Regen/Augsburg. Auf alte Freunde und neue Unterstützter ist eine kleine Bayerwald-Delegation getroffen, die sich am vergangenen Wochenende auf den „Eine-Welt-Tagen“ in Augsburg Anregungen und Informationen für zukünftige Aktionen in der Region holte. Der Grund: Am 19. Juli 2017 wird das ARBERLAND oArberffiziell zum ersten „Fairtrade-Landkreis“ Niederbayerns ernannt. In der schwäbischen Landeshauptstadt tauschte sich die eigens gegründete Steuerungsgruppe des Landkreises Regen mit rund 70 Vertretern weiterer bayerischer „Fairtrade-Towns“ über aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich fair gehandelte Waren aus.

Gemeinsam auf der Fairtrade-Messe in Augsburg (v.l.): Kirstin Wolf, Miriam Lange, Brigitta Schlüter (Eine-Welt-Laden Viechtach) und Kathrin Baumann.
Zu den alten Freunden gehört auch Niederbayerns „Eine-Welt-Promotorin“ Kirstin Wolf. Sie setzt sich – auf internationaler wie auf lokaler Ebene – für gerechte Handelsbeziehungen, Nachhaltigkeit und ökologisch verträgliche Produktionsbedingungen ein: „Im Landkreis Regen passiert bereits sehr viel. Das Engagement der unterschiedlichen Organisationen und Personen reicht von fair gehandelten Produkten in Gastronomie und Einzelhandel über Bildungsaktivitäten in Schulen, Vereinen und Kirchen bis zum Ausschank von fair gehandeltem Kaffee im Landratsbüro.“
„Menschen sensibilisieren und Alternativen aufzeigen“
Um Akteure unterstützen und vernetzen zu können und zur Bewusstseinsbildung beizutragen, hat das ARBERLAND in der Kreistagssitzung am 20. Juli 2016 einstimmig beschlossen, sich auf den Weg zum „Fairtrade Landkreis“ zu machen. Die Auszeichnung erfolgt im Rahmen der internationalen Kampagne „Fairtrade Towns“ durch den Verein TransFair e.V. / Köln. Seit die Initiative vor fast 17 Jahren in Großbritannien aus der Taufe gehoben wurde, haben rund 2.000 Städte weltweit diesen Titel erworben – 400 davon in Deutschland. Aufgrund der starken Beteiligung werden inzwischen auch Fairtrade-Dörfer,-Schulen, -Universitäten und -Landkreise zertifiziert.
Welche Chancen gerade Kommunen in ihrer Rolle als Großverbraucher und Meinungsbildner haben, erfuhr die Steuerungsgruppe in Augsburg beim runden Tisch des „Eine Welt Netzwerks Bayern„. Hier wurde das Thema „Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung“ diskutiert. Best-Practice-Beispiele gab es aus den Bereichen kommunale Partnerschaften, faire Dienstkleidung sowie öko-soziale Materialbeschaffung in Krankenhäusern und Arztpraxen. Kathrin Baumann und Miriam Lange von der Kreisentwicklungsgesellschaft ARBERLAND REGio GmbH waren sich einig: „Hier stehen wir als frischgebackener Fairtrade-Landkreis noch ganz am Anfang unserer Wirkungsmöglichkeiten. Grundbedingung ist es, die Menschen für das Thema zu sensibilisieren und ihnen Alternativen für Alltagsentscheidungen aufzuzeigen.“
da Hog’n