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Mitterfirmiansreut. Wenn man so will, ist Marco Eder ein wandelndes Geschichtsbuch, was den Junior-Ski-Zirkus betrifft. Seit 2007 gibt es den speziell für Anfänger ausgewiesenen Bereich am Fuße des Almbergs, direkt neben dem großen Speichersee. Und genau seit 18 Jahren ist der nur wenige hundert Meter vom Skizentrum Mitterdorf entfernt wohnende 40-Jährige beim Zweckverband Wintersportzentrum Mitterfirmiansreut-Philippsreut angestellt. Der zweifache Familienvater zeichnet für den Betrieb des Junior-Ski-Zirkus verantwortlich.
Berichtet Eder von der Entwicklung in den vergangenen Jahren, bekommt man die Worte eines absoluten Insiders zu hören. Egal, ob Sommer oder Winter, schneearme oder schneereiche Zeiten, Corona, Stürme oder wortwörtliche und sprichwörtliche Sonnenschein-Tage – als einer von nur sechs hauptamtlichen Mitarbeitern des Skizentrums Mitterdorf ist der 40-Jährige schlicht und einfach immer präsent. Und die diesjährige Saison entschädigt – so der bisherige Eindruck – für viele letztjährige Mühen und Sorgen.
„Bisher läuft’s echt prima“, zieht Marco Eder ein erstes positives Fazit. Gerade während der Weihnachtsferien „ist’s richtig zuaganga“, berichtet er – und untermauert seine Feststellung anhand folgender Zahlen: Auf den drei Bändern des Junior-Ski-Zirkus‘ konnten „zwischen den Jahren“ via Sensormessung täglich rund 10.000 Fahrten erfasst und diese penibel in ein kleines Statistik-Heftchen handschriftlich von ihm eingetragen werden.
Preissteigerungen wurden bislang nicht beklagt
Alleine dadurch wird deutlich, dass der Philippsreuter seinen Job nicht nur ausführt, sondern lebt. „Mir gefällt diese Aufgabe“, stellt er in typisch-waidlerischer Manier, die wenig Widerspruch zulässt, fest. „Inzwischen mache ich das schon eine kleine Ewigkeit und kenne dadurch viele Skifahrer, die seit Jahren nach Mitterdorf kommen – das gefällt mir.“ Denn nicht nur die A-Note in Form guter Besucherzahlen stimme in seinem „Hoheitsgebiet“ – auch die B-Note ließe keine Wünsche offen.

Überwiegend sind es Kinder, die im JuniorSkiZirkus das alpine ABC lernen – es gibt aber auch ältere Anfänger.
Obwohl die Besucher, sprich: die Kunden, im Laufe der Jahre „immer mehr werden“, geht es weiter recht familiär zu rund um den Almberg. Mögliche Probleme können in direkten Gesprächen schnell aus der Welt geschafft werden. Exemplarisch dafür steht eine Frau, die während des Hog’n-Interviews Marco Eder darauf anspricht, ob bei ihm vielleicht ihr verlorengegangener Autoschlüssel abgegeben worden ist. Durch die Einführung des dynamischen Preismodells sei das Skifahren im Vergleich zu den statischen Preisen an einer Vielzahl an Tagen günstiger. Frühbucher werden somit mit tieferen Preisen belohnt, informiert Eder erfreut.
Zwischen 8 und 16.30 Uhr ist der Zweckverbandsangestellte während eines normalen Arbeitstags im Einsatz. Fällt viel Schnee, muss er früher ran, „dann muss ich erst einmal die Zugänge zum Skizirkus freischaufeln, ehe ich die Anlage selber für den Start um 9 Uhr vorbereiten kann“. Eine Arbeitswoche im herkömmlichen Sinne (von Montag bis Freitag) gibt es für ihn nicht. Seine zwei freien Tage pro Woche werden unregelmäßig, aber unter Berücksichtigung seiner Wünsche, von Betriebsleiter Thomas Schrottenbaum vergeben.
Sommerzeit Urlaubszeit?
„Echter“ Urlaub ist eigentlich nur außerhalb der Saison, also während der Sommermonate, möglich. Aber auch in der warmen Jahreszeit liegen Marco Eder und seine Kollegen freilich nicht auf der faulen Haut. „Erst müssen wir alles abbauen, sodass ohne Probleme gemäht werden kann – und dann müssen wir unter anderem die Revisionsarbeiten durchführen“, gibt er Auskunft und verweist darauf, dass er allein mit der Kontrolle der Förderbänder des Ski-Zirkuss‘ etwa drei Wochen beschäftigt sei.
Auch, wenn er einen etwas anderen Job hat – und eigentlich immer dann Stress verspürt, wenn andere Spaß haben -, könnte sich Marco Eder keine schönere Tätigkeit vorstellen. Damit er noch mindestens 18 weitere Jahre beim Zweckverband bleiben kann, ist es aus seiner Sicht unerlässlich, dass im Skizentrum Mitterdorf investiert wird – und schneidet dabei den bereits beschlossenen Millionen-Ausbau an. „Ein Sechser-Sessellift ist beispielsweise nicht so windanfällig wie ein Zweier“, sagt der Mann der Praxis, der aufgrund seiner Erfahrung weiß, wovon er spricht…
Helmut Weigerstorfer
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