Wenn im Herbst in den Tälern der Dunst noch schläft, ist der Hog’n-Fotograf schon längst unterwegs, um so wunderschöne Bilder wie den dieswöchigen KdW einzufangen. In Adelsberg hatte Georg Knaus diesen enormen Weitblick nach Süden – über Kühbach hinaus über den „Schmoizdobe“ (Schmalzdobl) hinweg bis hin zu den Alpen. Fast greifbar heben sich die Zacken des Gebirges hervor und winken in den Bayerischen Wald hinein, der sein älterer Bruder ist: Das Faltengebirge schob sich vor 135 Millionen Jahren in die Höhe – den Woid gibt’s schon seit sagenhaften 416 Millionen Jahren. Wer genau hinschaut, erkennt (links) den Dreizack des Dachstein, weiter nach Westen zeigen sich das Tennengebirge, das Hagengebirge und der „Herr“ Watzmann.
„Leise schlich ich wie auf Eiern – mich aus Liebchens Paradies“
Jetzt werden die Tage wieder kürzer – das heißt, dass auch nicht ganz so frühe Vögel den Sonnenaufgang gemütlich erleben und Schosis Tipp befolgen können: „Solche Aufnahmen gelingen mit einem Stativ und einem 400er Tele, einem Fernauslöser und einem Neutralgrauverlauffilter.“ Was da Knaus nicht verrät, was aber wohl zutraf, formuliert der große Schreiberling Frank Wedekind in seinem Gedicht „Morgenstimmung“ lyrisch klangvoll: „Leise schlich ich wie auf Eiern – mich aus Liebchens Paradies – wo ich hinter dichten Schleiern – meine besten Kräfte ließ.“
da Hog’n