Hohenau. Elf Projektkommunen starten nach einer personellen Neuregelung der Projektsteuerung in die Schlussphase. Die Projektsteuergruppe (PSG) und die Bürgermeister der Orte trafen sich nun in Hohenau zur Konkretisierung der weiteren Schritte. Bei dieser ersten Sitzung unter dem neuen Vorsitzenden, Frauenaus Bürgermeister Herbert Schreiner, wurden entscheidende Weichen für die rasche Umsetzung der Pläne einer gemeinsamen Tourismusregion rund um den Nationalpark Bayerischer Wald gestellt. In den nächsten Tagen soll der vorliegende Businessplan steuerlich durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft, personalrechtliche Fragen geklärt und die entsprechenden Verträge entworfen werden.
Die GmbH wird voraussichtlich erst im April 2014 gegründet werden
Bis Anfang Dezember soll dann eine aktualisierte Businessplanung vorliegen, heißt es. Vor Weihnachten können auf dieser Basis die kommunalen Gremien über einen Beitritt in den Trägerverein der später zu gründenden GmbH beraten. Diesen Trägerverein so schnell wie möglich zu gründen, war ein großes Anliegen der Bürgermeister Heinz Wolf aus Neuschönau und Josef Luksch aus Spiegelau. Noch in diesem Jahr sollten alle rechtlichen Voraussetzungen für die Vereinsgründung geschaffen werden.
Durch den Wechsel des Vorsitzenden der PSG musste ein Änderungsantrag für das Projekt beim Zuschussgeber gestellt werden. Ein solcher wurde inzwischen bewilligt. Nun konnten auch die beiden bewährten Agenturen, BTE Berlin sowie Dittlmann & Partner ICC aus Waldkirchen, für die Bearbeitung der Phase 3 beauftragt werden. Die dadurch entstandene zeitliche Verzögerung führt dazu, dass die Gesellschaft voraussichtlich selbst erst im April 2014 gegründet werden wird. Die Suche nach einem geeigneten Geschäftsführer wird jedoch bereits jetzt vorbereitet. Eine seiner ersten Aufgaben wird dann auch die Erarbeitung einer Marketingstrategie für Produktentwicklung und Vertrieb sein.
Zehn Projektgemeinden haben eine Absichtserklärung („Letter of Intent“), weiter am Projekt teilzunehmen, fristgerecht beschlossen und eingereicht. Zusätzlich zum bisherigen Projektgebiet kommt auch Kirchdorf im Wald hinzu. Die weiteren Beitrittskandidaten Schönberg, Grafenau, Freyung und Waldkirchen haben generell Interesse signalisiert. Sie wollen sich die Entscheidung offenhalten, sich zu einem späteren Zeitpunkt der touristischen Allianz anzuschließen.
Immer wichtiger: Kräfte bündeln und Kirchturmdenken überwindne
„Ich will eine Politik der Transparenz und des Dialogs“, unterstreicht Herbert Schreiner, der sich in den kommenden Wochen auch persönlich mit den Bürgermeisterkollegen der Erweiterungsorte abstimmen wird. Vor allem aus Schönberg war in den vergangenen Wochen deutlich der Wunsch von den Betrieben geäußert worden, sich aktiv mit dem Beitritt zu beschäftigen. „Dieses Interesse werten wir als positives Signal, das uns freilich gleichsam auch in die Pflicht nimmt. Ich werde meine Kraft bis zum Projektende in das Gelingen des Vorhabens einbringen“, so Herbert Schreiner.
„Das Wichtigste ist für uns, mit konkreten Vertragsentwürfen, einem entsprechenden Satzungsvorschlag für den Trägerverein und einem aktualisierten Finanzplan das Gespräch mit den Mitarbeitern in den Orten, die im Juli eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet haben, wiederaufzunehmen,“ so die Aussage von Andreas Dittlmann von der gleichnamigen Tourismus-Agentur.
Im Wettbewerb der Tourismusdestinationen werde es immer wichtiger Kräfte zu bündeln und das Kirchturmdenken einzelner Orte zu überwinden. Aus diesem Grund wurde 2011 eine Initiative für den Zusammenschluss der beiden Zweckverbände Zwieseler Winkel und Nationalparkgemeinden gestartet. Nach einer Analysephase und der Entwicklung eines geeigneten Businessplans beginnt nun die dritte Phase, in der mit der Umsetzung der Pläne in die Realität begonnen wird. Gefördert wird die Strukturreform durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).
da Hog’n