Passau. Wie das Polizeipräsidium Niederbayern mitteilt, hatte jüngst eine 15-Jährige aus Passau per Nachrichtendienst WhatsApp von einer ihr bekannten Person eine Nachricht erhalten, sie möge ihr einen „versehentlich“ zugesandten SMS-Code wieder zurücksenden. „Dabei handelt es sich um eine bekannte Masche, die es zum Ziel hat, möglichst viele WhatsApp-Accounts zu übernehmen“, erklärt Pressesprecher Maximilian Bohms. Hinter dem Code verberge sich ein Verifizierungscode zur Wiederherstellung des eigenen WhatsApp-Kontos bzw. zur Übertragung des Kontos auf ein anderes Smartphone.
Die Nachricht, die die 15-Jährige vor einer Woche erhielt, stammte augenscheinlich von einem ihr bekannten Mädchen aus Passau. Nachdem sie der Bitte nachgekommen war und den Code übermittelte, konnte sie im Laufe des Tages nicht mehr auf ihren WhatsApp-Account zugreifen. Stattdessen hat sich ein unbekannter Täter den Account zu Eigen gemacht und umgehend dafür verwendet, weitere Personen in der Freundesliste der 15-Jährigen anzuschreiben. „In diesem Fall hat er bereits versucht, sich Nacktbilder von einer anderen 15-Jährigen zusenden zu lassen, was glücklicherweise nicht gelang“, so die Polizei.
Identitätsdiebstahl, Datenklau, Erpressung, Schadsoftware
„Wenn die Täter hinter dieser Masche erst in den Besitz eines Accounts gelangt sind, eröffnet sich ihnen ein weites Feld an potentiellen kriminellen Machenschaften“, berichtet Bohms weiter. In diesem Fall war es der Versuch, sich pornografische Bilder zu verschaffen. Identitätsdiebstahl, Ausspähen von Daten, Erpressung oder auch der Versand von Schadsoftware sind ebenso denkbar.
Die Polizei Niederbayern warnt daher ausdrücklich vor diese Masche. Insbesondere im Großraum Passau wird in diesem Zusammenhang zur Vorsicht gemahnt, da davon auszugehen ist, dass weitere Kontakte möglicherweise bereits gehackter Accounts entsprechend angeschrieben werden. Weitere Hinweise dazu finden sich auch unter der Web-Adresse polizei-praevention.de. „Informieren Sie Freunde und Bekannte – übermitteln Sie keine Codes, deren Bedeutung Sie nicht kennen“, so der eindringliche Hinweis der Polizei.
da Hog’n