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Freyung. Schöne und interessante Zeiten waren es – aber auch anstrengende und nervenaufreibende. Ein bisschen Wehmut kommt auf, wenn Christian Schuster auf die Anfänge seines Sportgeschäfts zurückblickt. Gleichzeitig merkt man deutlich, dass sich der 50-Jährige nicht auf dem ausruhen will, was er bisher erreicht hat. Zwar hat er die Verkaufsfläche in den vergangenen 25 Jahren verfünffachen können – die Marke „Sport Schuster“ ist inzwischen bis weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt -, dennoch ist die Entwicklung noch längst nicht abgeschlossen. Diesen hohen Anspruch hat der Chef an sich selbst. Für den Herzogsreuter ist dies aber keine Bürde, sondern vielmehr Antrieb für die kommenden Jahre. Schnell wird einem klar: Christian Schuster ist ein scheinbar nie müde werdender Unternehmer – sowohl äußerlich als auch innerlich.
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Blicken auf 25 erfolgreiche Jahre zurück: Christian Schuster, Inhaber von „Sport Schuster“ in Freyung, und seine bessere Hälfte Regina.
Den Erfolg des Freyunger Sportgeschäfts jedoch einzig und allein auf seinen Namen zu reduzieren, wäre seiner Meinung nach unfair einer Person gegenüber, die sowohl den Betrieb als auch das Privatleben Christian Schusters geprägt hat wie keine andere – nämlich seine Ehefrau Regina. Gemeinsam haben sie es geschafft, Berufliches und Familiäres unter einen Hut zu bringen. Gemeinsam haben sie 1990 den Traum von der Selbstständigkeit in Angriff genommen. Nach seiner Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann im ehemaligen Sportgeschäft Heindl in Freyung und seiner Zeit bei der Bundeswehr, sammelte Christian Schuster, geboren und aufgewachsen in Bierhütte in der Gemeinde Hohenau, allerhand berufliche Erfahrung in der Welt des Sportartikel-Verkaufs. Zugegeben: Eine auf den ersten Blick eher unspektakuläre Biographie. Auf den zweiten Blick hingegen nicht, denn: In dieser Zeit wurde der Grundstein für seine wohl größte Leidenschaft gelegt: den Sport an sich und allem, was damit zu tun hat.
Banken abgrasen, Finanzplan aufstellen, Ware kaufen, Laden mieten
Seitdem dreht sich in Schusters Leben alles um das Ausloten der eigenen, sportlichen Grenzen – sowohl in seiner Freizeit als Kicker des TSV Kreuzberg oder als Ausdauerathlet beim Radfahren, Laufen und Langlaufen, als auch im Berufsleben beim Umgang mit den Kunden oder beim Einkauf der Waren. Wie lange reicht meine Kondition? Aber auch: Wie muss ich betriebswirtschaftlich kalkulieren, um die nächsten Monate überleben zu können? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Waidler fast rund um die Uhr. Das Ende seines Ausbildungsbetriebs, Sport Heindl, ist gleichzeitig der Start in die eigene Selbstständigkeit. 25 Jahre ist das nun her. „Ein nicht ganz einfacher Schritt“, wie sich Christian Schuster erinnert. „Wir mussten die Banken abgrasen, einen Finanzplan aufstellen, Ware einkaufen, einen Laden mieten – das finanzielle Risiko war nicht ohne.“ Eine wichtige Rolle spielte dabei Ehefrau Regina, die nach Aussagen ihres Mannes der „Manager im Hintergrund, die Bänkerin, der Zahlenmensch“ ist.
Trotz der nicht einfachen Startphase haben die beiden Unternehmer ihren Schritt hin zum eigenen Geschäft nie bereut, wie sie betonen. Die Möglichkeit, sich etwas Eigenes aufzubauen, hat sie gereizt – und reizt sie noch heute. Gleichzeitig haben es die Schusters gewagt, neue Wege zu beschreiten: „Gleich zu Beginn hatten wir den Mut, eine Reebok-Kollektion in unser Angebot mitaufzunehmen. Damals war es ja noch nicht in, Sportbekleidung auch im Alltag zu tragen. Doch plötzlich liefen alle mit diesen Teilen rum“, entsinnt sich Christian Schuster und schmunzelt. Geschmack spiele in der Kleidungsbranche ohnehin eine große Rolle. Und irgendwie haben es die beiden Herzogsreuter immer wieder geschafft, eine breite Masse mit ihren Angeboten anzusprechen. Ein Meilenstein dabei war die Zusammenarbeit mit Intersport, einer bekannten Verbundgruppe im weltweiten Sportfachhandel, die aktuelle Trends aufgreift und an ihre Mitglieder weitergibt.
„Ich bin Experte bei der Hartware, Regina kümmert sich um Textilien“
Natürlich spielen auch die eigenen Vorlieben eine große Rolle bei der Zusammensetzung des Angebots. Und auch hier haben die Eheleute Schuster jeweils ein Spezialgebiet. „Ich bin der Experte in Sachen Hartware, also zum Beispiel Schuhe oder Snowboards. Regina kümmert sich um die Textilien.“ Eine stetige Weiterentwicklung des Angebots ist unausweichlich, schließlich haben sich nicht nur die Zeiten, sondern auch die Ansprüche der Kunden verändert. War es früher ein echtes Highlight, einen Markenartikel zu bekommen, sei es inzwischen alltäglich, derlei Produkte zu kaufen. „Durch das Internet sind die Kunden besser informiert. Sie wissen genau, was sie wollen“, berichtet Christian Schuster, der seit 1990 auch staatlich geprüfter Langlauflehrer ist und deshalb eigenen Aussagen zufolge genau weiß, welche Ausrüstung man als Sportler braucht.
Generell betrachtet hat die virtuelle Welt im World Wide Web den Einzelhandel schon sehr umgekrempelt. Schuster selbst hat diesen Wandel relativ schnell erkannt – und bereits Anfang der 2000er einen ersten Onlineshop ins Leben gerufen. „Wir konnten damals aber nur das anbieten, was auch tatsächlich im Laden vorrätig war. Verkaufte Produkte haben wir dann gekennzeichnet, später verpackt und verschickt. Das war noch sehr umständlich.“ Erst nach und nach hat sich das Online-Geschäft weiterentwickelt, sodass es heute ein wichtiger Bestandteil des Betriebes ist. Und entgegen der Meinung vieler, ein Nebenher von Ladengeschäft und Internethandel sei nicht möglich, macht Christian Schuster deutlich: „Diese beiden Angebotsplattformen ergänzen sich prima. Im Internet kann man sich hervorragend über Produkte informieren, die persönliche Beratung im Laden ist aber dadurch nicht zu ersetzen.“
Solides Wirtschaften, Bodenständigkeit und Weitsicht
Unumgänglich war außerdem eine ständige Vergrößerung der Verkaufsflächen sowie ein regelmäßiger Umbau der Produktpräsentation. Den größten Meilenstein in der 25-jährigen Firmengeschichte stellte dabei der Kauf des heutigen Firmensitzes in der Freyunger Abteistraße im Jahr 1997 dar. Das ehemalige „Prager-Haus“ hat sein äußeres Erscheinungsbild seitdem nicht großartig verändert – im Inneren jedoch erinnert fast nichts mehr an das damalige Elektrogeschäft. „Ständiges Wachstum ist uns sehr wichtig“, betont Christian Schuster. „Nur so können wir überleben.“ An finanziell schwere Zeiten kann sich der Unternehmer nicht erinnern. Man habe stets nur das ausgegeben, was man auch eingenommen hat – ganz nach dem Vorbild einer alten Kaufmannsweisheit.
Solides Wirtschaften, Bodenständigkeit, Weitsicht – das sind die Eigenschaften, die sich das Sportgeschäft Schuster, das inzwischen zwölf Mitarbeiter beschäftigt, auf die eigenen Fahnen geschrieben hat und diese auch tagtäglich vorlebt. So haben es Regina und Christian Schuster geschafft, in den vergangenen 25 Jahren einen rundum gesunden, mittelständischen Betrieb aufzubauen. Mit diesen Vorgaben dürfte deshalb sichergestellt sein, dass auch die kommenden 25 Jahre erfolgreich verlaufen werden. „Den Gedanken, irgendwann aufzuhören, habe ich bisher verdrängen können“, sagt Christian Schuster und lacht.
Helmut Weigerstorfer
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