Beim Thema „Survival Training“ denken die meisten an DMAX-Reportagen oder US-amerikanische Bootcamps. Viele derjenigen, die sich für das Thema interessieren, werden als realitätsferne Verschwörungstheoretiker belächelt. Doch Survival-Trainings sprechen längst nicht mehr nur Weltuntergangspessimisten an.
An Survival-Trainings in Deutschland nehmen Menschen aller Altersklassen teil. Die Gründe für die Beliebtheit der Workshops sind vielfältig: Für viele Teilnehmer steht statt einer Vorbereitung auf eine Katastrophe das Naturerlebnis im Vordergrund. Einmal im Leben Robin Hood spielen – so manch einer der älteren Teilnehmer möchte sich mit dem Survival Training einen Kindheitstraum erfüllen. Doch ganz so romantisch, wie man sich das kurzzeitige Abenteuerleben vorstellt, sieht die Realität nicht aus. Schließlich sollen die Trainingsprogramme, die meist an einem Wochenende stattfinden, auf das nackte Überleben in der Wildnis vorbereiten – auch wenn diese in Deutschland nur noch schwer zu finden ist.
Deswegen finden Survival-Workshops oft in Nationalparks wie dem Bayrischen Wald statt. Außerhalb der Sichtweite der Zivilisation lernen die Teilnehmer, im Ernstfall ohne die Hilfsmittel der modernen Gesellschaft zu überleben. Einige der Fähigkeiten, die dabei erlernt werden sollen, sind:
- Feuer machen
- Essen finden
- Sich zu orientieren lernen
- Trinkwasser gewinnen
- Nachtlager bauen
Was zumindest theoretisch nach „National Geographic“ klingt, ist in Wirklichkeit etwas weniger spektakulär. Schließlich muss man in Deutschland weder gegen Alligatoren kämpfen noch sich einen Weg durch den Dschungel schlagen. Einige Survival-Trainer sind der Meinung, dass ein realistisches Krisenszenario in unseren Breitengeraden etwas anders aussehen wird. „Sollte es heutzutage zu Krisensituationen kommen, werden diese mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in einem Wald ohne Zivilisation sein. Es geht ums Überleben in der Stadt“, erklärt Ronny Horning, Kriseninterventionshelfer und Erlebnispädagoge, gegenüber der Berliner Zeitung.
Survival Trainings im Bayrischen Wald
Im Bayrischen Wald gibt es verschiedene Anbieter, die Survival-Camps organisieren, unter anderem Schuppenwurz und Outdoor & More. Für alle, die aus anderen Teilen Deutschlands anreisen, empfiehlt sich eine Anreise aus München – zum Beispiel mit dem Wohnmobil -, um nach dem Training den ganzen Bayrischen Wald erkunden zu können. Entsprechende Angebote sind hier zu finden.
Eins haben alle Survival-Trainings gemeinsam: Sie wollen, wenn auch nur für kurze Zeit, die Teilnehmer aus der Bequemlichkeit des Alltags reißen und sie damit aus ihrer Komfortzone locken. Damit erfüllen sie das Bedürfnis vieler Menschen, der allgegenwärtigen Technik zeitweise zu entkommen und ein paar Tage ohne Handy und Computer zu leben. Dass man sich nach einem Survival Training wieder auf das Wesentliche konzentriert und kleine Dinge zu schätzen lernt, ist quasi vorprogrammiert. Deswegen werden die Workshops gerne als Teamevent oder als Veranstaltung für Führungskräfte gebucht.