Metten. Im Kloster Metten, zwischen den Ausläufern des Bayerischen Waldes und dem Donautal, unweit von Deggendorf gelegen, konnte das Projekt „WanderKultur“ (da Hog’n berichtete) vor wenigen Tagen einen Meilenstein feiern: Nach drei Jahren Förderung durch das Bayerische Heimatministerium über die Förderrichtlinie „Heimat-Digital-Regional“ wurde ein – wie es Bezirksheimatpfleger Dr. Clemens Knobling formulierte, „beeindruckendes Ergebnis“ vorgestellt.

Die Macherinnen des Projekts (Mitte von links) Claudia Seidl, Manuela Lang und Alexandra Linzmeier mit Markus Kerner (v.l.), Andreas Moser, Sebastian Gruber, Clemens Knobling, GeorgPletl, Hellmut Fröhlich, Roman Fischer, Katharina Englbrecht, IdaMaschauer, Dieter Lahme (Wald-Verein), Helmut Brunner, Günter Reimann (TVO), Georg „Charly“ Bauer (Naturpark Bayerischer Wald), Florian Jung und Robert Kürzinger (FNBW).
Die WanderKultur-App verknüpft das Wissen der Menschen über ihre Heimat, die dieses zuvor über die Plattform wanderkultur.de eintragen, mit Wander- und Radwegen im Bayerischen Wald, auf denen man sich navigieren lassen kann, um die Inhalte auch im Gelände zu erleben.
„Mit jedem Schritt wächst die Begeisterung“
„Gerade dieser Mitmach-Charakter ist einzigartig und innovativ“, hob Dr. Hellmut Fröhlich vom Bayerischen Heimatministerium hervor. Mittlerweile sind es schon 1.400 Beiträge, die auf diese Weise gesammelt werden konnten. 430 Mitmachende haben sich auf der Plattform registriert. In der kostenlosen App WanderKultur, die bis dato knapp 10.000 Mal heruntergeladen worden ist, sind über 40 Pakete in verschiedenen Landkreisen veröffentlicht.

Mit der WanderKultur-App machte man im Anschluss noch einen Rundgang über das Klostergelände: (v.l.) Charly Bauer, Robert Kürzinger, Alexandra Linzmeier, Eva Lang und Julitta Lange (Sektion Wörth an der Donau).
Der Bezirk Niederbayern hatte noch unter dem vorherigen Bezirksheimatpfleger Dr. Maximilian Seefelder das Projekt unterstützt. Doch auch sein Nachfolger findet, dass WanderKultur ein Beispiel dafür sei, wie man auch im Bezirk moderne Kulturarbeit definiere. „Mit jedem Schritt wächst die Begeisterung, mit einem Mehr an Wissen, an Inspiration – und vielleicht wird auch die Lust geweckt, selbst kulturell aktiv zu werden.“
Der Bayerische Wald-Verein setzt das digitale Heimatprojekt auch über die Förderung hinaus fort – WanderKultur ist langfristig angelegt und lebt davon, dass das Wissen weiter wächst. Dabei geht es um klassische Kulturgeschichte genauso wie um mündlich überlieferte Geschichten und Anekdoten, die teils auch in Mundart zum Anhören abgespielt werden können.
Große Unterstützung in der Region
Einen Beitrag spielte Projektleiterin Manuela Lang den Gästen vor – und am Ende wussten alle, dass das Weißbier eigentlich aus Schwarzach (Landkreis Straubing-Bogen) kommt und erst später in die Landeshauptstadt exportiert wurde. „Man sieht, man lernt mit WanderKultur seine Heimat besser kennen und erfährt ganz nebenbei interessantes Wissen über Orte, Feldkreuze, Gesteinsformationen und vieles mehr.“
Manuela Lang hatte zusammen mit Alexandra Linzmeier aus Bernried und Claudia Seidl aus Grafenau das Projekt auf die Beine gestellt – wobei man das Netzwerk der 58 Sektionen im Bayerischen Wald-Verein nutzte, um die Menschen zu informieren. „Aber es kann sich jeder beteiligen, völlig unabhängig von einer Mitgliedschaft – denn es gibt noch so viele Geschichten, die wir auf diese Weise für die Zukunft erhalten und sie über unsere App und die Webseite aber auch der Öffentlichkeit zugänglich machen wollen.“
Beim festlichen Abschluss des Förderprojektes in Metten waren neben den Verantwortlichen des Bayerischen Wald-Vereins, Präsident Sebastian Gruber und Vorsitzender Markus Kerner, auch viele weitere Akteure aus der Region vertreten – vom Naturpark Bayerischer Wald über den Tourismusverband Ostbayern und die Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald bis hin zum Bayerischen Landesverein für Heimatpflege.
Nachhaltiges Förderprogramm
Großen Dank gab es auch für einige anwesende Autoren, die sich engagiert eingebracht hatten –und zwar in Form eines „Bayerwald-Dufts“, der das sinnliche Rundum-Erlebnis mit WanderKultur komplett machen soll, wie Lang schilderte. Sie betonte am Schluss vor allem: „Ohne den Freistaat Bayern und diese Förderung hätte das alles nicht entstehen können.“ Es sei ein Beispiel dafür, wie Förderprogramme nachhaltig in die Breite der Gesellschaft hineinwirken können, um die Verwirklichung neuer Ideen zu ermöglichen.
da Hog’n