Zwiesel/Regen. Zwiesel ist in Aufruhr. Jüngst hat der bekannte Radiosender „Antenne Bayern“ nach guter alter Tradition den Maibaum der Glasstadt gestohlen. Als Auslöse müssen die Zwieseler um Bürgermeister Franz Xaver Steininger aber nicht – wie normalerweise üblich – dem Münchner Sender eine Brotzeit samt Freibier bezahlen. Nein. Die Bayerwald-Stadt muss den ersten Christkindlmarkt 2017 („Mainachten“) bis Freitagfrüh, 28. April organisieren und aufbauen, um den Prachtbaum wieder zu bekommen. Eine Aktion, die nicht alle gut finden – darunter auch Michael Adam.
Bei Facebook kritisiert er das von den Zwieselern mit Feuereifer in Angriff genommene „Mainachten“ wie folgt: „Ähm, geht’s noch? Ich will wirklich keine Spaßbremse sein. Aber was kostet das? Und wer zahlt das?“ In seiner Zeit als Bürgermeister von Bodenmais habe er Maibaumdiebe immer mit einer „ordentlichen Brotzeit und einem ordentlichen Rausch“ entlohnt, doch die in der Glasstadt gestartete Aktion findet er nun „gänzlich übertrieben und unmöglich“. Denn: In Folge der angespannten finanziellen Lage habe die Stadt Zwiesel gar den Austritt aus örtlichen Vereinen geprüft und in Aussicht gestellt, dass örtlichen Gemeinschaften Bauhofleistungen in Rechung gestellt würden, so Adam. Gleichzeitig beziehe die Glasstadt seit Jahren staatliche Stabilisierungshilfe. „Und nun wird für so einen sinnlosen Mist, der nichts mit Brauchtum zu tun hat, Geld ausgegeben“, wettert Adam, der bei Facebook betont, dass dies seine ganz persönliche Anschauung sei und nicht seine offizielle „Amtsmeinung“ als Landrat. Adam hofft, dass Antenne Bayern die Kosten dieser Aktion übernimmt.
Steininger: „Die Stimmung in Zwiesel ist grandios positiv“
„Den Post von Herrn Landrat Adam habe ich noch nicht entdeckt, weiß jedoch, dass es bei Facebook einen entsprechenden Eintrag gegeben hat“, erklärt Zwiesels Bürgermeister Franz Xaver Steininger auf Hog’n-Nachfrage. Zahlreiche E-Mails zur „Mainachts“-Aktion haben das Zwieseler Rathaus seit dem Maibauklau von Antenne Bayern erreicht – ein „überdimensionaler Organisationsaufwand und überflutungsartiges Informationsaufkommen“, fasst der offensichtlich leicht überforderte Steininger das Ganze zusammen. Deshalb habe er auch nicht Zeit, Stellung zu einzelnen Meinungen zu beziehen. Nur soviel: „Die wahrgenommene Allgemeinstimmung in Zwiesel zum bevorstehenden Wochenende ist grandios positiv, der Gemeinschaftssinn überragend. Wir haben großartige Veranstaltungen zu erwarten.“
Steininger teilt weiter mit, dass die Stadt Zwiesel gerade ein akutes Problem habe. Nach vielen Telefonaten und großen Anstrengungen konnte der für den Mainachtsmarkt nötige Schnee zwar organisiert werden. „Die Arber-Bergbahn unterstützt die Stadt Zwiesel wieder in herausragender Weise, unseren von Antenne Bayern gestohlenen Maibaum wieder zu erlangen. Leider kommt jetzt das große ABER… wir haben keine personellen Ressourcen mehr frei und darum rufe ich ganz laut um HILFE. Wer baut uns morgen ab 17 Uhr einen Schneemann, gerne auch eine Schneefrau dazu. Wir suchen wieder viele helfende Hände.“
da Hog’n
Auch wenn Zwiesel Geldprobleme hat. Liebe Politiker wenn ihr mal sparsamer sein würdet bei manchen Prestigeobjekten….. Ich wohne in Unterfranken und ich kann nur eines dazu sagen. Reklame pur denn wir werden kommen und nicht nur ich. Wenn manche Moralapostelpolitiker was wollen machen sie es egal was es kostet. Zwiesel sein Bürgermeister und alle die geholfen haben echt klasse gemacht