Regen. Im ehemaligen Mutter-Kurheim in Weißenstein, der heutigen Bayerwald-Akademie, haben Anfang Januar acht unbegleitete minderjährige Flüchtlinge eine neue Heimat gefunden. Betreut werden die sechs jungen Afghanen sowie zwei Jugendliche aus Syrien von Mitarbeitern der ArberLand Service GmbH, einer Tochterfirma des Landkreises Regen. Die pädagogische Leitung hat Diplom-Pädagogin Tanja Dey übernommen. Nur wenige Tage nach dem Einzug machte sich nun Regens Landrat Michael Adam zusammen mit mehreren Mitarbeitern aus dem Landratsamt vor Ort ein Bild, wie in einer Pressemitteilung zu lesen ist.
Ziel: Dauerhafte Integration der Jugendlichen in der Region
„Ich konnte mich davon überzeugen, dass die jungen Menschen nicht nur gut untergebracht sind, sie werden auch professionell betreut und auf das Leben in Deutschland vorbereitet“, teilt Adam nach dem Besuch mit. Erklärtes Ziel des Landrats sei es, die Jugendlichen dauerhaft in der Region zu integrieren. „Es ist schön zu sehen, dass sie sich langsam hier einleben und einen normalen Alltag erfahren können“, so Adam weiter.
Dieser Meinung schloss sich auch Jugendamtsleiter Martin Hackl an: „Es geht nicht darum, dass wir die Jugendlichen nur unterbringen. Wir müssen ihnen auch helfen, dass sie sich bei uns zurechtfinden und an ihrer Zukunft arbeiten können.“ So sollen die jungen Burschen zunächst Deutsch lernen. Danach ist angedacht, dass sie eine Berufsausbildung machen. „Dies ist ein langer Weg, der vor ihnen liegt“, weiß Hackl. Er und Landrat Adam sind aber überzeugt davon, „dass die Heimbewohner schon bald erkennbare Fortschritte machen werden“.
In diesem Zusammenhang loben Adam und Hackl die ArberLand Service GmbH mit deren Geschäftsführer Herbert Unnasch, die die Bayerwald-Akademie bereits seit Jahren für den Landkreis als Berufsschulinternat betreibt. „Innerhalb kürzester Zeit wurde nicht nur ein Raum für die Jugenldichen gefunden, es wurde auch gut ausgebildetes Personal eingestellt – und man hat sich auch fachlich sehr gut vorbereitet“, weiß der Jugendamtsleiter zu berichten. Während andere Landkreise die staatlich zugewiesenen, „unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge“, wie sie offiziell bezeichnet werden, oft in auswertigen Heimen unterbringen müssten, organisiere dies der Landkreis Regen über seine Tochterfirma selbst.
Weitere acht Jugendliche sollen in Regen aufgenommen werden
In den kommenden Wochen sollen zudem weitere qualifizierte Mitarbeiter eingestellt werden, denn die acht Jugendlichen werden nicht die letzten unbegleiteten Flüchtlinge sein, die in den Landkreis Regen kommen. Man werde Adam zufolge zur Erfüllung der von der Regierung ausgegebenen Quote weitere acht Jugendliche aufnehmen. Zur entsprechenden Aufnahme sind alle niederbayerischen Landkreise verpflichtet. Die Jugendlichen, die in Regen untergebracht werden, kommen in der Regel aus dem Raum Passau. Sie sind nach dem Grenzübertritt dort aufgegriffen worden oder haben im Landkreis Passau einen Asylantrag gestellt. Nachdem die Anzahl der unbegleiteten Minderjährigen dort stark angestiegen ist, unterstützen die niederbayerischen Landkreise die Stadt und den Landkreis Passau. Von Amts wegen zuständig ist für die unbegleiteten Minderjährigen das Jugendamt. So werden die ArberLand Service GmbH und das Jugendamt Regen bei der Betreuung und Zukunftsgestaltung der jungen Flüchtlinge eng zusammenarbeiten.
Hog’n