit geführtem Rundgang
Die Ausstellung wird am 7. Juli (17 Uhr) eröffnet. Um 18 Uhr findet unter dem Motto „Wie geht Kunst?“ ein Rundgang und Gespräch mit den Künstlern und Künstlerinnen statt, das von Armin Kratzert moderiert wird. Der Eintritt ist kostenfrei.
Die Arbeiten sind bis November am alten Schulhaus in Ranfels, auf dem Weg zur Burg und auf dem Burggelände zu sehen. Von allen Künstlern und Künstlerinnen sind bis zum Ende des Jahres auch Werke in der Wunderkammer zu sehen (Öffnungszeiten der Wunderkammer auf Anfrage).
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–> Mehr Informationen zu den Ausstellern gibt’s hier (einfach klicken) bzw. auf der Homepage von Burg Ranfels.
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