Sie begrüßen den Tag mit ihrem fröhlichen Gezwitscher und sind wunderbare Frühlingsboten: die Vögel. In der kalten Jahreszeit jedoch brauchen die gefiederten Freunde Hilfe. Vor wenigen Monaten wurde die neu aufgelegte Rote Liste der gefährdeten Vogelarten in Deutschland veröffentlicht. Das Fazit: Vor allem Mauersegler, Feldlerche oder Kiebitz sind in ihrem Bestand gefährdet.
Ein Grund mehr, die heimische Vogelwelt in den Wintermonaten zu unterstützen – zum Beispiel, indem Bürger ein Vogelhaus selbst bauen und im Garten aufstellen. Eine Anleitung dazu gibt es hier. Im Frühling dient das Häuschen als Nistkasten. Im Herbst freuen sich die Zugvögel über diese Futterstelle – und im Winter zahlreiche Sperlinge, Meisen, Amseln, Finken und weitere Vogelarten, die in der Heimat bleiben.
Meisenknödel selbst machen
Die Tiere in der kalten Jahreszeit zu füttern ist vor allem deshalb wichtig, weil Vögel bei Frost und Schnee viel Energie benötigen, um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Allerdings: Wer mit der Vogelfütterung beginnt, muss auch dabeibleiben – die Vögel verlassen sich auf ihre Futterplätze. Wichtig ist darüber hinaus, bereits im Herbst mit der Fütterung zu beginnen. So haben die gefiederten Gesellen genug Zeit, sich an die Futterplätze zu gewöhnen. Spätestens Anfang November sollte das Vogelhaus also einzugsfertig sein.
Während ein Vogelhaus mit den richtigen Körnern zum Buffet für allerlei Vogelarten wird, gelten gekaufte Meisenknödel mit Netz als problematisch: Die Vögel können sich in den Maschen verfangen. Wer möchte, kann ungefährliche Meisenknödel schnell selber machen: Dazu werden 300 Gramm Rindertalg, Kokosfett oder Butterschmalz in einem Topf zum Schmelzen gebracht. In das weiche Fett streut man zwei Esslöffel Speiseöl und rund 400 Gramm gemischte Körner und gehackte Nüsse. Aushärten lassen – fertig ist der leckere Vogelsnack.
Was vielfach bei der Fütterung heimischer Vögel nicht beachtet wird: Nicht jede Art frisst auch das gleiche Futter. Fink, Spatz, Zeisig oder Dompfaff haben einen harten Schnabel und können deshalb Sonnenblumenkerne oder grobe Körner problemlos fressen. Rotkehlchen, Zaunkönig, Star oder Amsel dagegen sind sogenannte Weichfutterfresser. Diese füttert man am besten mit Haferflocken, Kleie und Obst. Meisen oder Spechte dagegen sind Allesfresser, die sowohl Körner als auch Haferflocken problemlos verarbeiten können.
Auch Wasser ist wichtig
Vögel freuen sich im Winter nicht nur über Futter, sondern auch über eine Wasserstelle. Diese sollte man frostsicher machen: eine Schale mit Wasser auf Backsteine platzieren, darunter ein Teelicht aufstellen, was man mehrmals am Tag so lange brennen lässt, bis das Wasser handwarm ist.
Der richtige Platz für das mobile Esszimmer für Star, Spatz und Co ist ebenfalls wichtig. So sollte ein Futterhaus hoch genug aufgehängt werden, damit Katzen keine leichte Beute finden. Auch in der Nähe von Fenstern sollte man es nicht aufhängen, damit kein Vogel gegen die Scheibe prallt.
Wenn man auf diese Weise die heimischen Vögel unterstützt, kann man sich im Frühling wieder über Vogelschwärme im Bayerischen Wald freuen. Denn nicht nur die Reisenden unter den gefiederten Gesellen fliegen in Gruppen. Auch sogenannte Jahresvögel wie der Spatz, die den Winter hier verbringen, sind oft im Schwarm anzutreffen.