Der April geht nun langsam aber sicher dem Ende zu. Vielerorts hat bereits das erste mal der Rasenmäher seine Arbeit verrichtet, viele Bäume stehen im satten Grün. Und dann das: Arktischer Kaltluftausbruch, tiefe Temperaturen und Schneefall. Klassisches Aprilwetter besteht in der Regel aus Rückseitenwetter, bei dem sich durchaus kühle Luftmassen über Mitteleuropa ergießen können. An der Tagesordnung steht dann abwechslungsreiches Wetter mit sonnig-warmen Abschnitten auf der einen und bedrohlichen Graupelschauern auf der anderen Seite. Beides hebt sich normalerweise gegenseitig soweit auf, dass unterm Strich nichts vom weißen Niederschlag liegen bleibt. Diesmal allerdings ging alles mit einer weitaus größeren Hartnäckigkeit einher. Deshalb stellt sich natürlich auch die Frage, wann denn nun der Frühling endlich mal „so richtig“ in Fahrt kommt. Dazu sei gesagt, dass die Modelltrends in der Mittelfrist deutlich nach oben zeigen – in der Kurzfrist allerdings steht uns Anfang Mai gleich wieder ein Kaltluftausbruch bevor…
Am Freitag verlagert sich ein Tiefdruckgebiet über Großbritannien hinweg in Richtung Nordsee. Da in Folge einer sich einstellenden Vorderseite des Tiefs der Wind wieder etwas südlicher daherkommt, geht es mit den Temperaturen – wenn zunächst auch noch zaghaft – wieder aufwärts. Von Süden her setzt sich langsam mildere Luft durch, sodass das Therometer angenehmere Werte von rund 14 Grad erreicht. Vom Höhepunkt der Frühlingsgefühle sind wir zwar immer noch weit entfernt – allerdings steht dieser leichte Aufwärtstrend im krassen Gegensatz zu den Winterstimmungen der zurückliegenden Woche. Bei reichlich Sonnenstunden kann man endlich wieder erste Schritte vor die Haustüre wagen.
Samstag hui, Sonntag eher wieder a bisserl pfui
Der Samstag wird voraussichtlich der schönste Tag des bevorstehenden Wochenendes. Vorderseitig eines markanten Troges über Frankreich erreicht das Heranführen milder Mittelmeerluft ihren vorläufigen Höhepunkt. Bei abermals sehr schönem Wetter klettert die Quecksilbersäule auf 17 bis 18 Grad. Dazu sorgt ein leichter Südostwind für eine trockene, föhnartige Atmosphäre, die auch in hohen Lagen zu einem Spaziergang einlädt.
Sonntags zeichnet jedoch ein kurzzeitiger Wetterumschwung erneut für einen kleinen Dämpfer in der Temperaturkurve verantwortlich. Das Abtropfen eines Tiefs über Frankreich in den westlichen Mittelmeerraum sorgt für das Vordringen etwas kühlerer Luftmassen bis in den Woid. Dabei ziehen dichte Wolken auf, die unter anderem etwas Regen bringen können. Doch: Keine Angst! Diesmal wird sich der Schneefall nicht mehr zurückmelden – diesen dürfe wir mit ziemlicher Sicherheit erst wieder im nächsten Spätherbst begrüßen. Der Maibaum kann somit problemlos aufgestellt werden, ohne dass erst das Bodenloch mühsam freigeschaufelt werden muss!
Ein schönes Wochenende wünscht
Hog’n-Wetterfrosch Martin Zoidl
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Inwiefern ist auch „unser Eckal“ am bayerischen Ost-Zipfel vom Klimawandel betroffen? Findet der Klimawandel überhaupt statt im Woid? Antworten auf diese Fragen gibt es hier (einfach klicken).