Zwiesel. Von Dezember 2024 bis zum Übergabetag im Februar bekam ein 85-jährige Mann aus Zwiesel immer wieder Anrufe einer falschen Polizeibeamtin. Diese gab an, dass in der Nähe eingebrochen wurde und nun die Gefahr bestehe, dass in naher Zukunft auch das Haus des Rentners angegangen werde. Zur Sicherung seines Bargeldes würde ein Mann vorbeikommen, der es sicher aufbewahren werde…

Am Abend des 8. Februars erschien schließlich ein junger Mann an der Wohnungstür des 85-Jährigen. Diesem übergab er einen mittleren fünfstelligen Bargeldbetrag. Der bis dato Unbekannte gab an, das Geld wieder zurückzubringen – was er jedoch nicht tat.
Verdacht bandenmäßiger Betrugsdelikte
Die Ermittlungen zum Betrugsfall wurden noch im Februar von der Staatsanwaltschaft Deggendorf und der Kriminalpolizei-Inspektion Niederbayern übernommen. Nach intensiver Ermittlungsarbeit konnten sowohl der 20-jährige Abholer als auch sein damaliger 19-jähriger Begleiter als Tatverdächtige ausfindig gemacht werden. Ferner deckte die Polizei auf, dass der 20-Jährige zusammen mit anderen Tatverdächtigen „in wechselnder Tatbeteiligung mutmaßlich für weitere Geldabholungen im Landkreis Ludwigsburg verantwortlich ist“, wie es in der polizeilichen Pressemitteilung heißt.
Am 29. April wurden nach richterlicher Anordnung in Zusammenarbeit mit den dortigen Polizeibehörden unter anderem die Wohnungen des 19- und 20-Jährigen durchsucht. Die beiden Beschuldigten konnten dabei angetroffen werden. Gegen den 20-Jährigen wurde ein von der Staatsanwaltschaft Stuttgart beantragter Haftbefehl wegen des Verdachts bandenmäßiger Betrugsdelikte nach richterlicher Vorführung am Amtsgericht noch am selben Tag in Vollzug gesetzt. Er wurde in der Folge in eine baden-württembergische Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
da Hog’n