Riedlhütte/Reichenberg. Aliah-Delia Eichinger – diesen Namen wir man sich wohl merken müssen. Die Wintersportlerin zählt trotz ihres jungen Alters bereits heute zur deutschen Elite im Freeski Slopestyle. Kürzlich konnte die 13-jährige Reichenbergerin (Gemeinde Riedlhütte) bei der Deutschen Meisterschaft im Kaunertal den Silberrang sichern. Ein erstes, großes Ausrufezeichen in ihrer Karriere. Im Interview mit dem Onlinemagazin „da Hog’n“ spricht die Gymnasiastin über ihren Vize-Titel, über ihre Versetzung an die Christophorusschulen Berchtesgaden sowie ihre künftigen Ziele als Slopestylerin.
„Ich trete gegen Starterinnen an, die doppelt so alt sind wie ich“
Aliah: Vizemeisterin bei den Deutschen Meisterschaften im Freeski Slopestyle – wie hört sich das an?
Das hört sich super an… und ist auch super. Kurz zur Erklärung: Weil es bei den Freeski-Frauen keine Altersgruppen gibt, gibt es hier auch keine Junioren-Meisterschaften. Alle Mädels starten in einer Gruppe. So kann es auch sein, dass ich gegen Starterinnen antrete, die doppelt so alt sind wie ich.
Deine Sportart „Freeski Slopestyle“ ist noch sehr jung, 2014 war sie erstmals olympisch. Wie bist Du überhaupt zu dieser Ski-Sparte gekommen?
Früher bin ich bei alpinen Skirennen an den Start gegangen, im Stangenwald. Doch mir war eigentlich schnell klar, dass das für mich nicht das Richtige ist. Mein Papa Heinz Eichinger ist ebenfalls passionierter Freeskier – er hat mich immer mehr in die Snowparks mitgenommen. Und da kam dann eins zum anderen. Freeski macht einfach viel mehr Spaß als alpiner Rennlauf – und ist auch abwechslungsreicher.
Welche Charaktereigenschaften sind für Slopestyler wichtig?
Es gibt keine speziellen Eigenschaften, die ein Slopestyler haben muss. Aber man sollte auf jeden Fall ehrgeizig, mutig, kreativ und vielleicht auch ein klein bisschen verrückt sein (lacht).
„Im Sommer bleibt Zeit für Freunde, Freibad und Family“
Mit gerade einmal 13 Jahren stehst Du erst am Anfang Deiner hoffentlich langen Karriere. Auf der einen Seite der sportliche Erfolg, auf der anderen Seite der Verzicht, die vielen Trainingseinheiten, wenig Zeit für Freunde. Wie meisterst Du das?
Ich bin viel mit meinem Team unterwegs – und auch sonst so oft es irgendwie geht beim Skifahren. Momentan klappt das aber trotzdem noch ganz gut mit den Freundschaften – in den Sommermonaten bleibt dann doch öfters a bisserl Zeit für Freunde, Freibad und Family.
Ab Herbst 2015 wirst Du das Sportgymnasium in Berchtesgaden besuchen. Ein sehr schwerer Schritt für Dich, oder?
Ich konnte mir das Gymnasium beim Tag der offenen Tür genau anschauen und bin mir sicher, dass das die perfekte Schule für Sportler ist. Es gibt wohl keine andere Einrichtung, in der man so viel trainieren kann – und trotzdem die Schule nicht vernachlässigen muss. Momentan freue ich mich darauf, mal schauen wie’s wird, wenn man dann doch nur alle paar Wochen mal nach Hause darf.
„Die Olympischen Spiele habe ich natürlich schon heute im Blick“
Dort triffst Du auch auf das Herzogsreuter Ski-Talent Jonas Stockinger. Kennst Du ihn?
Persönlich kenne ich Jonas nicht, weiß aber um seine Erfolge. Ich kann mir schon gut vorstellen, dass er es später in den Weltcup schafft, wenn er am Ball bleibt.
Wie realistisch ist Dein Weltcup- und Olympia-Traum?
Weltcup darf ich leider erst ab 2016 mit 15 Jahren starten, Europacup vielleicht schon früher. Bis zu den Spielen in Pyeongchang in Südkorea sind’s noch fast drei Jahre – aber Olympia habe ich natürlich schon heute im Blick. Mal schaun… #roadtopyeongchang wär schon ein Traum.
Danke für das Interview. Wir wünschen Dir eine erfolgreiche und verletzungsfreie Karriere
Interview: Helmut Weigerstorfer
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Weitere Infos über Aliah-Delia Eichinger gibt’s hier: