Bayerischer Wald/Lohberg. Trotz diverser Nachfragen (zuletzt am 8. November) bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Regensburg sowie Medienrecherchen wurden bisher keine Ergebnisse der Ermittlungen im Fall der getöteten Luchse im Bayerischen Wald bzw. der vor knapp einem Jahr (6. Dezember 2016) durchgeführten Hausdurchsuchungen bei einem Jäger in Lohberg (Landkreis Cham) bekannt gegeben, heißt es in einer Pressemitteilung der Gregor Louisoder Umweltstiftung. Die Gründe dafür seien aus Sicht der Stiftung nicht nachvollziehbar.
Claus Obermeier: „Nun müssen Taten folgen“
„Mittlerweile liegen uns aber unbestätigte Informationen aus dem Umfeld des Bayerischen Landtages dazu vor“, ist in der Meldung weiter zu lesen. Demnach seien Luchstrophäen (zwei Ohren, fünf Krallen), Luchsfallen und möglicherweise illegale Jagdausrüstung (Nachtsichtgerät mit Aufsetzvorrichtung auf das Zielfernrohr) bei dem Jäger gefunden worden. Dazu kommentiert Claus Obermeier, Vorstand der Louisoder-Stiftung: „Nach den umfassenden Bekenntnissen von Umweltministerin Ulrike Scharf und des Innenministeriums müssen jetzt Taten folgen und Anschluss an internationale Standards bei Prävention und Verfolgung von Naturschutzkriminalität gefunden werden. Dazu gehört auch eine Information der Öffentlichkeit und Präventionsmaßnahmen wie Polizeikontrollen bei Gesellschaftsjagden.“
da Hog’n
Nachdem ich die Situation im Bayerischen Wald inzwischen seit einigen Jahren konsequent verfolge und praktisch jede relevante Meldung mit Bezug zum Naturschutz, zur Rückkehr der großen Prädatoren und zum Nationalpark in der Region registriere, ist mir seit 2012 nicht eine ernsthafte Erfolgsmeldung zugekommen!
Jetzt kann ich einfach nicht anders als die Frage an das System zu richten:
Hallo? Ist da noch wer???
Ich mein, ist da noch irgendwer, in der Politik und in der Exekutive der sein Tun mit irgend einem anderen Ziel verbindet als nach Art einer schon sprichwörtlich Söderschen Mentalität seine eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen? Welche Signale sendet die Politik mit dem Mangel an Initiative und Unterstützung für die Exekutivorgane?
So könnte man derzeit leicht auf die Idee kommen, grad mal einen Luchs zu schießen – die Polizei ist ‚eh gerade mit Verkehrsregelung beschäftigt, weil in Höhenbrunn die Ampel ausgefallen ist… – um den Pelz dann im DarkNet zu verticken oder einfach nur um in den Medien die Aufmerksamkeit zu finden, die man offenbar im sozialen Umfeld nicht mehr anders bekommt. Was sich ganz sicher auch hervorragend als Hilferuf nach der lang vermissten Aufmerksamkeit eignen würde wäre, wenn man mal eben ein völlig ungesichertes* Wolfsgehege im Nationalpark aufsperrt. -Schließlich sind die „Deppen“ ja selber Schuld, wenn sie auf ihre Mistviecher nicht besser aufpassen wollen, oder!?
* Auch wenn von schlecht informierten Entscheidungsträgern gerne argumentiert wird, man könne, (im Jahr 2017…) ein Gehege in dieser Größenordnung nicht sinnvoll schützen, ergaben meine Recherchen ein völlig anderes Ergebnis! Bezahlbare und technisch ausgereifte Lösungen sind durchaus möglich, wie z.B. die Firma Secutec-solutions beweist. Und ich habe die Ergebnisse meiner Recherche bereits im Oktober 2017 an Herrn Dr. Leibl, Ltr. des Nationalparks Bayerischer Wald, mit der Bitte um Beachtung weitergeleitet.
Hallo geht’s noch, ihr vor Aufmerksamkeit und Geltungssucht strotzenden Politiker? Was außer einer öden, vergifteten Wüste wollt ihr euren Kindern hinterlassen?