
In der vergangenen Woche extra von Berlin nach München gereist, um die geplante Knoten-Lösung als „überzeugend und sinnvoll“ zu betiteln: Der regionale Wahlkreisabgeordnete Barthl Kalb (links) nebst Freyungs Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich und Ministerialrat Manfred Jung (rechts).
Freyung. Böse Zungen könnten jetzt behaupten: Selbst der altgediente CSU-Bundestagsabgeordnete Barthl Kalb („Anträgen der Opposition stimmt man grundsätzlich nicht zu“) konnte ihr nicht entweichen, der aktuellen B12-Knoten-Kreisel-Diskussion. Auch sein Gesicht musste dafür herhalten und sich in den Reigen der Knoten-Befürworter einreihen, sich im Beisein von Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich und Ministerialrat Manfred Jung fürs Pressefoto bedeutungsschwanger und sachkundig über die verknoteten Umbau-Pläne beugen. Barthl Kalb, u.a. Mitglied des Haushaltsausschusses und des Finanzausschusses, wurde quasi über Nacht zum sachkundigen Verkehrsknoten-Experten (gemacht), der sich „seit Jahrzehnten um einen sachgerechten Ausbau der Verkehrswege in seinem Wahlkreis kümmert“, wie es in einer vom Freyunger Rathaus-Chef verfassten und am Montagnachmittag versandten Pressemitteilung heißt.
Barthl Kalb hat seine Pflicht getan. Jetzt ist er versöhnt.
„Natürlich müssen auch die Knotenpunkte so ausgebaut werden, dass der Verkehr fließen kann, ohne immer wieder ausgebremst zu werden“, wird Kalb in der Pressemitteilung zitiert. Und weiter steht dort geschrieben: „So würde die Bevölkerung des Landkreises Freyung-Grafenau sehr davon profitieren, dass zwischen Freyung und Passau eben gerade keine Kreisverkehre gebaut wurden, sondern leistungsfähige Kreuzungen.“ Nach dem Studium der Varianten habe Kalb dann in dem Gespräch, das – wie in der Heinrich’schen Pressemitteilung nochmals extra betont wird – „auf Initiative des Bundestagsabgeordneten stattfand“, festgestellt: „Ich halte die vorgeschlagene Variante für gut überlegt, sinnvoll und überzeugend. Sie wird zu einer erheblichen Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen. Daher kann ich der Stadt nur empfehlen, den Bebauungsplan schnellstmöglich auf den Weg zu bringen, damit tatsächlich noch in diesem Jahr Baurecht entsteht.“ Bartl Kalb hat nun also seine Pflicht getan. Jetzt ist er wieder versöhnt, sagt die böse Zunge.
Ende 2014: Geschlossen und parteiübergreifend pro Kreisverkehr
Versöhnt? Ja, versöhnt. Weil man ihn ja vergessen hatte, damals, Anfang Dezember 2014. Beim Pressetermin am bestehenden B12-Kreisel, der sich rund einen Kilometer von der Ort’ler Kreuzung entfernt befindet. Als sie alle wohlfeil aufgereiht dastanden und sich geschlossen und parteiübergreifend für den Bau eines weiteren Kreisels bei Freyung-Ort ausgesprochen haben. Alle waren sie da. Nur eben der Barthl Kalb nicht.

„Regionale Politik steht hinter den Kreiseln auf der B12“ – so titelte die Online-Ausgabe der PNP Anfang Dezember 2014. Screenshot: da Hog’n/pnp.de
Hintergrund für diesen öffentlichen Akt der Kreisel-Unterstützung vor gut zwei Jahren war ein Vorstoß des Staatlichen Bauamtes Passau, „den seit Jahren bestehenden Kreisel am Zusammentreffen von B12 und B533 in Frage zu stellen“, wie die Passauer Neue Presse damals mitteilte. Die Lokal-Politikergilde um Landrat Sebastian Gruber (CSU), die beiden MdLs Max Gibis (CSU) und Alexander Muthmann (FW), die Bürgermeister Eduard Schmid (Hohenau, CSU), Ernst Kandlbinder (Mauth, CSU), Helmut Knaus (Philippsreut, BP/FW), Josef Gutsmiedl (Röhrnbach, CSU), Fritz Raab (Hinterschmiding, ÜWG), den zweiter Bürgermeister Jürgen Schano (Grainet, CSU) und den ebenfalls zweiten Bürgermeister Thomas Riedl (Ringelai, UBL) bewertete diesen Schritt als „durchsichtiges taktisches Manöver, das inhaltlich nicht zu begründen ist. Offenbar soll mit diesem Ablenkungsmanöver verhindert werden, dass in Freyung/Ort ein weiterer Kreisel auf der B12 gebaut wird“, wurde aus der von Dr. Olaf Heinrich (ebenfalls auf dem Foto) verfassten Pressemitteilung zitiert, die er im Namen aller Beteiligten versandt hatte.
Diese seien sich damals absolut einig gewesen: „Der bestehende Kreisel hat sich bewährt. Wir fordern parteiübergreifend den Bau eines weiteren Kreisels bei Freyung/Ort. Der dortige Unfallschwerpunkt, bei dem es leider sehr regelmäßig zu schweren Unfällen kommt, soll zeitnah durch einen Kreisel entschärft werden“, hieß es in der gemeinsamen Erklärung.
–> Das sagt Knoten-Gegner Josef Gais
–> Das sagt Freyungs Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich
–> Das sagt FRGs Landrat Sebastian Gruber
–> Das sagt MdL Alexander Muthmann
Josef Gais: „Hoffe, dass uns Minister Brunner helfen kann“
Indes zeigt sich der aus Freyung-Ort stammende Josef Gais, Initiator der Online-Petition „Kreisel statt Knoten“, sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf seiner Initiative für den Bau eines Kreisverkehrs. Mehr als 1.000 Unterstützer haben bereits in seinem Sinne unterschrieben, davon 872 aus dem Landkreis Freyung-Grafenau (Stand: 10. März 2016) – „und es werden immer mehr“. Wie berichtet, möchte Gais, „dass die Bürger aus ihrem Tiefschlaf gerüttelt werden und sich nicht jeden Irrsinn gefallen lassen“. Es gehe ihm darum, „dass in Freyung nicht dasselbe passiert wie in Waldkirchen, wo ein Kreisel zunächst abgelehnt worden war, um dann eine Monsterkreuzung zu bauen – und letzten Endes nun doch wieder ein Kreisverkehr entstehen soll„.

„Minister Brunner hat den Patersdorfern zusammen mit Regens Landrat Michael Adam zu einem Kreisel verholfen.“
Zur Tatsache, dass die regionale Politik um Bürgermeister Heinrich und Landrat Gruber Ende 2014 noch geschlossen hinter einer Kreisel-Lösung gestanden waren – und zwei Jahre später nun der 8er-Knoten die einzig-richtige Lösung darstellen soll, sagt Gais trocken: „Der Begriff Wendehals ist hier angebracht.“
Der 72-Jährige will daher nun auf die politische Stimme und Unterstützung von Staatsminister Helmut Brunner setzen. „Er hat den Patersdorfern zusammen mit Regens Landrat Michael Adam zu einem Kreisel verholfen – darum hoffe ich, dass er auch uns helfen kann.“ In einem Gespräch habe Minister Brunner, der auch Regens CSU-Kreisvorsitzender ist, Gais gegenüber geäußert, dass er sich mit dem Thema befassen wolle, er jedoch nichts versprechen könne.
Olaf Heinrich: „Ich bin nach wie vor kein Gegner von Kreiseln“
Noch im Dezember 2014 haben Sie sich deutlich für den Bau eines Kreisels auf der B12 bei Ort ausgesprochen, heute sprechen Sie sich klar für den Bau eines 8er-Knotens aus. Wie kommt es zu dieser Meinungsäußerung?
Ich habe jahrelang und aus Überzeugung einen Kreisel in Ort befürwortet. Um genau dieses Ziel zu erreichen, war ich mehrfach in München und habe mit der Obersten Baubehörde und dem zuständigen Staatssekretär Gerhard Eck Gespräche geführt. Leider musste ich feststellen, dass die Vorschriften des zuständigen Bundesministeriums einen Kreisel auf der B12 eindeutig nicht ermöglichen.
Daraufhin habe ich darum gebeten, dass ein regionales Ingenieurbüro, das die Situation in Freyung/Ort gut kennt, Varianten eines Kreuzungsumbaus untersucht. Das IB Wolf aus Haus im Wald hat dies mit 17 untersuchten Varianten in meinen Augen exzellent getan.
Zusammenfassend stelle ich fest: Ich bin nach wie vor kein Gegner von Kreiseln, setze mich aber für eine rechtlich machbare, schnell umsetzbare Lösung ein, die den Vorstellungen des Stadtrates so weit wie möglich entspricht. Die vorliegende Planung ist, wie von der Stadt Freyung gefordert, flächensparend, sie ist schnell realisierbar und sie ermöglicht das vom Stadtrat beschlossene Gewerbegebiet. Fast siebzig polizeilich registrierte Unfälle mit 44 Verletzten in den vergangenen fünf Jahren in Ort sind für mich ein klares Signal: Wir brauchen eine schnelle Erhöhung der Verkehrssicherheit. Dies wird mit der vorliegenden Planung erreicht.
Wie hoch sehen Sie die Gefahr, die von den Knoten-Kritikern immer wieder vorgebracht wird, dass in Ort derselbe Fehler gemacht wird wie bei der „Monsterkreuzung“ in Waldkirchen?
Dass die Kreuzung in Waldkirchen nicht funktioniert, wissen wir alle. Bei dem jüngst stattgefundenen Termin an der Obersten Baubehörde, den MdB Barthl Kalb initiiert und organisiert hat, haben wir die Situation in Waldkirchen mit den Planungen in Freyung verglichen und ausführlich diskutiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es auch nur ansatzweise vergleichbare Probleme gibt wie in der Nachbarstadt. Die Verkehrssituation an der B12 und an der Staatsstraße in Waldkirchen sind sehr unterschiedlich.
Max Gibis: „Stehe zu 110 Prozent hinter der geplanten Variante“
„Vorweg sei gesagt, ich stehe nach wie vor zu der Aussage: ‚Ich bin für Kreisel, dort wo sie Sinn machen und wo sie möglich sind.‘ Im Vorfeld der Entscheidungsfindung über den Ausbau der Kreuzung bei Freyung-Ort wurden sehr viele Varianten diskutiert. Von externen Planungsbüros wurden sogar mehrere Varianten geplant und wir Verantwortlichen vor Ort haben mit der Variante ‚Kreisel‘ geliebäugelt.
Nachdem ich nun aber durch viele Termine und Gespräche mit der Obersten Baubehörde über die komplexe Thematik dieser Kreuzung informiert worden bin und die Hintergründe der Entscheidung kenne, stehe ich zu 110 Prozent hinter der nun geplanten Variante. Diejenigen, die jetzt noch einen Kreisel fordern, waren beim Planungs- und Entscheidungsprozess nicht dabei und ihnen fehlen die wichtigen Detailkenntnisse, wie es zu dieser Lösung kam.
Ein Kreisverkehr an der Kreuzung Freyung-Ort ist rechtlich einfach nicht möglich, weil es sich bei diesem Teilstück der B12 um eine Bundesstraße der Kategorie 1 handelt. Eine Abstufung wollen wir aber dringend vermeiden, weil wir dann weitere zügige Ausbauten vergessen können. Im Weiteren kann die jetzt geplante Variante nun eben zügig umgesetzt werden, was angesichts des Unfallschwerpunktes eines der wichtigsten Argumente darstellt.
Zu der bestehenden Kreisel-Lösung in Freyung sei noch gesagt, dass hier unsere beiden Autobahnzubringer B12 und B533 aufeinandertreffen und nur deshalb eine Kreisellösung möglich war, genau wie übrigens in Patersdorf, wo sich die B11 und die B85 kreuzen. Hier haben wir uns zurecht für den Erhalt des Kreisels eingesetzt, auch um eine langwierige Baustelle mit vielen Unannehmlichkeiten zu verhindern. Der Umbau des bestehenden Kreisels an der Kreuzung zweier Autobahnzubringer (B12 und B533) war und ist weder rechtlich notwendig noch sinnvoll. Deshalb stehe ich auch nach wie vor hinter dieser Entscheidung.
Grundsätzlich zur Thematik möchte ich noch anmerken: Wir sind eine der autobahnfernsten Regionen Bayerns und haben seit der Grenzöffnung mit viel Einsatz aller Verantwortlichen in zahlreichen Maßnahmen erreicht, dass wir den Weg und damit die Zeit zur Autobahn spürbar verkürzt haben. Die B12 ist mittlerweile ortsdurchfahrtfrei und in weiten Teilen dreispurig. Ich kann das Argument, dass auf diesem Autobahnzubringer der Katgeoire 1 kein Kreisel rechtlich zulässig ist, durchaus nachvollziehen. Ein Kreisel öffnet nämlich Tür und Tor für weitere Kreisel und irgendwann ist die Zeitersparnis zur Autobahn, die wir über viele Jahre mühevoll erreicht haben, wieder verloren. Ich denke da an die vielen Pendler aus unserem Landkreis, für die wenige Minuten, die sie täglich sparen können, von enormer Bedeutung sind.
Ich werde mich auch in Zukunft für leistungsfähige Autobahnzubringer einsetzen, die unsere Pendler schnell und sicher zu ihren Arbeitsplätzen und wieder Heim bringen. Kreisverkehre können wir auf Gemeinde,- Kreis- und Staatsstraßen bauen, aber nicht auf den Lebensadern unserer Region!
Die Gefahr einer Monsterkreuzung wie in Waldkirchen sehe ich nicht. Die Kreuzung ist doch relativ einfach gehalten. Neben einem Kreiselbauwerk auf der Brücke entsteht darunter noch die Durchfahrt auf der bestehenden B12.“
Auf Hog’n-Nachfrage, wann er seine Aussage „Ich bin für Kreisel, dort wo sie Sinn machen und wo sie möglich sind“ getätigt habe, antwortet Max Gibis: „Diese Aussage habe ich in letzter Zeit wiederholt gegenüber Bürgern geäußert, die mich in dieser Angelegenheit angesprochen haben.“
Ebenfalls im zweiten Anlauf bat da Hog’n den Landtagsabgeordneten darum, unseren Lesern die „Komplexität der Thematik“ sowie „Hintergründe der Entscheidung“ für den 8er-Knoten zu erläutern bzw. die „wichtigen Detailkenntnisse“ des Planungs- und Entscheidungsprozesses mitzuteilen. Die Antwort von Max Gibis lautet wie folgt: „Nur so viel: Die Entscheidung wurde nicht an einem Tag getroffen. Immer wieder gab es Abstimmungsgespräche, bei denen Vorschläge gemacht wurden, die dann wiederum geprüft wurden und in die Gesamtplanungen hinsichtlich Kosten, Landverbrauch, zeitliche Umsetzbarkeit, grundsätzliche Realisierbarkeit etc. eingeflossen sind. Am Ende haben wir eine Lösung gefunden, die rechtlich möglich ist und bei der alle Variablen zufriedenstellend Beachtung finden.“
Landrat Gruber: „Unfall-Schwerpunkt zeitnah ausbauen“
„Es ist richtig, dass ich mich damals klar für einen Kreisverkehr ausgesprochen habe. Diese Haltung habe ich auch gegenüber dem Staatlichen Bauamt, der Obersten Baubehörde und Herrn Staatssekretär Eck mehrfach bekräftigt. Die rechtlichen Vorgaben, warum an dieser Stelle kein Kreisverkehr möglich ist, sind für mich aber nachvollziehbar. Aus diesem Grund befürworte ich die nun vorliegende Planung und sehe darin die beste Möglichkeit, diesen unfallträchtigen Schwerpunkt zeitnah, sicher und effizient auszubauen.
Die Gefahr, dass auch in Ort eine Monsterkreuzung wie in Waldkirchen entstehen wird, sehe ich nicht. Die Planungen in Freyung-Ort sind mit denen in Waldkirchen nicht vergleichbar. Darüber hinaus freue ich mich, dass die Oberste Baubehörde bereits zugesagt hat, die Kreuzung in Waldkirchen umzugestalten und einen Kreisverkehr zu errichten.“
Alexander Muthmann: „Veränderungen werden verträglich bleiben“

„Vor diesem Hintergrund halte ich es nicht für erfolgversprechend, weiter auf die Realisierung des Kreisels zu bestehen.“
„Ich war vergangene Woche in Israel und habe dabei häufig den Satz gehört: ‚Die zweitbeste Lösung ist gut genug‘ – und das muss wohl auch hier gelten. Ich halte die Kreisellösung nach wie vor für die wirtschaftlich günstigste und am schnellsten zu bauende Lösung. Allerdings habe ich mir in dieser Woche bei Vertretern der obersten Baubehörde bestätigen lassen, dass seitens der Straßenbauverwaltung keinerlei Möglichkeit gesehen wird, in Ort einen weiteren Kreisel zu realisieren. Bei dem Gespräch wurde darauf hingewiesen, dass im Interesse des fließenden Verkehrs auf der B12 bei allen Kreuzungsbauwerken – wie zum Beispiel in Salzweg, Hutthurm und jetzt auch in Großthannensteig – auf Kreisel verzichtet wurde und dies auch in Ort der Fall ist.
Im Gegenzug haben die Vertreter der Obersten Baubehörde angeboten, den Knoten zügig zu realisieren; die dafür notwendigen Finanzierungsmittel von Bund und Land stünden zeitnah bereit. Vor diesem Hintergrund halte ich es nicht für erfolgversprechend, weiter auf die Realisierung des Kreisels zu bestehen, sondern die realisierbare Lösung zu unterstützen. Ich bin überzeugt, dass die jetzt geplante Kreuzung für die Verkehrsteilnehmer aus allen Richtungen leicht verständlich ist und gut funktionieren wird. Auch die Sorgen und Bedenken der Bewohner von Ort werden bei der jetzigen Planung ausreichend berücksichtigt. Der Verkehrslärm wird weniger werden und die Veränderungen der Landschaft werden auch in einem verträglichen Umfang bleiben. Aus diesen Gründen hat die jetzige Planung keine Parallelen zu der Monsterkreuzung in Waldkirchen.“
Stephan Hörhammer
–> „Kreisel statt Knoten“: Online-Petition geht auf Stimmenfang
Welchen Streckenabschnitt der 436 km langen B12 meint MdL Max Gibis mit der Aussage: „…die B12 ist mittlerweile ….. in weiten Teilen dreispurig….“?
Die B12 im Bereich Passau-Freyung jedenfalls wird (aus meiner Sicht) Gott-sei-Dank nie eine Autobahn werden. Topografie, Dauergeldmangel zur Erhaltung der gesammelten überdimensionierten Strassenkunstbauwerke und spätestens an der Landesgrenze das tschech. Naturschutzgesetz unterbinden das. Und ob’s unserem einzigen, steten Wirtschaftszweig – dem Tourismus – gut tut?
Hmmmm…, man lese die Kommentare auf der online-petition https://www.openpetition.de/petition/online/kreisel-statt-knoten ….
Wie wollen vor allem die Herren Bartl und Gibis bei den nächsten Festver-
anstaltungen und Volksfesten den Landwirten und uns Schlepperbesitzern
dann erklären warum wir die B12 nicht mehr befahren dürfen? Ein paar km
hiter der Tschechischen Grenze ist sowieso Schluß mit der schnellen Durch-
gängigkeit. Wenn wir die B12 für so eine Geschwindkeit wie gefordert aus-
bauen, bleiben noch schwerer Unfälle nicht aus! Und wer baut für Land- und
Forstwirte dann Anwandwege wenn die B12 nicht mehr benutzt werden darf?
Nun diese grad sehr einseitige Diskussion verwundert mich nicht sonderlich.
Eigentlich wäre ich auch für einen Kreisel, ich wäre auch dafür, dass wir zusätzlich auch noch einen Kreisverkehr an der Hungerbrücke in Freyung bekommen, doch so einfach ist es dann doch nicht.
Bevor jetzt alle Pro & Gegner laut aufschreien, sollte jeder sich mal überlegen, was der Sinn von Bundesstrassen ist?
Wenn ich höre, “dann stellt doch die Vorrangigkeit der B12 von Prio 1. auf 2. um“, dann wird mir schlecht bei dem Gedanken. Diese Menschen die so etwas fordern, diesen traue ich auch zu, dass sie auch unser Grundgesetz so abzuändern würden, wie es ihnen am besten passen würde. So funktioniert es aber nicht (ZUM GLÜCK)!
Das bei uns überhaupt schon mal ein Kreisel auf der B12 entstanden ist, grenzt ja schon an ein Wunder, denn eigentlich haben Kreisel auf Bundesstrassen absolut nichts verloren.
Und wer jetzt meint, dass durch einen Kreisel die beladenen LKW ihre Geschwindigkeit reduzieren und somit dadurch weniger Kraftstoff verbrauchen, der ist definitiv auf dem Holzweg. Wenn nämlich ein LKW abbremst (bzw. stehen bleibt) und dann wieder anfährt, braucht er mindestens das dreifache an Kraftstoffverbrauch. Dazu kommt noch, durch das ständige Bremsen von Schwerlastverkehr, aber auch Pkws wird unnötig Feinstaub der durch die sinnlose Abnutzung von Bremssystemen erzeugt.
Darüber wird nämlich überhaupt nicht gesprochen, aber vermutlich möchte man darüber auch nicht sprechen, denn alles was unangenehm ist, kehrt man recht schnell beiseite.
Ich bin auch für denn Kreisverkehr, aber nur da wo es Sinn macht!
Ich bin beruflich viel in Deutschland unterwegs und kenne fast keine Kreisel auf Bundesstrassen, denn da gehören sie definitiv nicht hin!
Um aber auf den Knoten zu kommen… ich finde es auch nicht gut das eine Bücke gebaut werden soll, ich wäre für ein Untertunnelung, wird übrigens auch grad schon nach Passau auf der B12 gebaut.
Übrigens, weil immer ein vergleich mit Waldkirchen herangezogen wird. Nun da würde ich jedem zustimmen, dass es ein komplettes (mehrfaches) versagen der verantwortlichen gewesen ist! Vermutlich spielten hier aber ganz andere (eigene) Interessen eine entscheidende Rolle mit, doch das wissen die damaligen verantwortlichen viel besser als wir.