Berlin/Bogen. Seine Überzeugung ist noch einmal größer als sein Aufwand – und das muss etwas heißen. Helmut Muhr gibt im Wahlkampf alles, ist fast rund um die Uhr im Einsatz. Und das, weil der 37-Jährige fest davon überzeugt ist, dass es die Freien Wähler, für die er im Wahlkreis Straubing (230) antritt, in den Bundestag schaffen – und somit auch er. Der Bogener im Hog’n-Vorstellungsinterview…
„Es werden mehr denn je Praktiker gebraucht“
Bitte stellen Sie sich zunächst unseren Lesern kurz vor.
Helmut Muhr, 37 Jahre aus Bogen; Lieferanten-Manager im Sondermaschinenbau und Nebenerwerbs-Landwirt; Stadtrat in Bogen, auch schon Bundestagskandidat 2021; Hobbies: Sport, Laufen, Waldarbeit, Wandern, Kochen; Mitgliedschaften in über 30 Vereinen – unter anderem Vorsitzender vom Realschulförderverein, Sportförderverein und Pfarrgemeinderatsmitglied.
Warum wollen Sie in den Bundestag einziehen?
Mir liegt die Zukunft unseres Landes am Herzen und ich will dazu beitragen, mit einer nachhaltigen Politik etwas zu verändern. Ich glaube, dass in Berlin mehr denn je Praktiker gebraucht werden. Ich bin zwar noch ein junger, aber sehr dynamischer Kandidat mit einer gewissen Bandbreite und dem nötigen Rüstzeug an Erfahrung und Wissensschatz. Im Bund muss wieder mehr bürger- und kommunennahes Handeln Einzug halten. Mit Herz und Kompetenz möchte ich mich für unsere wunderschöne Heimatregion einbringen.
Welche politischen Ideen wollen Sie dort in erster Linie umsetzen?
- Wirtschaft stärken (Industriestrompreis einführen; Bürokratie minimieren, damit Betriebe sich auf Innovationen und Tagesgeschäft fokussieren können; Anreize für Arbeitnehmer und Arbeitgeber (Überstunden steuerfrei ausbezahlen), damit wird Endprodukt oder Dienstleistung nicht teurer, aber mehr Nachfrage auf dem Markt;
- Steuerreform (Erbschaftssteuer und Vermögenssteuer abschaffen, 2.000 Euro steuerfrei/Monat,)
- Rentenreform, damit diese nicht in die Altersarmut abrutschen
„Klare Linien und Durchsetzungsvermögen“
- Sozialkosten senken (Kein Bürgergeld für Arbeitsfähige, die Arbeit ablehnen; Asylleistungen einheitlich über EU regeln lassen, um die Ströme besser steuern zu können, denn eine gemeinsame Aufgabe und Verantwortung von allen Staaten)
- Finanzierung des Staatshaushaltes (Wirtschaftswachstum durch gezielte Förderungen; zusätzliche Steuereinnahmen durch Vignette, um internationale Autofahrer zur Kasse bitten zu können)
- Richtungswechsel (Ängste und Nöte der Bürger ernst nehmen)
- verlässliche Planungssicherheit (mind. Generation) für Bürger, Betriebe, Landwirte
Welche Themen aus ihrem Wahlkreis wollen Sie „im fernen Berlin“ in den Fokus rücken?
- Erhalt der flächendeckenden Gesundheitsversorgung auf dem Land (Kreiskliniken stärken, Apotheken- und arztliche Versorgung absichern)
- Förderprogramme und Maßnahmen für Stärkung des ländlichen Raums auf den Weg bringen (infrastruktureller Bereich)
- für eine heimische Land- und Ernährungswirtschaft
- Erbschafts- und Vermögenssteuer abschaffen
Inwiefern ist es überhaupt möglich, Themen des ländlichen Raums, der in Sachen Aufmerksamkeit und Bedeutung den Großstädten und Metropolregionen hinterherhinkt, auf Bundesebene zu platzieren?
Dazu braucht es eine klare Linie und Durchsetzungsvermögen. Die Themen des ländlichen Raums gehören zur zukünftigen Entwicklung und Ausrichtung von Deutschland fest verankert und mit Zielen hinterlegt.
„Wieder Vertrauen, Empathie und Bezug vermitteln“
Die Politikverdrossenheit, insbesondere was die Bundespolitik betrifft, nimmt immer mehr zu. Wie wollen Sie diesem Trend entgegenwirken?
Die Politikverdrossenheit haben sich unsere vergangenen Regierungen (Union, Große Koalition, Ampel) zuzuschreiben. Auf wirkliche Ängste, Nöte und Sorgen der Bürger wurde nicht mehr gehört. Seit 2015 ist das Thema Migration nicht richtig gesteuert, in verkehrs- und landwirtschaftspolitisch Hinsicht wurde viel an die Wand gefahren, die Wirtschaft bevormundet und ausgebremst, etc. Es braucht Politiker aus der Praxis und von der Basis, die unbefangen sind und wieder Vertrauen, Empathie und Bezug vermitteln. Dafür kandidiere ich.
Wie bewerten Sie generell das „Ampel-Aus“ und die in der Folge notwendig gewordenen vorgezogenen Wahlen?
Das Ampel-Aus war abzusehen, und längst überfällig. Auch die Regierungen davor haben uns in diese Lage gebracht, so ehrlich muss man sein. Unter Unions-Verantwortung sind wir in die ausufernden Asylströme und das Maut-Debakel geschlittert, um nur wenige Beispiele zu nennen.
Die politisch (extremen) Ränder freuen sich über wachsenden Zuspruch in der Wählergunst. Wie erklären Sie sich diese Entwicklung? Ist aufgrund dieser Entwicklung ein freies, offenes und demokratisches Deutschland ihrer Meinung nach in Gefahr?
Die Volksparteien (SPD,CDU/CSU) haben über die vergangenen Jahre hinweg immer wieder das Vertrauen der Bürger enttäuscht. Dabei war erkennbar, dass diese Partien keine klaren Linien mehr fahren und sich wie ein „Fahnderl im Wind“ drehen. Der Bezug zur Basis ging verloren, viele Themen und Nöte der Bürger wurden nicht gehört und behandelt. Die Volksparteien haben die politische Mitte verlassen, allein dadurch wachsen automatisch etwas die Ränder. Wir brauchen wieder eine Politik, die Vertrauen schafft, auf die Nöte sowie Themen der Bevölkerung eingeht und für Fairness und Transparenz steht.
„Wertekonservative Politik mit gesundem Menschenverstand“
Welcher Person/ welcher Partei geben Sie am 23. Februar ihre Stimme?
Definitiv den Freien Wählern, da wir für eine wertekonservative Politik mit gesundem Menschenverstand stehen. Wir brauchen einen Richtungswechsel mit Politikern, welche den Bezug zur Basis haben. Dafür stehen wir!
Abschließend der obligatorische Blick in die Zukunft: Welche drei Dinge wünschen Sie sich für die Bundesrepublik Deutschland?
- bürgernahe Politik, die gemeinsames Vertrauen und Verständnis schafft
- Wirtschaftsstandort und Qualitätsmerkmal „Made in Germany“ wieder salonfähig machen
- Miteinander der Gesellschafts- und Kulturschichten fördern
Vielen Dank für das Interview – und alles Gute weiterhin.
Die Fragen stellte: Helmut Weigerstorfer