Starten die Sommerferien, sind die Autobahnen in der Bundesrepublik gut gefüllt. Zehntausende brechen jedes Jahr mit dem Auto in den Urlaub auf. Vor allem Familien mit Kindern wissen die Flexibilität der Eigenanreise mit dem Auto zu schätzen. Doch damit sich das Urlaubsziel möglichst entspannt und sicher erreichen lässt, bedarf es einiger Vorbereitung. Dieser Ratgeber hält die wichtigsten Empfehlungen zur Autoanreise bereit und beantwortet häufig aufkommende Fragen. Lesen Sie, welche Aspekte Sie vor Fahrtantritt checken sollten und was die 20-Sekunden-Regel besagt. Wir fassen das Wichtigste zusammen.

Vor allem die großen Autobahnen, wie die Nord-Süd-Verbindungen der Bundesrepublik, werden in den Sommermonaten schnell zum Nadelöhr. Symbolfoto: pixabay/ jonbonsilver

Gute Vorbereitung ist das A und O

Unabhängig davon, ob Sie mit Kindern in den Urlaub starten oder allein mit Freunden oder Partner: Eine möglichst gute und umfangreiche Vorbereitung der Autoanreise ist wichtig, um böse Überraschungen zu vermeiden. Diese sollte die Planung der Reiseroute ebenso umfassen wie die Streckenrecherche. Versuchen Sie sich einige Tage vor Reiseantritt über mögliche Baustellen und Behinderungen zu informieren und suchen Sie bereits nach alternativen Streckenverläufen. Familien mit Kindern sollten sich auch einen Überblick über die Rastplätze auf der Strecke verschaffen und mögliche Pausen planen. Wer mit dem eigenen Auto ins Ausland fährt, sollte zudem checken, wo und wie viel Maut gezahlt werden muss und welche besonderen Regelungen es für Autofahrer in anderen Ländern gibt. Weiterhin lohnt sich ein Blick aufs Navi. Ist das Kartenmaterial aktuell? Funktioniert das Navi noch ohne Einschränkungen oder muss hier eventuell ein neues Gerät kurzfristig angeschafft werden.

Der letzte Check: Ist das Auto fit für die lange Fahrt?

Es gibt wohl kaum etwas Ärgerlicheres als eine Panne beim Urlaubsstart. Um genau das zu vermeiden, lohnt es sich, vorab einen letzten Check durchzuführen. Wenden Sie sich hierfür am besten an Ihre Fachwerkstatt. Viele Werkstätten bieten vor der Urlaubssaison einen Fahrzeugcheck an. Sie können die wichtigsten Punkte aber selbst prüfen:

  • Kontrollieren Sie den Ölstand. Auf langen Fahrten ist es immer ratsam, eine Flasche mit Motoröl im Auto zu haben, um im Notfall reagieren zu können.
  • Prüfen Sie, ob alle Scheinwerfer, Blinker und auch Rücklichter ohne Ausnahme funktionieren.
  • Verschaffen Sie sich einen Überblick über den Reifendruck und die Profiltiefe. Ihre Reifen müssen wenigstens eine Profiltiefe von 1,6 Millimetern haben.
  • Beobachten Sie das Bremsverhalten Ihres Fahrzeugs. Schon bei kleinsten Anzeichen für einen Verschleiß sollten Sie die Bremsen vor Urlaubsantritt wechseln lassen.
  • Legen Sie Ihren Schutzbrief griffbereit ins Auto, sodass Sie im Falle einer Panne auf die Leistungen Ihrer Versicherung zurückgreifen können. Bei Fahrten ins Ausland müssen Sie ebenso die internationale Versicherungskarte mitführen.

Werfen Sie vor Reiseantritt einen Blick auf Ihren Ersatzreifen. Prüfen Sie dabei, ob Sie das nötige Werkzeug für einen Reifenwechsel ebenso mitführen. Es kann sich zudem lohnen, ein Starthilfeset einzupacken. Abschließend sollten Sie zudem überprüfen, ob der Verbandskasten bislang nicht abgelaufen und vollständig ist.

Tipps für eine entspannte Fahrt

Hat das Auto den letzten Check erfolgreich bestanden, kann die Fahrt weiter geplant werden. Wer allein in den Urlaub fährt, sollte alle zwei Stunden beziehungsweise nach einer Strecke von 200 Kilometern möglichst eine Pause einplanen. So verhindern Sie gefährliche Konzentrationslücken. Die Pause sollte nicht zu kurz sein. Wenigstens 20 Minuten sind ideal. Besitzt ein weiterer Reiseteilnehmer einen Führerschein, bietet sich ein Fahrerwechsel an. Verzichten Sie auf langen Strecken auf schwere Mahlzeiten. Setzen Sie stattdessen auf gesunde Snacks und packen Sie genügend Wasser ein. Wer mit Kindern in den Urlaub startet, sollte ausreichend Beschäftigungsangebote zusammenstellen. Hörspiele können die lange Autofahrt ebenso angenehmer gestalten wie Sticker-, Kinderbücher und kleine Rätsel.

So verhalten Sie sich auf der Autobahn richtig

Vor allem die großen Autobahnen, wie die Nord-Süd-Verbindungen der Bundesrepublik, werden in den Sommermonaten schnell zum Nadelöhr. Ein großes Verkehrsaufkommen, mögliche Staus und lange Baustellen sind eine Zerreißprobe für das Nervenkostüm. Trotzdem müssen die gängigen Verhaltensregeln auf der Autobahn eingehalten werden. Schon kleine Verstöße auf der Autobahn können für alle Verkehrsteilnehmer gefährlich werden.

Auf Autobahnen muss der Sicherheitsabstand zwingend eingehalten werden. Als Orientierungswert gilt dabei der halbe Tachowert. Auch wenn der Verkehr stockt, sollten Sie ausreichend Abstand einhalten. So lässt sich ein plötzliches Abbremsen, das immer ein besonderes Unfallrisiko darstellt, vermeiden. Auffahren und Drängeln sind zu unterlassen. Nutzen Sie beim Einfädeln den zur Verfügung stehenden Beschleunigungsstreifen unbedingt aus und beschleunigen Sie zügig, um sich in den Verkehr nahtlos einzufädeln.

Denken Sie an die Rettungsgasse. Achten Sie darauf, dass hierfür Fahrzeuge auf der linken Fahrspur im Stau möglichst links stehen müssen und die auf der Rechten möglichst weit rechts. Eine Panne kann immer passieren. Stellen Sie Ihr Fahrzeug möglichst weit rechts ab und schalten Sie die Warnblinkanlage ein. Richten Sie das Warndreieck in ausreichendem Abstand aus, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen.

Was ist die 20-Sekunden-Regel auf der Autobahn?

Die 20-Sekunden-Regel fußt auf einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf. 1989 wurde hier in einem Urlaub erklärt, dass ein Wechsel auf die rechte Spur nach einem Überholmanöver erst dann erfolgen sollte, wenn sicher sei, dass der Fahrer diese für deutlich mehr als 20 Sekunden befahren wird. Andernfalls sollte die Überholspur weiter befahren werden. Dadurch soll ein unverhältnismäßig häufiger Spurwechsel vermieden werden. Die 20-Sekunden-Regel ist aber generell nur eine Orientierung.

Behalten Sie die Geschwindigkeit im Blick

Während für Lkw auf Autobahnen eine Höchstgeschwindigkeit 80 km/h gilt, verzichtet der Gesetzgeber in Deutschland für Pkw auf ein konsequentes Tempolimit. Hier sind die Verkehrszeichen zu beachten. Werden durch diese Geschwindigkeitsbegrenzungen angezeigt, sind sie zwingend einzuhalten. Ausnahmen gelten für Gespanne, also zum Beispiel für einen Pkw mit Wohnanhänger. Hier muss in der Regel eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h eingehalten werden. Bei separater Zulassung ist auch eine Geschwindigkeit von maximal 100 km/h möglich. Dies müssen Sie durch einen entsprechenden Aufkleber kennzeichnen.

Infografik: Welche Länder haben ein Tempolimit auf Autobahnen? | Statista
(Mehr Infografiken gibt es bei Statista)

 


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