Furth im Wald. Es sind nur noch wenige Tage bis zum offiziellen Startschuss der diesjährigen bayerischen Landesgartenschau in Furth im Wald. Die Aufregung und Vorfreude wächst bei allen Beteiligten im Vor- und Hintergrund. Die am Mittwoch stattgefundene Eröffnungspressekonferenz hätte vor spektakulärer Architektur, bunter Blumenpracht, Brücken, die verbinden, und dazu strahlendem Sonnenschein von einem weiß-blauen Himmel nicht passender über die Bühne gehen können.

Eines der Prunkstücke der Landesgartenschau in Furth im Wald ist die Park-Arena mit ihrem spektakulären Waben-Dach, das erst vor Kurzem vollendet wurde (da Hog’n berichtete). Fotos: Manuela Lang

Journalistinnen und Journalisten aus ganz Bayern sowie aus dem benachbarten Tschechien bekamen nicht nur Informationen aus erster Hand, sondern auch wunderbare Motive für ihre Foto- und Filmkameras. „Die stolze Stadt Furth im Wald zeigt sich in diesem Sommer mit einer Gartenschau am Wasser von ihrer schönsten Seite“, lobte Umweltminister Thorsten Glauber. Für ihn steht fest: „Furth wird 2025 zu einem touristischen Leuchtturm in der Oberpfalz.“ Bürgermeister Sandro Bauer legt die Messlatte sogar noch etwas höher: „Ein Leuchtturm in ganz Bayern“ ist sein Ziel.

„Es war ein Nervenkitzel“

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Es sind nur noch wenige Tage, bis das Megaprojekt startet: Vom 22. Mai bis zum 5. Oktober findet die Bayerische Landesgartenschau unter dem Motto „Sagenhaft viel erleben“ statt. Natürlich ist auch der Further Drache bei diesem Groß-Ereignis mit dabei. Der High-Tech-Roboter, laut Guiness-Buch der Rekorde der größte vierbeinige Schreitroboter der Welt, steht im Mittelpunkt des Drachenstichs, des ältesten deutschen Volksschauspiels. Der Drache prägt auch das Logo der Landesgartenschau: rote und grüne Blütenblätter quellen aus seinem Maul.

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Eine von vielen Brücken mit dem extravaganten Geländer im Chambauenpark. Jede Lamelle ist aus einem Block gelasert (v. l. EU-Vertreter Wolfgang Bücherl, Gartenschau-Geschäftsführerin Claudia Knoll, Umweltminister Thorsten Glauber, Gärtner-Präsident Hermann Berchtenbreiter, Bürgermeister und stellvertretender Landrat Sandro Bauer und Martin Richter-Liebald, Geschäftsführer der Bayerischen Landesgartenschaugesellschaft. Foto: Sandra Kleemann

Drachenblutrot sind auch die riesigen Betonplatten, die für den Drachensteg verlegt wurden. Drei Brücken mit einem Geländer aus sichelartigen Lamellen, jede einzeln aus einem Block gelasert, bilden einen Ring über zwei Flüsse. Sie sind auch der Ausgangspunkt für den Steg, der sich harmonisch durch die Landschaft schlängelt. „Man kann uns ein bisschen für verrückt halten, aber wir wollten nicht einfach zwei Brücken bauen, sondern einen Ring aus drei Brücken“, schilderte Bauleiter Stefan Göde von Planorama Landschaftsarchitektur die Überlegungen des Berliner Büros, das 2019 den Ideenwettbewerb gewonnen und die Gesamtplanung übernommen hat. Die Entstehungsgeschichte dieses Bauwerks kommentierte Landesgartenschau-Geschäftsführerin Claudia Knoll mit dem Satz: „Es war ein Nervenkitzel.“

Zur spektakulären Architektur zählt die Park-Arena, die an Stelle der früheren Festhalle entstanden ist. Umweltminister Glauber, gelernter Architekt, geriet mit Professor Christopher Robeller von der TH Augsburg, Architekt Peter Hickl und Holzbauer Josef Penzkofer ins Fachsimpeln. 168 Sechsecke aus 1.894 Einzelteilen wurden mit 24.311 Schrauben nach einem digitalen Bauplan aneinander montiert, schilderten Planer und Macher. Diese Park-Arena mit 450 Sitzplätzen steht auch nach der Landesgartenschau für Konzerte, Theater und andere Veranstaltungen zur Verfügung. Sie wird der neue Auftrittsort für den Further Drachen bei seinen bewegten Führungen.

„Brauchen wir das wirklich?“

Am Pavillon des Umweltministeriums mit Blick auf den Hohen Bogen zeigte Pflanzplanerin Hanne Roth aus Ingolstadt, wie sich mit heimischen Gehölzen in den Gärten von Frühjahr bis Herbst großartige Effekte erzielen lassen. „Was uns die Natur schenkt, wird in Szene gesetzt.“ Die vier Themengärten am Beginn des Rundgangs stellte Dietmar Lindner vor, Präsident des Verbandes Garten-m Landschafts- und Sportplatzbau Bayern VGL. Gärtnerinnen und Gärtner sorgen mit ihrer Arbeit dafür, dass neue Grün- und Freizeitflächen entstehen, die auch nach der Landesgartenschau schön bleiben und von Generationen genutzt werden können, betonte Hermann Berchtenbreiter, Präsident des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes.

Am Regionalpavillon des Landkreises Cham kam noch einmal der Architekt im Umweltminister durch: Der hölzerne Rundbau hat 37,5 Quadratmeter Wohnraum, rechnete Thorsten Glauber vor. Damit wollte er zum Nachdenken anregen: „Derzeit gehen wir pro Person von 50 Quadratmeter Wohnfläche aus. Brauchen wir das wirklich?“

Die Landesgartenschau Furth im Wald 2025 hat eine Fläche von 10,4 Hektar. Sie bedeutet Stadtentwicklung und Naturerholung zugleich. Möglich würde dieses Projekt durch großzügige Förderung. Von 23 Millionen Investitionssumme bleibt ein Eigenanteil von neun Millionen Euro an der Stadt hängen. Große Unterstützung kommt mit 4,6 Millionen Euro auch von der Europäischen Union, berichtete Wolfgang Bücherl, Leiter der EU-Regionalvertretung für Baden-Württemberg und Bayern in München. Er stammt aus Rötz, kennt Furth im Wald von früher und freut sich über die positive Entwicklung. „Jeder Euro ist hier gut angelegt. In Furth wird Europäische Gemeinschaft gelebt.“

Umweltminister Thorsten Glauber im Landesgartenschau-Interview: 

da Hog’n


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