Schönbrunn am Lusen. Man schreibt das Jahr 1681: David Hilz kommt wieder aus München zurück und heiratet Salome Poschinger. Doch die Schwiegermutter will die Glashütte nicht übergeben. Es kommt zu einer Rauferei – und schließlich doch zur Trauung. Es ist die Geburtsstunde einer neuen Glashüttendynastie. Und Stoff für die erste Schönbrunner Faschingshochzeit zum Ende des Jubiläumsjahres 425 Jahre Schönbrunn am Lusen, die am Samstag, 15. Februar, ab 11 Uhr im und um den Ortskern stattfindet.

Ein Teil des Schauspiel-Ensembles mit (v.l.) Susann Haydn (Schwester der Braut), Simone Grünzinger (Mutter der Braut) sowie Julia und Max Wagner (Münchner Verwandtschaft).
„Eigentlich ist es gar keine Faschingshochzeit im klassischen Sinne, sondern eine Hochzeit, die tatsächlich so stattgefunden hat“, berichtet Manuela Lang, Journalistin, Schriftleiterin beim ausrichtenden Bayerischen Wald-Verein und selbst Bewohnerin des umtriebigen Dorfes am Fuße des Lusens. Als man im vergangenen Jahr innerhalb der Dorfgemeinschaft auf der Suche nach einem passenden Faschingsthema war, hatte man sich an das einstige Hilz-Poschinger-Paar erinnert – und so entstand die Idee, eine Faschingshochzeit mit mittelalterlichem Festcharakter ins Leben zu rufen. „Das ist unseres Wissens nach einzigartig, da es bislang nichts Vergleichbares in dieser Kombination gibt.“
Rollentausch und Verkleidungen
Am 15. Februar wird nun die historisch-närrische Vermählung gefeiert mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm, das bereits um 11 Uhr beginnt. Vieles davon ist – u.a. durch die Mithilfe von Freyung-Grafenaus Kreisheimatpfleger Gerd Ruhland – geschichtlich belegt, wie etwa eine „bluatrünstige Rauferei“ oder die Bekanntschaft von David Hilz mit dem bayerischen Kurfürsten und dem Passauer Fürstbischof, die selbstverständlich zu den Ehrengästen des Brautpaares zählen. Anderes hingegen reine Fiktion – ganz so, wie es sich für eine Faschingshochzeit eben gehört.
Dazu gehört auch, dass Mann und Frau die Rollen tauschen – in diesem Falle Patrick Grünzinger als Braut und Eva Joachimstaller als Bräutigam. Für alle anderen Gäste ist der Rollentausch kein Muss, wohl aber die Verkleidung, die passend zum Anlass möglichst alt sein sollte. Hüte, Hosenträger und Lederhosen, Schürzen, Kleider und Mäntel: Wer zuhause auf dem Dachboden noch Kleidung hat, die er zu diesen Anlass tragen möchte, kann diese schon mal heraussuchen.
Heinz Lang, erster Vorsitzender der Sektion Hohenau-Schönbrunn am Lusen im Bayerischen Wald-Verein, stellt die Veranstaltung im folgenden Video noch näher vor:
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