Ein Dirndl sagt mehr als tausend Worte – zumindest, wenn es darum geht, auf welcher Seite das fesche Madl die Dirndl-Schleife trägt. Die Stellung der Schleife verrät in diesen Facebook-Zeiten den „Beziehungsstatus“ der Frau: single, vergeben, Jungfrau oder Witwe. Die Kollegen von unserem Partner-Magazin „Ui“ haben mindestens vier aussagekräftige Positionen der Schleife unter den Dirndlträgerinnen recherchiert. Hier das nicht ganz bierernste Ergebnis:
Schleife links, Glück bringt’s!
Bei Schleifen ist es wie mit der sprichwörtlichen schwarzen Katze: Schleife links, Glück bringt’s! Denn wenn die Dirndlträgerin ihre Schürze auf der linken Seite bindet, ist sie ledig und ungebunden. Anbandeln ist in diesem Fall also erlaubt oder sogar erwünscht! Beachten sollte man als Mannsbild aber Folgendes: Laut Brauchtum binden auch manche gerade Verliebte oder bereits Verlobte die Schleife noch links. Nur Verheiratete gelten als „ganz vergeben“.
Schleife rechts ~ liiert/verheiratet
Dagegen gilt: Schleife rechts ist schlecht für Schürzenjäger! Dann ist die Dame in Tracht nämlich mit einem gestandenen Mannsbild liiert oder gar verheiratet. Flirtversuche also lieber bleiben lassen – oder eine ordentliche Watschn in Kauf nehmen. Eine klare „Ansage“ gibt es nicht: Es gibt Frauen, die binden nur dann rechts, wenn sie den Bund der Ehe geschlossen haben. Andere wiederum binden schon rechts, wenn sie einen Freund haben. Oder, wie bereits geschildert, „immer noch“ links, weil sie „nur“ verliebt sind.
Schleife mittig ~ offen für alles?
Wird die Schürzenschleife vorne mittig gebunden, könnte man darauf schließen, dass das Mädel im Trachtengewand ein wenig verunsichert bezüglich ihres Familienstandes ist. Aber weit gefehlt: Die Tradition besagt, dass sie noch Jungfrau ist. Die Tradition hat in diesem Fall aber bei manchen „Schleifen-Interpretationen“ keine Gültigkeit mehr. Manche Mannsbilder betrachten eine mittig gebundene Schleife auch als eindeutigen Hinweis dafür, dass das Madl an diesem Tag „offen für alles“ ist. Das kann aber auch in die Lederhose gehen …
Schleife hinten ~ verwitwet/Kellnerin
Trägt eine Frau die Schleife ihrer Schürze hinten gebunden, dann kann das zweierlei bedeuten: Entweder sie ist verwitwet – oder Kellnerin. Also bitte nicht der Bedienung bei jeder Maß das Beileid aussprechen. Es gibt heutzutage dafür aber auch noch eine andere „Lesart“: Junge Dirndl-Trägerinnen, die ihre Schleife auf dem Rücken binden, geben sich damit unfreiwillig als „Preißin“ oder Oberösterreicherin zu erkennen, denn: In Oberösterreich wird die Schleife generell hinten gebunden.