Bayern. Am 14. Oktober sind Wahlen in Bayern. Gewählt wird dann nicht nur ein neuer Bayerischer Landtag, sondern auch sieben Bayerische Bezirkstage. Neben den bereits im Landtag vertretenen Parteien (CSU, SPD, Grüne und Freie Wähler) kämpfen noch eine Menge anderer um die begehrten Plätze im Landesparlament. Gute Chancen als Neulinge ein paar Sitze im Plenum zu ergattern, haben beispielsweise die FDP oder die AfD. Doch für was stehen diese einzelnen Parteien eigentlich? Wer vertritt meine Interessen am besten? Am 20. September geht der Wahl-O-Mat zur Landtagswahl 2018 online – und kann bei diesen Fragen eine wertvolle Unterstützung sein…
Insgesamt 38 Thesen stellt der Wahl-O-Mat vor. Diese ziehen sich quer durch die politische Themenvielfalt und betreffen u.a. den Umweltschutz, die Migration, die Digitalisierung oder die Bildungspolitik. Jede der 38 Thesen ist mit „Stimme zu“, „Stimme nicht zu“, „neutral“ oder „These überspringen“ zu beantworten. Liegt einem beispielsweise der Tierschutz besonders am Herzen, gibt’s zum Schluss noch die Möglichkeit einzelne Themenbereiche zu gewichten.
Hast Du Stellung zu den 38 Thesen genommen, wählst Du acht Parteien – und der Wahl-O-Mat spuckt aus, mit welcher deine eigenen politischen Überzeugungen am besten übereinstimmen. Denn sämtliche Parteien, die sich am 14. Oktober zur Wahl stellen, werden denselben Fragenkatalog im Vorhinein beantwortet haben – und ihre Antworten in ein paar Sätzen begründen. Wenn Du mehr über einzelne Detailfragen wissen möchtest, kannst Du dir das Abstimmungsverhalten der Parteien im Nachhinein noch einmal ansehen. Dort siehst Du dann wie jede der ausgewählten Parteien zu den einzelnen Thesen Stellung bezogen hat – und wie sie diese Entscheidung begründen. Einen Schnellüberblick über die einzelnen Parteien, gibt’s bei „Wer steht zur Wahl?“.
Wie entsteht der Wahl-O-Mat und wer wählt die Fragen aus?
Das Kernteam der Wahl-O-Mat-Redaktion bilden 20 bis 25 Jung- und Erstwähler, in diesem Fall aus Bayern. Für diese Redaktion kann man sich online bewerben. Unterstützt werden die Jungautoren von einem Team aus Politikwissenschaftlern, Statistikern und Pädagogen. Außerdem wird die Redaktion bei einzelnen Sachfragen von mehreren Wissenschaftlern und Experten für das jeweilige Fachgebiet unterstützt. Das gesamte Projekt steht unter der Leitung der Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb).
Bereits drei Monate vor dem Start des Wahl-O-Maten beginnt das Team mit der Ausarbeitung von insgesamt 80 bis 100 Thesen. Diese werden an die einzelnen Parteien zur Beantwortung weitergegeben. In einem weiteren Auswahlverfahren werden dann kurz vor Start des Onlinetools 38 Thesen ausgewählt. Dabei schaffen es vor allem jene Thesen in den Wahl-O-Maten, die besonders kontroversiell beantwortet wurden oder im Wahlkampf eine besonders große Rolle spielten. Auch auf eine gewisse Ausgewogenheit und Themenvielfalt wird geachtet.
Orientierung in der bayerischen Parteienlandschaft
Natürlich ist das Ergebnis des Wahl-O-Mats nicht bindend. Dieses Tool kann einen nützlichen Überblick über die politische Programmatik einzelner Parteien liefern, stellt jedoch keine Wahlempfehlung dar. Da wohl die wenigsten Lust und Laune haben, jedes einzelne der zahlreichen Parteiprogramme zu lesen, ist der Wahl-O-Mat eine gute Gelegenheit, um sich in der bayerischen Parteienlandschaft zu orientieren.
Zudem kann man erfahren, was Parteien über Themen denken, die nicht tagtäglich in den Medien präsent sind. Oder weißt Du was die AfD zum Thema Rente sagt? Was die Linke über den Ausbau der digitalen Infrastruktur denkt? Oder wie die CSU zum Tierschutz steht? Am Ende liefert der Wahl-O-Mat eine gute Orientierung, die vor allem für Erstwähler sehr wertvoll sein kann. Zudem finden sich auf der Homepage des Herausgebers, der Bundeszentrale für Politische Bildung, Hintergrundinformationen, Erklärvideos und diverse Grafiken zu allerlei politischen Sachfragen.
Johannes Gress
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