Regensburg. Die meisten Sportbegeisterten kennen ihn als Spieler des FC Bayern München, des 1. FC Nürnberg oder aus der Deutschen Nationalmannschaft. Mit Profis wie Lothar Matthäus, Klaus Augenthaler oder Dieter Hoeneß stand er als aktiver Fußballer täglich auf dem Trainingsplatz. Von 1983 bis 1994 schnürte er seine Fußballschuhe für die beiden bayerischen Vereine sowie für die Nationalmannschaft. Dabei brachte er es auf 188 Bundesliga- und sieben Länderspiele. Zu seinen größten Erfolgen zählen der Aufstieg mit dem 1. FC Nürnberg in die erste Liga sowie drei Meisterschaften mit dem FCB. Sein schnelles, direktes Passspiel machten ihn zu einem überragenden Spielmacher. Im Jahr 1994 musste er seine aktive Laufbahn beenden: Eine Knieverletzung zwang ihn zum Karriereende. Noch im selben Jahr eröffnete er die Hans-Dorfner-Fußballschule. Das Onlinemagazin da Hog’n hat sich mit dem früheren Bundesligaspieler darüber unterhalten…
Drei Meisterschaften mit den Bayern, ein Aufstieg mit dem Club
„Als Fußballprofi hatte ich natürlich mehrere Erlebnisse, die man nicht vergisst“, sagt der 49-Jährige. Dazu zählt er die drei Meisterschaften mit den Bayern und den Aufstieg in die erste Liga mit dem Club. Außerdem hat er sich über jedes Spiel im Europapokal der Landesmeister, der jetzigen Champions League, gefreut. Gegen Mannschaften wie Real Madrid, AC Mailand oder dem SSC Neapel – mit Top-Star Diego Maradona – zu spielen, „das war jedes Mal was Besonderes.“ Der Regensburger gesteht: „Aber ganz spezielle Höhepunkte meiner Karriere waren immer die Spiele für die Deutsche Nationalelf.“ Zu alten Mannschaftskollegen wie dem baldigen Sportdirektor des DFB, Hansi Flick, Manni Schwabl oder Ludwig „Wiggerl“ Kögl hat er nach wie vor guten Kontakt.
„Fußballschule seit 20 Jahren eine echte Erfolgsstory“
Nachdem er seine Fußballschuhe an den Nagel hängen musste, gründete er seine eigene Fußballschule. Die Nachwuchskicker bekommen dort in den Ferien die Möglichkeit, professionell und vor allem mit Spaß trainiert zu werden. „Die Fußballschule ist seit 20 Jahren eine echte Erfolgsstory“, freut sich Dorfner. Bei der Eröffnung waren es gerade mal 48 Teilnehmer. Inzwischen darf der Ex-Profi jährlich mehr als 5.000 Kinder in den Trainingskursen begrüßen. Damit gehört seine Schule zu den größten in Deutschland.
In etlichen Stützpunkten – unter anderem in Passau – bietet er jungen Kickern die Chance, professionelles Training an. 90 Prozent der Kurse finden in Bayern statt. Ausnahmen gibt es auch: im Osten Deutschlands oder in Südtirol. Unterschieden wird dabei zwischen drei-, vier- und fünftägigen Fußballkursen. Der Altersschnitt der Mädchen und Buben bewegt sich zwischen sechs und 14 Jahren. Um für jeden den passenden Termin und Stützpunkt zu finden, hat Hans Dorfner eine umfangreiche Terminliste erstellt. Neben ihm gehören viele Sportlehrer, Sportstudenten sowie ausgebildete Fußballtrainer zum Trainerstab.
Hochwertiges Training durch kleinere Gruppen
Zwei Trainingseinheiten werden pro Tag absolviert. Für die Trainingsinhalte ist Dorfner selbst verantwortlich. „Am Vormittag stehen Technik- und Taktikschulungen auf dem Programm, nachmittags soll dann das Gelernte in die Praxis umgesetzt werden – in Form von Turnieren oder Auswahlspielen.“ Die Teilnehmer werden beim Training altersgerecht in kleinere Gruppen eingeteilt. Auf jede Gruppe bzw. jeden Trainer kommen jeweils zwölf bis 14 Kinder. Bei dieser Größe ist es dem Trainer noch möglich, die Stärken jedes Einzelnen gezielt zu verbessern, weiß Dorfner.
Und a so geht’s zua, in da Hans Dorfner Fußballschule…
Selbstverständlich dürfen auch Mädchen an den Kursen teilnehmen. Neben dem Training werden die Jungkicker beim Mittagsprogramm betreut. Während dieser Freizeitaktivitäten bauen sie dann ein persönliches Verhältnis zu den Trainern auf. Bundesligaerprobte Spieler wie der Landshuter Stefan Reisinger (1.FC Saarbrücken), Lars Stindl (Hannover 96) oder Oliver Fink (Fortuna Düsseldorf) waren auch schon Teilnehmer an der Hans-Dorfner-Fußballschule. „Diese Spieler sind nicht Profis geworden, weil sie in meiner Fußballschule waren, aber es ist eine nette Nebenerscheinung, dass ich sie trainieren konnte“, stellt der frühere Bayernspieler fest.
Helmut Weigerstorfer