Righty Right? Stanley Kubricks „Clockwork Orange“ lässt grüßen. Die Anzüge sind Gesetz. Foto: Sonymusic

Nach fast fünf langen Jahren des Wartens melden sich die schwedischen Gitarren-Punks von „The Hives“ endlich zurück – und verkünden im gewohnt rifflastigen Stil das „Hives-Gesetz“ („Lex Hives“), so der Titel des neuen Albums. Was dieses Gesetz genau aussagen soll bzw. welches Urteil ein Verstoß dagegen nach sich zieht, bleibt der Interpretation des Hörers überlassen. Die bösen Zungen, die verwegenen, mögen es so deuten: „Und wegen diesem nicht sonderlich überragenden Album mussten wir uns so lange in Geduld üben?“ Die etwas weniger bösen: „Aha. The Hives. Man hört’s. Hab ich so bestellt“. Und die wohlgesonnenen sagen: „Geile Platte. Das Warten hat sich gelohnt. Die Schweden melden sich mit einem Paukenschlag zurück.“ Ehrlich gesagt: Letztere Gruppe wird sich von der Mitgliederzahl her mit großer Wahrscheinlichkeit in der Minderheit befinden.

Das Überraschungsmoment fehlt bis zum Schluss

Zwar geben Pelle und Niklas Almqvist, Mikael Karlsson Aström, Mattias Bernvall und Christian Grahn auf ihrem bislang viertem Studioalbum von Anfang an wieder ordentlich Gas („If I had a Cent“, „Patrolling Days“, „Come on“) und besorgen’s ihrem Publikum mit Gitarrenspeed und Rockgeröhre – doch das Überraschungsmoment fehlt bis zum Schluss der halbstündigen Vorstellung. An „Hives“-Highlights wie „Tick Tick Boom“ und „Walk Idiot Walk“ gelangen die neuen Songs nicht heran. Grundsolide: ja. Spektakulär: nope! Der Großteil der Titel ist Durchschnitt. Was (immer noch) passt, ist das Outfit: Mit Frack und Zyliner hält das Quintett aus Fagersta zumindest eine Hives’sche Gesetzmäßigkeit ein. Aber möge sich da ein jeder sein Urteil über das neue (oder alte?) „Hives-Gesetz“ selber bilden.

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Stephan Hörhammer

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