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Mitterfirmiansreut. Genügend Schnee zum Schlitten fahren findet man in diesem Jahr nicht überall. Das Skizentrum Mitterdorf gehört da bereits zu den wenigen Flecken im Bayerischen Wald, wo der „echte“ Winter bis dato Einzug gehalten hat. Die dazugehörige Rodelbahn bietet dabei allen Schneehungrigen perfekte Bedingungen: Ein 200 Meter langes Förderband bringt Schlitten und Fahrer sicher nach oben, auf der für Schlittenfahrer reservierten Piste sausen Jung und Alt im Anschluss gemeinsam den Hang hinab. Eine große Gaudi für alle!
Seit acht Jahren gibt es die Rodelbahn mittlerweile. Aber noch in keinem Winter war sie so beliebt wie in diesem: „Drei Rekordtage in Folge hatten wir heuer schon“, freut sich Ernst Lang über den großen Zuspruch bei den Besuchern. Der 69-Jährige war von Anfang an am Rodelhang mit dabei. Seit Manfred Selwitschka, der damalige Geschäftsführer des Skizentrums, die Idee vom Lift für Schlittenfahrer und einer eigenen Rodelbahn in die Tat umgesetzt hat, steht Lang im Kassenhäuschen.
Schlitten kann man vor Ort leihen
Liftkarten für die Dauer von zwei bzw. vier Stunden (für 5 bzw. 9 Euro) können bei ihm erworben werden. Und auch Schlitten kann man bei ihm ausleihen: vom Zipfel-Bob (kurz: Zi-Bob) über normale Bobschlitten bis hin zu handgemachten Holzschlitten.
„Der Erbauer dieser Schlitten lebt leider nicht mehr“, sagt Ernst Lang. Kurz nach Eröffnung der Rodelbahn hatte ein Grafenauer sie angefertigt. „Einmalige Qualität – unverwüstlich und mit Stahlkufen, die nicht rosten“, schwärmt der 69-Jährige, der auch selbst ab und an noch gerne den Hang hinunterbraust.
21 Stück hat er in seinem kleinen Häuschen unten am Rodel-Lift vorrätig. In diesem Winter hat er sie schon häufig verliehen. „Wer seinen eigenen Schlitten mit hier raufbringt oder sich irgendwo anders einen ausleiht, ärgert sich meist“, sagt Lang – und kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Denn für nur fünf Euro kann man bei ihm die Holzschlitten einen halben Tag lang ausleihen. Ein unschlagbarer Preis.
Wer sich einen Schlitten borgen möchte, muss als Sicherheit seinen Ausweis oder Führerschein bei Ernst Lang hinterlegen. Deshalb weiß er auch, wer schon alles da war auf der Rodelbahn in Mitterdorf: „Wir hatten Leute aus Australien, Russland und sogar aus Teneriffa“, erzählt er und lacht. Oft seien es Gruppenausflüge, mehrere Familien oder ganze Vereine, die am Rodelhang gemeinsam Station machen. „Eine Gruppe hat einmal acht Zi-Bobs aneinandergehängt und ist so den Berg runter gefahren“, erinnert sich Lang. Kinder und Erwachsene – und alle hatten ihren Spaß.
„Jetzt sind wir selber wieder Kinder“
Am schönsten sei es zu beobachten, wenn Eltern oder Großeltern gemeinsam mit ihren Kindern oder Enkeln Schlitten fahren. „Jetzt sind wir selber wieder Kinder, sagen die Erwachsenen dann oft zu mir.“
Wer etwas rasanter und sportlicher den Berg hinunter rodeln will, beginnt ganz oben – dann geht es zunächst ein paar Meter steil bergab und man nimmt dabei viel Fahrt auf. Kleinere Buben und Mädchen können unterhalb des steileren Stückes (gleich am Ausgang des Förderbandes) starten und so etwas gemächlicher hinabfahren.
„Größere Unfälle hatten wir hier noch nie“, versichert Ernst Lang. Der Auslauf unten am Hang sei weitläufig angelegt und biete so genügend Platz zum Bremsen. Zur Skipiste hin gebe es entsprechende Absperrungen. Denn das Förderband, auch „Zauberteppich“ genannt, dürfen auch Skifahrer und Snowboarder benutzen, nachdem diese mit der Liftkarte des Skizentrums (Stundenkarte oder Punktekarte) die Schranke passiert haben. Bob- und Skifahrer kommen sich dabei nicht in die Quere, betont Schlittenmeister Lang.
Musik im Tunnel sorgt für gute Laune bei der Auffahrt
Damit jeden Tag auf dem Rodelhang optimale Bedingungen herrschen, beginnt sein Dienst oft schon um sieben Uhr morgens. „Bei Neuschnee müssen wir dann die Notausgänge am Lift schneefrei machen“, erklärt Ernst Lang. Neun davon gibt es entlang des 200 Meter langen Förderbandes.
„Seit Kurzem spielen wir im Tunnel auch Musik“, sagt er. Seitdem könne er beobachten, wie sich bei den Schlittenfahrern bereits auf dem Weg nach oben die gute Laune von Höhenmeter zu Höhenmeter steigere. „Das wird sicher auch eine Riesengaudi zur Faschingszeit werden“, ist die Vorfreude bereits jetzt groß.
An vergangenen Wochenende hat es erneut geschneit in Mitterfirmiansreut. Und auch wenn vielerorts in diesem Winter keinerlei Schnee in Sicht ist und Schlittenfahren nicht klappt: Hoch oben auf der „Alpe“ im Skizentrum gibt es ihn – den Rodelhang für jedermann…
Sabine Simon
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