Das Leben in einer bayerischen Gemeinde hat viel Schönes zu bieten. Man hat seine Ruhe, kennt seine Nachbarn und kann sich direkt vor der Haustür an der schönen Natur erfreuen. Das ländliche Leben bringt aber auch Nachteile mit sich – insbesondere wenn es um die Versorgung mit leistungsfähigem Internet geht. Viele junge Leute zieht es deshalb in die Großstädte. Auch Firmen siedeln sich an anderen Standorten an. Durch die ausbleibenden Gewerbesteuereinnahmen fehlen den Städten und Gemeinden oft die finanziellen Mittel, um etwas für den Ausbau des Breitbandanschlusses zu tun. Wenn dann keine staatliche Unterstützung kommt, ändert sich meist über Jahre nichts an der Situation. Bleibt schnelles Internet im Bayerischen Wald also auch in den kommenden Jahren weiterhin ein Wunschtraum?
Eine halbe Million Euro Förderung für Waldkirchen
Zumindest nicht in Waldkirchen. Der Bürgermeister der Stadt, Heinz Pollak, bekam jüngst von Finanzminister Markus Söder und Staatssekretär Albert Füracker in München den Bescheid für 506.000 Euro überreicht. Weitere 444.000 Euro sollen folgen. Das Geld wird Waldkirchen für den Ausbau des Breitbandanschlusses zugesagt. Im Haushaltsplan der Stadt sind bereits 1,3 Millionen Euro für dieses Vorhaben einkalkuliert. Aktuell wird das Netz in den Ortsteilen Dorn, Erlauzwiesel und Zimmermandling ausgebaut – geplant ist, alle Teile der Stadt mit einem Breitbandanschluss auszustatten. Neben Waldkirchen haben Söder und Füracker 83 weiteren Gemeinden in Nord- und Ostbayern derartige Bescheide überreicht. Die Initiative ist ein weiterer Schritt in Richtung des Versprechens der Bundesregierung bis 2018 ein flächendeckendes 50-Megabit-Netz in Deutschland einzurichten.
Das Ziel: 50 Megabit für alle bis zum Jahr 2018
Bereits in diesem Jahr sollen 80 Prozent aller Haushalte in Deutschland eine Internetanbindung von 50 Megabit pro Sekunde besitzen. Für die restlichen 20 Prozent sind Fördermittel des Staates geplant. Einer Studie des TÜV Rheinlandes zufolge soll der Ausbau insgesamt 20 Milliarden Euro kosten. Bereits im Dezember 2014 verfügten rund 66 Prozent aller Haushalte in Deutschland über einen stationären Breitbandanschluss. Der Ausbau des Netzes ist dringend notwendig, denn das Surfen im Internet wird immer anspruchsvoller. Gerade beim Webhosting, bei dem Anbieter wie zum Beispiel 1&1 den Nutzern Platz für eigene Web-Projekte bereitstellen, entstehen große Datenmengen, die ausgetauscht werden. Eine schnelle Verbindung zum World Wide Web ist da eine echte Erleichterung. Ob bis 2018 auch alle Haushalte im Bayerischen Wald mit einer solchen Leitung versorgt sein werden, bleibt abzuwarten.
da Hog’n
– Adverticle –