Waldkirchen. In einer immer hektischer werdenden Zeit ist es wichtig, die spärlich gesäten ruhigen Momente bestens auszunutzen – gerade ein erholsamer Schlaf ist hierbei maßgeblich. Diese Entwicklung hat das Team von vivarelax frühzeitig erkannt – und sich auf den Vertrieb von besonders innovativen Matratzen spezialisiert.
Geschäftsführer Stefan Geißinger (35) und Marketingexperte Markus Ebersberger (21) sind die Gesichter hinter dem Start-Up, das sich nicht nur die Räumlichkeiten mit Wimmer Wohnkollektionen in Frischeck bei Waldkirchen teilt. Über die genauen Firmenverhältnisse, die Geschäftsidee Matratzen zu vertreiben sowie die Alleinstellungsmerkmale des vivarelax-Produktes JONA-SLEEP spricht Stefan Geißinger im Hog’n-Interview.
Vivaimpuls, Wimmer Wohnkollektionen, Vivarelax – Stefan, kannst Du uns kurz erklären, wie all diese Firmen zusammenhängen?
Das hört sich im ersten Moment sehr kompliziert an, ist aber relativ leicht zu erklären. Die vivaimpuls ist eine Holding von Gerhard Wimmer und Stefan Thür. In dieser Holding befinden sich verschiedene Firmen, an denen die beiden ganz oder in Teilen als Gesellschafter beteiligt sind: Wimmer Wohnkollektionen GmbH, vivarelax GmbH, vivadesign GmbH und die maglassX GmbH.
Welche Synergieeffekte sind zwischen den einzelnen Firmensparten möglich?
Die Kooperation zwischen den verschiedenen Firmen läuft hervorragend – von Erfahrungsaustausch in regelmäßigen Geschäftsführertreffen, einheitlicher Software, Nutzung gemeinsamer Ressourcen wie IT Support, Front Office, gegenseitige Marketing-Unterstützung bis hin zum täglichen Erfahrungsaustausch aller Mitarbeiter der verschiedenen Firmen. Da wir eine sehr offene Unternehmenskultur haben, kann alles unkompliziert, schnell und direkt angesprochen und gelöst werden.
In dieser Nische fühlt sich vivarelax wohl
JONA SLEEP ist das Produkt von Matratzenvertrieb vivarelax. Doch warum ausgerechnet Matratzen? Wie seid Ihr auf dieses Geschäftsfeld gekommen?
Markus und Christian sind auf der Suche nach einer echten Naturmatratze, die noch dazu cool aussieht, im Netz nicht fündig geworden. Es gab auf der einen Seite die gängigen Lifestyle-Matratzen mit gutem Marketing, allerdings durchweg auf Erdölbasis produziert. Auf der anderen Seite die Naturmatratzen-Hersteller, die allerdings eher altmodisch im Design und Marketing waren. So ist die Idee entstanden, eine hunderprozentige Naturmatratze mit einzigartigem Liegekomfort, Materialen und Design zu entwerfen.
Welche Nische nehmt Ihr in diesem Bereich ein?
Wir befinden uns in der Nische zwischen auf Erdölbasis produzierten günstigeren Matratzen und den Naturmatratzen-Herstellern, die meist im stationären Handel aktiv sind. Durch unseren Direktvertrieb im eigenen Onlineshop entfallen bei uns unter anderem Provisionen, Ausstellungsgebühren, Kosten für den Zwischenhandel und vieles mehr. Dadurch ist es uns möglich, günstiger als die Konkurrenz aus dem stationären Naturlatexmatratzen-Markt anzubieten. Außerdem bekommen unsere Kunden die Produkte bequem nach Hause geliefert und können 100 Tage kostenlos probeschlafen.
Welches Alleinstellungsmerkmal hat Euer Produkt?
Wir bieten dem Kunden zwei Produkte in einem. Die JONA ist die erste Naturlatex-Matratze mit integriertem Topper. Der 7-Zonen-Matratzenkern wird in einem speziellen Verfahren mit dem Topper verklebt. Somit hat das lästige verrutschen des Toppers, wie man es von Boxspringbetten kennt, ein Ende. Die Vorteile eines stützenden Matratzenkerns und eines weichen Toppers mit hoher Punktelastizität sind in einem Produkt vereint – und sorgen so für ein einzigartiges Schlafgefühl.
Synergien nutzen: Zusammenarbeit mit Franz Bettenbauer & Co.
Die Einzelteile Eurer Matratze kommen aus ganz Europa. Wie lassen sich diese großen Transportwege mit dem Umweltgedanken vereinen?
Unsere Lieferanten kommen aus Deutschland oder direkt angrenzenden Nachbarländern. Das hat zwei Gründe: Wir wollen zum einen nur mit besten Materialien von den besten Herstellern produzieren lassen und haben daher bei der Lieferantenauswahl sehr genau ausgewählt. Da wir mit Naturlatex, echtem Filz, echter Baumwolle und Kork sehr besondere Materialien und anspruchsvolle Produktionsverfahren gewählt haben, gibt es zum anderen nicht die große Auswahl an Lieferanten in Europa.
Die Transportwege haben natürlich bei der Planung eine wichtige Rolle gespielt. Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Lkw bei der Anlieferung optimal ausgelastet sind. Wir bestellen nur in optimalen Bestellmengen und haben die Verpackung so ausgewählt, dass ein Doppelstock-Lkw perfekt ausgelastet ist. So vermeiden wir Leerfahrten. Außerdem liefern unsere Kooperationspartner Betten und Matratzen gemeinsam aus – dadurch sparen wir doppelte Fahrten.
Ihr bietet – in Zusammenarbeit mit anderen Betrieben – auch Betten-Komplettlösungen an. Mit welchen Firmen arbeitet Ihr zusammen?
Wir arbeiten aktuell zusammen mit Franz Bettenbauer aus Passau mit Produktion in der Nähe von Breitenberg, Ellenberger Design aus Bremen mit Produktion in Oberfranken und der we like concepts GmbH aus Offenbach am Main mit Produktion in Dessau.
Der Grund hierfür: Wir bekommen immer mehr Kundenanfragen, ob wir die Betten, die wir für Fotoshootings verwenden, auch liefern können. Da wir uns aktuell auf unsere Produkte konzentrieren wollen, entstand die Idee, Kooperationen zu gründen, um den Kunden alles aus einer Hand liefern zu können.
Alle unsere Partner produzieren nur Betten aus reinen Naturmaterialien. Wir haben alle die gleiche Firmenphilosophie und sprechen die gleiche Zielgruppe an. Wir sehen uns nicht als Konkurrenten, wir wollen die Synergien zwischen den verschiedenen Firmen nutzen und uns gegenseitig unterstützen.
Auch in Zukunft auf Kernkompetenzen konzentrieren
Welches Potenzial hat der Matratzenmarkt?
Der Naturmatratzen-Markt hat großes Potenzial. Das Thema erholsamer und gesunder Schlaf gewinnt in der Gesellschaft massiv an Bedeutung. Die Belastung im Berufsleben steigt stetig an, Konzerne beschäftigen sich mittlerweile mit dem Schlaf der Mitarbeiter. Unternehmen zahlen Prämien, wenn Mitarbeiter nachts genügend schlafen, da dadurch Krankheits- und Fehltage reduziert werden und sich die Betriebe so Kapazitäten und Geld sparen. Manager haben erkannt, dass sie nur dauerhaft leistungsfähig bleiben, wenn sie genügend und vor allem erholsam schlafen. Es findet eine Bewusstseinsbildung statt – und es ist auch unsere Aufgabe Bewusstseinsbildung zu unterstützen und Aufklärung zu betreiben.
Ist von Eurer Seite irgendwann sogar eine eigene Produktion gewünscht?
Wir haben unsere Produkte in Zusammenarbeit mit der Design-Agentur siimple entworfen. Wir wollen uns auch in Zukunft auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren. Dazu gehören Entwicklung, Marketing und Vertrieb unserer Produkte. Daher ist eine eigene Produktion von unserer Seite nicht geplant. Wir setzen hier auf die langjährige Erfahrung unserer Lieferanten und Partner und wollen unsere Produkte gemeinsam mit ihnen weiterentwickeln.
Vielen Dank für das Gespräch – wir wünschen eine erfolgreiche Zukunft.
Interview: Helmut Weigerstorfer