Bis zum Start des neuen Ausbildungsjahres waren in der gesamten Region des Bayerischen Waldes über 700 Ausbildungsplätze unbesetzt. Schon 2013 hat sich diese Entwicklung abgezeichnet. Damals meldete die IHK Niederbayern einen Rückgang um vier Prozent – nach Jahren des Aufschwungs. Das gilt auch für das ostbayerische Handwerk, das drei bis vier Prozent weniger Lehrstellen besetzen muss. Dabei gibt es auch immer mehr junge Menschen, die keine passende Stelle finden.
Unternehmen finden keine ausreichend qualifizierten Bewerber
Laut IHK Niederbayern haben 30 Prozent der ansässigen Unternehmen Probleme bei der Lehrstellenbesetzung. Die Ursachen für diese scheinbar widersprüchlichen Zustände sind vor allem branchenspezifischer Natur. Die große Bank- und Versicherungsbranche hat erfahrungsgemäß sehr spezifische Anforderungen, die sie kontinuierlich an die internationalen Rahmenbedingungen anpassen muss. Die Probleme im Schulwesen wie G8-Abitur und chronischer Lehrermangel führen nicht zu mehr Schulabsolventen, die den Anforderungen in diesem Bereich gerecht werden. Die Folge: Häufig finden Unternehmen keine ausreichend qualifizierten Bewerber und lassen Stellen unbesetzt. Hinzu kommt, dass Branchen wie das für die Region wichtige Hotel- und Gaststättengewerbe unter einem Bewerbermangel leidet.
Den touristischen Unternehmen und Betrieben schaden vor allem ihr mäßiges Image und der Trend zu immer höheren Bildungsabschlüssen, die diese Branche für viele unattraktiv werden lassen. Dazu scheuen viele junge Menschen die harten und teilweise als unzumutbar empfundenen Arbeitsbedingungen. Die, die das nicht tun, suchen sich gezielt die besten Betriebe. Die Folge: Junge Südeuropäer werden gezielt angeworben und eingestellt, um die Personallücken zu schließen. Besonders das Gastgewerbe in und um Passau betrifft diese Entwicklung in besonderem Maße.
Von Deggendorf bis ins BGL mehr als 3.000 offene Ausbildungsplätze
Die Agenturen für Arbeit in Deggendorf, Passau, Landshut-Pfarrkirchen und Traunstein melden vom Bayerischen Wald bis zum Berchtesgadener Land mehr als 3.000 offene Ausbildungsplätze – ein Anstieg von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bevor Lehrstellen aufgrund verschiedener Erwartungshaltungen auf beiden Seiten dauerhaft unbesetzt bleiben, sollten alle Betroffenen Dienstleistungen wie Karrieremessen, regionale Netzwerke oder professionelle Personaldienstleister mit einem breiten Netz an Niederlassungen wie persona service in Anspruch nehmen. Wenn Firmen sich bei dem Leistungsprofil flexibel zeigen und die Bewerber bei Ort und Karrierevorstellung, können sich Suchende schneller und gezielter finden. Beim Erstkontakt gezielt Vorurteile und Einstiegshürden abbauen ist so leichter realisierbar.