Wer die Bewegung an der frischen Luft genießt und seine Freizeit gerne im Wald verbringt, für den ist das Wandern eine der schönsten Aktivitäten. Hier kann man vom Alltag abschalten, einfach alle Sorgen vergessen, in den Charakter der unbändigen Natur eintauchen und einfach mal entspannen. Der Bayerwald bietet für solche Erlebnisse die passenden Gelegenheiten, zahlreiche Rundwanderwege und viel Zeit zur Erholung.

Dennoch gibt es einige Regeln, die bei der Wanderung im Wald zu beachten sind. Nicht alles ist erlaubt und so manches Vergehen wird nicht ohne Grund mit einem Bußgeld bestraft. Was genau im Bundeswaldgesetz steht, wie die schönsten Wanderwege im Bayerwald aussehen und warum der Spaziergang im Wald so wertvoll für den Menschen ist, wird nachfolgend erläutert.
Was darf man im Wald machen und was nicht?
Die Liste der Vergehen, die man im Wald begehen kann, ist lang. Zudem bestimmt innerhalb Deutschlands jedes Bundesland für sich, welche Regelungen geltend gemacht werden. Das Waldgesetz für Bayern (BayWaldG), welches auch Bayrisches Waldgesetz genannt wird, fasst genau zusammen, wie Nutzer im Wald mit der Natur verfahren dürfen und womit sie eine Ordnungswidrigkeit begehen.
So wird beispielsweise im Bundeswaldgesetz festgelegt:
- Das Betreten des Waldes ist jedem gestattet, der ihn zur Erholung nutzen möchte. Fahrradfahren oder Reiten sind nur auf hierfür vorgesehenen Wegen erlaubt.
- Das Betreten erfolgt zudem auf eigene Gefahr.
- Wer Pilze, Beeren oder Kräuter pflückt, muss bei der Menge darauf achten, dass er nur entnimmt, was dem persönlichen Bedarf entspricht. Das gewerbliche Sammeln ist generell verboten oder nur in Absprache mit dem Waldbesitzer erlaubt.
- Jeder sollte darauf achten, dass er zum Waldbrandschutz beiträgt, seinen verursachten Müll wieder mitnimmt und dafür sorgt, dass innerhalb des Waldes nicht geraucht wird.
Worüber sich nach wie vor nur wenige Menschen Gedanken machen: Jeder Wald stellt ein empfindliches Ökosystem dar, in dem nicht nur zahlreiche Lebewesen heimisch sind. Jede kleinste Störung kann innerhalb des Waldes für ein Ungleichgewicht sorgen, das fatale Auswirkungen mit sich bringen kann.
So werden verschiedene Vergehen, wie beispielsweise das illegale Grillen im Wald, mit bis zu 10.000 Euro Bußgeld bestraft. Wer vorsätzlich den Wald zerstört, muss sogar mit einer Strafe von 25.000 Euro rechnen.
Welche sind die schönsten Rundwanderwege im Bayerwald?
Rundwanderwege im Bayerwald gibt es genügend und für jeden Schwierigkeitsgrad ist etwas dabei. Schließlich darf man beim Wandern eines nicht vergessen: Sich in der Natur fortzubewegen, kann sehr anspruchsvoll sein. Hier gibt es vom leichten Spaziergang über wenige Kilometer bis hin zum bergischen Wanderweg mit Anstieg alles, was das Herz begehrt. Vier der schönsten Wanderwege sind die Folgenden:
- Waldkirchener Saußbachklamm, Landkreis Freyung Grafenau: Mit einer Länge von etwa sechs Kilometern und einer Gehzeit von circa zwei Stunden ist dieser Rundwanderweg durchaus als Spaziergang zu werten. Ausgangspunkt ist hierbei die Saußmühle 1, in 94065 Waldkirchen.
- Großer Pfahl bei Viechtach: Für Familien ist dieser drei Kilometer lange Wanderweg geeignet, zudem etwa ein Kilometer sogar rollstuhlgerecht gestaltet wurde. Er führt rund um den Großen Pfahl und seine weißen Quarzfelsen. Der Beginn des Weges ist an der Prackenbacher Straße, in 94234 Viechtach.
- Hohenbogen Bergwanderung: Etwas für anspruchsvolle Wanderer bietet dieser Rundwanderweg, der mit seiner Länge von 11 Kilometern und drei Stunden Wanderweg an verschiedenen Aussichtsplattformen vorbeiführt. Der höchste Punkt liegt bei 1079 Metern. Startpunkt ist der Parkplatz an der Diensthütte Hoherbogen am Diensthüttenweg, in 93485 Rimbach.
- Nationalpark Bayerischer Wald zum Lusen: Einer der beliebtesten Rundwanderwege des Bayerwaldes überhaupt. Mit 1373 Metern liegt er sehr hoch. Es geht am Teufelsloch vorbei und anderen sehenswerten Stationen. Der Wander-Parkplatz Fredenbrücke bei Waldhäuser stellt den Anfangspunkt dar, die in 94078 Freyung zu finden ist.
Gut zu wissen: Eine detaillierte Recherche ist vor jeder Wanderung sehr sinnvoll. Hierbei sollten nicht nur Schwierigkeitsgrad und der Rundweg an sich näher beleuchtet werden. Ebenso wichtig ist die Zeit, die man unter Umständen unterwegs ist.
Was ist der Zweck des Wanderns?
Es gibt genügend Gründe, eine Wanderung zu unternehmen. Der Mensch kann hierbei nicht nur der Natur sehr nahekommen. Er kann auch vom Alltag abschalten, den Kopf frei bekommen und sämtlichen beruflichen sowie privaten Stress hinten anstellen. Es ist befreiend, einfach mal das Handy in der Tasche zu lassen und sich vielleicht am Ende des Wanderweges in einer Gaststätte mit einem leckeren Essen zu belohnen.
Viele Menschen wachsen beim Wandern über sich hinaus, wenn sie die Landschaft sehen und spüren, wie viel Energie sie eigentlich verleiht. Außerdem bleiben Wanderer körperlich fit, was sich besonders im Alter auszahlt. Wandern bietet so viele Möglichkeiten und ist dabei eine der kostengünstigsten Freizeitaktivitäten überhaupt.
Wie oft sollte man in den Wald gehen?
Damit das Wandern eine ausschließlich gesunde Wirkung auf den Menschen hat, ist auch (wie bei vielen anderen Aktivitäten) die Dosis entscheidend.
Einige Studien sprechen von einem 20- bis 30-minütigen Spaziergang pro Woche, um erfolgreich Stress auszuschalten, verschiedenen Krankheiten vorzubeugen und sich zu erholen. In einer britischen Studie hingegen war von zwei Stunden die Rede.
(Mehr Infografiken finden Sie bei Statista)