Waldkirchen. Es soll ein Schaden von derzeit insgesamt 952.000 Euro entstanden sein. Die ZKG bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg und die Kriminalpolizei Landshut haben einer Pressemitteilung zufolge am Mittwoch, 12. März, einen Haftbefehl gegen einen 40 Jahre alten Arzt aus Waldkirchen vollzogen. Es geht um den Verdacht des Abrechnungsbetruges in einer noch unbekannten Anzahl von Fällen. Der Arzt wurde nach seiner Festnahme dem zuständigen Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Nürnberg vorgeführt. Dieser ordnete seine Inhaftierung an.

Den derzeitigen Ermittlungen zufolge hat ein Arzt aus Waldkirchen medizinische Leistungen abgerechnet – aber nicht erbracht. Symbolbild: iira116/pixabay.com

Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) in Nürnberg geht aufgrund ihrer Ermittlungen davon aus, dass der Beschuldigte im Rahmen seiner Tätigkeit als sog. Poolarzt der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) in erheblichem Umfang nicht erbrachte und nicht abrechenbare Leistungen in Rechnung gestellt haben soll. Ein „Poolarzt“ übernimmt der Information zufolge Bereitschaftsdienste und rechnet sie entsprechend einer mit der KVB geschlossenen Kooperationsvereinbarung mit dieser ab. Der Beschuldigte übernahm seit dem Jahr 2017 Bereitschaftsdienste in mehreren niederbayerischen Städten.

Sieben Objekte durchsucht

Durch die Abrechnung nicht erbrachter oder nicht abrechenbarer Leistungen in den Quartalen 3/2021 bis 4/2024 soll der KVB ein Schaden in Höhe von mindestens 952.000 Euro entstanden sein. Ein möglicher Gesamtschaden lässt sich den derzeitigen Ermittlungen zufolge noch nicht beziffern.

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Anlass der Ermittlungen war eine Anzeige der KVB, die im Rahmen einer Prüfung zahlreiche Auffälligkeiten bei der Abrechnung der Leistungen feststellte und diese der ZKG mitteilte. An besagtem 12. März wurden durch die ZKG sowie die Kriminalpolizei in Landshut vom Amtsgericht Nürnberg erlassene Durchsuchungsbeschlüsse für sieben Objekte sowie der Haftbefehl wegen Fluchtgefahr vollzogen. Bei der Durchsuchungen wurden zahlreiche Unterlagen sowie Datenträger sichergestellt, welche nun ausgewertet werden müssen.

Bargeld, Goldbarren und hochwertige PKW sichergestellt

Im Rahmen des Vollzugs eines vom Amtsgericht Nürnberg angeordneten Vermögensarrests wurden zudem Bargeld und Goldbarren im Wert von über 300.000 Euro sichergestellt sowie ein hochwertiger PKW gepfändet, wie es in der Medienmitteilung heißt. Dem Beschuldigten liegt nach gegenwärtigem Ermittlungsstand Betrug in mehreren noch zu ermittelnden tatmehrheitlichen Fällen zur Last. Es wird von Seiten der Beamten darauf hingewiesen, dass der Beschuldigte bis zu einer etwaigen rechtskräftigen Verurteilung als unschuldig gilt.

da Hog’n

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