Grafenau. Autos sind ja bekanntlich der Deutschen liebstes Kind – und gleichzeitig für viele Bundesbürger das Statussymbol schlechthin. Ein regionaler Familienbetrieb, der sich seit mehr als 30 Jahren erfolgreich mit dem Verkauf von Automobilen beschäftigt, ist das Grafenauer Autohaus Hable. Im Hog’n-Interview blicken die Firmengründer Richard und Hanna Hable sowie deren künftige Nachfolger, Tochter Stefanie Hable-Zarham und ihr Ehemann Holger Zarham, auf diese drei Jahrzehnte zurück, erklären das Erfolgsgeheimnis des Unternehmens und sprechen über die Zukunftsaussichten des Betriebs. Freude am Fahren – bei Familie Hable nicht nur ein Werbeslogan.
„Anfangs hatten wir zwei Mitarbeiter, jetzt sind es 39“
30 Jahre BMW Hable in Grafenau – eine Erfolgsgeschichte, auch über die Landkreisgrenzen hinaus. Was hat sich in den letzten drei Jahrzehnten alles getan, wenn Sie so zurückblicken?
Richard Hable: Anfangs hatten wir zwei Mitarbeiter. Mittlerweile sind es 39, weil das Geschäft im Laufe der Jahre immer größer geworden ist. Die Kunden schätzen vor allem unsere Ehrlichkeit und unsere gute Arbeit in der Werkstatt – in diesem Zusammenhang muss man unsere Mitarbeiter besonders loben. Los ging’s vor 30 Jahren mit einer Shell-Tankstelle. Zum 1. Januar 1983 waren wir dann offizieller BMW-Vertragshändler. Obwohl das Ersatzteil-Lager schnell vergrößert worden ist, wurde es an unserem früheren Standort, in der Elsenthaler Straße, bald zu eng. Deshalb haben wir 1986 mit der Ausstellungshalle in der Spitalstraße den Grundstein für das jetzige Autohaus gelegt. 1993 ist dann der Gesamtbetrieb mit Werkstatt und Verwaltung fertiggestellt worden.
Was, glauben Sie, ist das Erfolgsgeheimnis der Firma Hable?
Richard Hable: Ehrlichkeit und Kundennähe …
Hanna Hable: … richtig: Wir kümmern uns einfach um unsere Kunden. Es ist uns sehr wichtig, dass sie sich bei uns gut aufgehoben fühlen.
Mittlerweile ist Tochter Stefanie Hable-Zarham auch in der Geschäftsführung tätig: Stefanie, was machen Sie anders als Ihr Vater?
Stefanie Hable-Zarham: Im Großen und Ganzen versuche ich, das Geschäft so zu leiten wie mein Vater es vorgemacht hat – aber freilich wird es immer wieder kleinere Veränderungen geben.
Holger Zarham: Warum soll man was auf den Kopf stellen, das sich über Jahre hinweg bewährt hat? Einige Neuerungen wird sicher die Zeit mit sich bringen, genauso wie sich hier in den letzten dreißig Jahren einiges verändert hat.
Stefanie Hable-Zarham: Der Charakter von BMW Hable wird aber sicher gleich bleiben.
Wie wird der Betrieb in Zukunft aufgestellt sein?
Stefanie Hable-Zarham: Wir werden auf alle Fälle BMW-Händler bleiben! Der Rest wird sich irgendwie von selbst ergeben. Es gibt immer wieder neue Fahrzeuge, Antriebe und sonstige Extras.
Holger Zarham: Da gebe ich meiner Frau recht. Die Zukunft wird der Hersteller größtenteils selbst vorgeben. Wenn man für einen Weltkonzern arbeitet, sind gewisse Richtlinien ohnehin gegeben. Wie man diese dann umsetzt, ist jedem selbst überlassen.
„Generell muss man sagen, dass die Bewerbungen zurückgehen“
Frau Hable-Zarham: Wie fühlt man sich eigentlich als Frau in der „Männerdomäne“ Autoverkauf?
Stefanie Hable-Zarham: Das kann ich leider nicht so recht beantworten (lacht). Ich bin ja mit Autos aufgewachsen und von Anfang an mit im Geschäft dabei. Und autointeressiert bin ich somit seit meiner Geburt.
Themawechsel: Welche Ausbildungsberufe bietet das Autohaus Hable an?
Stefanie Hable-Zarham: Kfz-Mechatroniker, Bürokauffrau und Fachkraft für Lagerlogisitk. Den Automobilkaufmann bilden wir nicht aus – bis jetzt. Generell muss man sagen, dass die Bewerbungen zurückgehen. Dennoch stellen wir jährlich einen Büro- und zwei bis drei Service-Azubis ein.
Und was glauben Sie, warum die Bewerbungen immer weniger werden?
Richard Hable: Die Ausbildungsanforderungen haben sich einfach verändert.
Stefanie Hable-Zarham: Genau. Früher hat der Quali gereicht. Doch mittlerweile ist die Mittlere Reife schon fast Pflicht, weil in Sachen Technik und Elektronik immer mehr gefordert wird. Wahrscheinlich ist das ein Grund für die zurückgehenden Bewerbungen.