Freyung-Grafenau. Die Wirtschaft im Bayerischen Wald – und hier insbesondere im Landkreis Freyung-Grafenau – hatte es in der Vergangenheit nicht leicht, sich zu dem zu entwickeln, was sie heute ist. Die 1.000-jährige Geschichte des Salzhandels und die damit wirtschaftliche Erschließung des Bayerischen Waldes hat die Menschen in ihrer Motivation und in ihrer Durchsetzungskraft geprägt; der Waidler ist zuverlässig, leistungsbereit und er denkt voraus. Diese Grundeigenschaften sind der Schlüssel zum Erfolg, wie sich die Region aus Winterarbeitslosigkeiten mit teilweise über 50 Prozent in den 60er und 70er Jahren auf die heutigen Arbeitslosenzahlen mit im Jahresdurchschnitt niedrigen einstelligen Prozentsätzen entwickelt hat.
Aus der landwirtschaftlich und stark vom Bau geprägten Wirtschaftsstruktur der Vergangenheit mausert sich der Landkreis Freyung-Grafenau mehr und mehr zu einer Technologieregion. Nicht zuletzt durch die Auslagerungen der Technologiecampi der Hochschule Deggendorf – auch der Landkreis Freyung-Grafenau hat in Freyung den Technologiecampus und in Spiegelau das Technologieanwenderzentrum vorzuweisen – und die Aktivitäten in Sachen „Elektromobilität im ländlichen Raum“ beweisen diese laufende Entwicklung. Es entstehen in diesem Zuge auch Firmen, die mit der Hochschule intensiv zusammenarbeiten, forschen und Weltneuheiten entwickeln.
Durch Regionalförderprogramm Investitionen in Millionenhöhe
Auch die regionale Wirtschaftsförderung hat sehr zum Erfolg dieser Entwicklung beigetragen. Allein in den letzten zehn Jahren sind durch das Regionalförderprogramm Investitionen in Höhe von rund 290 Millionen Euro angestoßen und mit Zuschüssen in Höhe von 48 Millionen Euro unterstützt worden. Dabei wurden 700 Arbeitsplätze neu geschaffen und 6.600 Arbeitsplätze gesichert. Beeindruckende Zahlen, die diese Region massiv vorangebracht haben.
Damit konnte der Boden bereitet werden für Unternehmen, die von hier aus, in idyllischer und unverbrauchter Natur, ihre Geschäfte international ausgelegt haben und weltweit aktiv sind. Darauf können alle – Mitarbeiter und Unternehmer – besonders stolz sein.
Verbesserungsbedarf bei Pendlern, Fachkräften und Infrastruktur
Natürlich gibt es noch Verbesserungsbedarf für die Wirtschaft im Landkreis Freyung-Grafenau. Die hohen Pendlerzahlen, die täglich viele Bürger in entferntere Arbeitsorte auspendeln lassen, sind noch nicht zufriedenstellend. Auch die Anzahl der hochqualifizierten Arbeitsplätze muss und wird sich noch steigern, weil die Anforderungen an das Geschäftsleben immer größer werden. Und auch im Bereich Infrastruktur – hier nenne ich die Straßen, die Telekommunikationsverbindungen und die Internetverbindungen – müssen auf das hohe Anspruchsniveau im gesamten Freistaat Bayern angehoben werden, damit einheitliche Lebensverhältnisse herrschen und auch der ländliche Raum zukunftsfähig ist. Dann können wir alle positiv in die Zukunft schauen und dem demografischen Wandel aktiv begegnen. Gerade hier gibt es bereits positive Beispiele, wie im Landkreis Freyung-Grafenau diesem Negativtrend offensiv entgegengewirkt wird. Ein wichtiges Instrument auf diesem Weg wird sicherlich auch die Fortführung des Regionalförderprogramms nach 2013 sein, das für die Investitionen der gewerblichen Wirtschaft in der Region unbedingt notwendig ist und auf das auch alle Beteiligten bauen.
Unterm Strich zählt jede einzelne Aktion, positive Grundstimmung auf allen Ebenen und Ehrgeiz aller Beteiligten. Dann geht die durchwegs positive Entwicklung der letzten Jahre auch in Zukunft so weiter – und keinem muss bange sein.
FRG-Wirtschaftsreferent Ralph Heinrich
Das Team um die Wirtschaftsförderung mit Tourismus, Regionalmanagement, LAG-Geschäftsführung und Kultur im Landkreis Freyung-Grafenau beglückwünscht die Redakteure des Online-Magazins „Da Hog’n“ zu ihrem Mut und ihrer Initiative, ein neues Magazin für unsere wunderschöne Region aufzulegen. Wir wünschen von Herzen alles Gute und viel Erfolg!