Spiegelau. Auf einer Projektsteuerungsgruppensitzung am 17. Juli wurde unter den elf Bürgermeistern der Projektregion in Spiegelau Klartext geredet, die Rückkehr zur Sacharbeit beschlossen und eine Terminschiene für den Weg hin zur Gründung der Tourismus-GmbH vereinbart.

Es sollen noch mehr Gäste für die Ferienregion Bayerischer Wald begeistert werden – und das geht nur mit einer effizienten Marketingorganisation. Foto: da Hog’n
In den vergangenen Wochen wurde mehr über- als miteinander gesprochen. Von den Agenturen und der Projektsteuerungsgruppe wird aus der Region jedoch die Beantwortung dringender Fragen erwartet. Diese können nur beantwortet werden, wenn miteinander an Lösungsmöglichkeiten gearbeitet wird.
Die Mitglieder der Projektsteuerungsgruppe (PSG) haben deshalb am 17. Juli in Spiegelau die zentralen Fragen – auch vor dem Hintergrund des vereinbarten Projektplans in drei Phasen – diskutiert und Anpassungen im Businessplan vorgenommen. So steht beispielsweise der neuen GmbH ein Personalbudget von 230.000 Euro zur Verfügung. Hiervon soll zunächst ein neuer geeigneter Geschäftsführer gefunden werden – ohne von vornherein eine Eingrenzung zum Gehalt festzulegen. Zusätzliches Personal wird dann je nach Bedarf von der neuen Führungskraft eingestellt.
„Wir dürfen uns von außen nicht zu sehr beeinflussen lassen“
Die Mitglieder einigten sich ferner auf einen Wortlaut für die von den Kommunen zu unterzeichnenden Absichtserklärungen. Ein wichtiger Passus dieser Vereinbarung ist, dass im Hinblick auf die Überantwortung der Verantwortlichkeit der Touristinformation von der Kommune zur GmbH das zu stellende Personal bzw. das Personal, das in die GmbH wechselt, nicht gegenüber den heutigen dienst-, besoldungs- und versorgungsrechtlichen Verhältnissen schlechter gestellt wird. Dies sichern die unterzeichnenden Kommunen zu, was in der Phase 3 durch individuell mit jeder Personalkraft ausgehandelte Personalverträge noch differenziert zu Papier gebracht wird.
Das Projekt hat eine Laufzeit bis zum 31. Januar 2014. Bis dahin ist noch viel zu tun. Deshalb ist es wichtig, von der Diskussion nun wieder zu Entscheidungen und Lösungen zu kommen. Nach Aussage von Bürgermeister Heinz Wolf (Neuschönau) „haben wir schon lange genug Diskussionen zugelassen, die dem Projekt nicht dienlich waren. Wir dürfen uns nicht von außen zu sehr beeinflussen lassen – und sollten mit den Kommunen starten, die bereits willig sind, das Projekt zu realisieren. Darum ist es wichtig, klare Vorgaben für den Zeitplan der Weiterführung des Projekts zu machen.“
„Wir müssen eine `Allianz der Willigen` gründen“
Vereinbart wurde deshalb, dass mit einer Frist bis Ende Juli zunächst die elf Projektkommunen, als Mitglieder der beiden Zweckverbände Zwieseler Winkel und Nationalparkgemeinden, die Absichtserklärung unterzeichnen sollen.

Bei einem Expertengespräch mit den beteiligten Kommunen vor zwei Wochen: Moderator Christian Reim (l.) und Zwiesels Bürgermeister Franz Xaver Steininger (r.), der das neue Konzept zuletzt heftig kritisiert hatte. F: Zukowski
Bis Ende August sollen die fünf Erweiterungskommunen (Freyung, Grafenau, Waldkirchen, Schönberg, Kirchdorf im Wald) folgen. Die Unterzeichnung der Erklärung bildet den Abschluss der Phase 2 und die Voraussetzung für den Eintritt in die dritte Phase des Projekts.
Dieser Zeitplan soll zwei Dinge gleichzeitig erreichen, so Bürgermeister Herbert Schreiner (Frauenau): „Erstens müssen wir eine „Allianz der Willigen“ gründen, mit der wir die Struktur zum Laufen bringen und die dann auch Vertrauen durch Erfolge generieren kann. Das geht nur mit den Kommunen, die bereits von dem Modell überzeugt sind und auch jetzt schon ausreichend Mut und Vertrauen mitbringen. Uns läuft sonst die Zeit davon.
Zweitens wollen wir allerdings auch die Tür weiter offen lassen – für die Kommunen und Stadt- und Gemeinderäte, die einiges noch überdenken und weiter informiert werden wollen. Die Leistungen der Agenturen im Projekt stehen allerdings nur bis Ende Januar 2014 zur Verfügung.“
Gründung einer effizienten Marketingorganisation
Das Projekt der touristischen Neustrukturierung des Tourismus in der Nationalparkregion des Bayerischen Waldes zielt auf die Gründung einer effizienten Marketingorganisation, die als zentraler Ansprechpartner die Arbeit der einzelnen Orte zusammenführt – und gästeorientiert mehr Touristen für die Region begeistern soll. Das Projekt wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).
da Hog’n