Freyung. Ein weiterer Schritt im Rahmen des grenzübergreifenden Großprojekts „Europaregion-Donau-Moldau“ (EDM) ist gemacht: Am Technologie Campus Freyung haben sich jüngst Experten aus Niederbayern und dem Landkreis Altötting versammelt, um sich über die Fortschritte und Ambitionen dieses noch sehr jungen Netzwerks zur wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Zusammenarbeit in Bayern, Böhmen und Österreich zu informieren. „Wir wollen nicht mehr zwischen den Stühlen sitzen, sondern auf den Tischen tanzen“, so umschrieb Campusleiter Prof. Dr. Wolfgang Dorner das langfristige Ziel der EDM. Durch diesen Zusammenschluss soll die Region zwischen Donau und Moldau gestärkt werden – und zu den wirtschaftlich starken Metropolregionen aufschließen.
Niederbayern und Altötting kümmern sich um Hochschulkooperationen
„Die 20-jährige erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Interreg und der Euregio Bayerischer Wald-Böhmerwald-Unterer Inn soll weiter ausgebaut werden“, stellte Euregio-Geschäftsführer Kaspar Sammer die Idee der EDM vor. Die Regionen Niederbayern und der Landkreis Altötting, Oberpfalz, Südböhmen, Pilsen, Vysocina, Ober– sowie Niederösterreich sollen in der EDM gemeinsame Strategien entwickeln, um im weltweiten Wirtschafts-Wettbewerb bestehen zu können.
Jede der sieben Regionen hat dabei ein Zukunftsfeld, um das sie sich federführend kümmern wird. Gemeinsame Strukturen, gemeinsame Lobbyarbeit und die Einrichtung von Wissensplattformen rücken so in den Vordergrund: Niederbayern und der Landkreis Altötting werden dabei für Hochschulkooperationen zuständig sein. Im Fokus steht dabei die Anregung gemeinsamer Studienlehrgänge, der Austausch von Lehrenden, Forschenden und Absolventen sowie der Aufbau eines gemeinsamen Hochschulraums.
Des weiteren gibt es die Themenschwerpunkte Forschung & Innovation (Oberpfalz), Erneuerbare Energien & Energieeffizienz (Niederösterreich), Cluster & Unternehmenskooperationen (Oberösterreich), Tourismus (Pilsen), Mobilität, Erreichbarkeit & Verkehr (Südböhmen) sowie qualifizierte Arbeitskräfte und flexibler Arbeitsmarkt (Vysocina). Die Wissensplattformen setzen sich zusammen aus jeweils einer Facharbeitgruppe von drei bis fünf Experten aus jeder EDM-Region, sodass etwa 30 bis 35 Fachleute aus der gesamten Europaregion Donau-Moldau ein Thema bearbeiten. Dafür sollen Treffen an verschiedenen Orten innerhalb der EDM stattfinden.
EDM-Geschäftsstelle in Linz, Trägerverein in Freyung ansässig
Nicht nur die einzelnen Aufgabengebiete wurden in der Zwischenzeit ausgearbeitet, auch die hierarchisch angelegte Form der internen Organisation wurde festgelegt: Die Europaregion Donau-Moldau wird von einem Präsidium geleitet, das sich aus politischen Führungskräften zusammensetzt. Diesem untergeordnet ist ein sogenanntes „trilaterales Koordinierungsgremium“, das die Verwaltung der EDM übernehmen wird. Die jeweiligen Kontaktstellen vor Ort, die auch die Wissensplattformen betreuen, sind dann direkter Ansprechpartner in der jeweiligen Region. Koordiniert wird das Ganze von der EDM-Geschäftsstelle in Linz.
Zum Vorsitzenden des „Trägervereins Europaregion Donau Moldau e.V.“ (mit Sitz in Freyung), der für die Region Niederbayern und Landkreis Altötting zuständig ist, wurde Landrat Ludwig Lankl bestimmt. Weitere Informationen zu diesem Verein und zur Europaregion-Donau-Moldau stellt die dafür zuständige Kontaktperson Teresa Krieg (t.krieg@euregio-bayern.de, Telefon: 08551/57108) gerne zur Verfügung.
da Hog’n