Am kommenden Wochenende öffnet München seine Türen für das Übernatürliche. Vom 10. bis zum 12. November 2017 findet im Löwenbräukeller die Esoterik-Messe Spiritualität und Heilen statt, eine der erfolgreichsten Esoterik-Messen im deutschsprachigen Raum. Neben interessanten Vorträgen und Workshops gibt es eine Vielzahl an Ausstellern, die das Publikum über ganzheitliche Therapien, Spiritualität und Wohlbefinden informieren. Auch Medien, die eine Ausbildung zum Hellsehen und Heilen haben, sind dort vertreten. Doch was steckt hinter deren angeblichem Wissen über die Zukunft?
Lange Tradition der Wahrsagerei
In manchen Situationen wissen Menschen einfach nicht mehr weiter und konsultieren dann spirituelle Medien, um mit ihren Problemen nicht mehr alleine zu sein. In solchen Fällen kommen dann etwa Hellseher von Questico zum Einsatz, die davon überzeugt sind, sowohl vergangene als auch zukünftige Ereignisse wahrnehmen zu können. Die Wahrsagerei allgemein blickt dabei auf eine lange Tradition zurück. Schon Mitte des dritten Jahrtausends vor Christus wurde Wahrsagung praktiziert. Weit verbreitet war vor allem die Eingeweideschau, bei der die Leber eines Opfertieres untersucht wurde. Deren Beschaffenheit sollte Auskunft über den Willen der Götter und den möglichen Ausgang eines Vorhabens geben.
Auch wenn kirchliche Behörden und theologische Autoritäten skeptisch waren, fanden Praktiken zur Wahrsagerei im Mittelalter immer mehr Verteidiger und Unterstützer. So wurde Heiligen die Fähigkeit zugeschrieben, durch eine göttliche Eingebung beispielsweise einen Todesfall voraussehen zu können.
Ohne rationales Wissen in die Zukunft schauen
Wahrsager schreiben sich die Fähigkeit zu, sowohl durch die Intuition als auch durch die Präkognition eine Verbindung zu zukünftigen Ereignissen zu haben. Die Intuition wird auch als Bauchgefühl oder „Sechster Sinn“ bezeichnet und ist jedem von uns in irgendeiner Weise schon einmal im Alltag begegnet. Intuitive Entscheidungen basieren auf Instinkten, früheren Erfahrungen und auf Gefühlen, während bei rationalen Entscheidungen bewusst Schlussfolgerungen gezogen werden. So werden Situationen auf emotionaler und nicht auf rationaler Ebene bewertet, was es uns ermöglicht, Sachverhalte aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Manche Wahrsager sind hingegen überzeugt, ein zweites Gesicht zu haben und nehmen bei der Präkognition ein zukünftiges Ereignis emotional wahr. Für das Erkennen steht ihnen kein rationales Wissen zur Verfügung und doch sind sie der Meinung, sie fühlen die Zukunft und können Aussagen über zukünftige Entwicklungen treffen. Auch wenn es für solche Fähigkeiten keine wissenschaftlichen Nachweise gibt: Viele Menschen glauben an Übersinnliches und die Möglichkeit, in die Zukunft zu schauen.
Mit Musik die eigene Mitte finden
Dass man in manchen Situationen manchmal über den Tellerrand blicken muss, sagt auch Dr. Wilhelm Jobst, der eine Privatpraxis für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren führt. Laut Dr. Jobst eignet sich die Musik als alternatives Therapieverfahren, um Körper, Geist und Seele ganz ohne Schulmedizin heilen zu können. Schließlich sei Heilung von verschiedenen Faktoren abhängig, sodass man mit Musik indirekt auf die körperlichen Vorgänge einwirken könne.
Ob man nun an die Wahrsagerei oder die Kraft der Musik glaubt oder nicht: Letztendlich ist es bereits ein Schritt in die richtige Richtung, wenn man Probleme und Beschwerden ernst nimmt.