Regen. Hohen Besuch aus der Landeshauptstadt München gab’s Ende vergangener Woche im Bayerischen Wald: Der ehemalige Gesundheitsminister und aktuelle CSU-Fraktionsvorsitzende im bayerischen Landtag, Klaus Holetschek, unternahm auf Einladung und in Begleitung des regionalen Stimmkreisabgeordneten Stefan Ebner eine kleine Tour durch den Regener Landkreis.
Auf dem Programm standen u.a. eine Betriebsbesichtigung der Firma Linhardt in Viechtach, ein Mitarbeitergespräch beim vom Arbeitsplatz-Abbau bedrohten Unternehmen Rodenstock in Regen, ein Zusammentreffen mit den Vorständen der Kliniken der Landkreis Freyung-Grafenau und Regen sowie regionalen Bürgermeistern. Am Rande der abendlichen CSU-Kreisdelegierten-Versammlung stand der 60-Jährige unserem Magazin für ein kurzes Interview zur Verfügung:
„Das treibt mich an“
Klaus Holetschek zu Besuch im Bayerischen Wald: Ein Besuch in der „Provinz“ wie jeder andere? Oder etwas Besonderes?
Etwas Besonderes. Ich habe ja Verbindungen zum Bayerischen Wald, habe in meiner frühen Kindheit ein paar Jahre in Regen verbracht, weil meine Familie dort ein Wirtshaus betrieben hat. Insofern ist es ein Gefühl der Heimat, in Regen gibt es auch noch ein Familiengrab. Ich komme gerne hierher, weil ich auch die Mentalität der Menschen sehr schätze – mit ihrer an- und zupackenden Art, Dinge pragmatisch anzugehen und auch zu ändern. Das ist etwas sehr Positives – und entspricht auch dem, was ich will.
Reizt Sie – ähnlich wie offensichtlich Markus Söder – die Bundespolitik in Berlin? Oder wollen Sie weiterhin Politik in und für Bayern betreiben?
Ich habe in verschiedenen Funktionen immer gerne Politik in und für die Menschen in Bayern gemacht – ob als Bürgermeister, auch als Bundestagsabgeordneter ganz früher. Ich denke, wir müssen in Berlin Politik ändern, damit es den Menschen auch im Freistaat wieder besser geht. Das treibt mich an. Aus Bayern gute Politik für alle Menschen im Land – und den Freistaat nicht mehr benachteiligen, wie es jetzt im Moment der Fall ist.
Minister oder Fraktionsvorsitzender – welcher Posten ist aus Ihrer Sicht wertiger?
Es geht nicht um Wertigkeit. Mir geht’s immer darum, Dinge gestalten zu können. Ich habe das, was ich gemacht habe, immer mit Leidenschaft und Herzblut gemacht, war ein leidenschaftlicher Gesundheitspolitiker, weil mir die Pflege, die Versorgung der Menschen, am Herzen liegt – auch heute noch als Fraktionsvorsitzender. Was ich in dieser neuen Funktion sehr schätze: Wir haben eine tolle Mannschaft. Stefan Ebner ist eine tragende Säule auch in unserer Fraktion. Er bringt gerade in Sachen Wirtschaftspolitik viele neue Impulse ein. Die Mannschaft ist das Entscheidende – und wenn ich da ein Stück weit mithelfen kann, tue ich das gerne.
„Wir führen jetzt keinen Koalitionswahlkampf“
Warum ist die Union nach schwierigen Ampeljahren die richtige Regierungspartei?
Weil wir’s besser können – und weil wir’s auch besser machen werden.
Ohne Koalition wird es nicht gehen in Berlin: FDP, Grüne, SPD – oder doch die AfD?
Wir wollen schauen, dass die Union möglichst stark wird. Wir kämpfen jeden Tag dafür, dass die CSU ein möglichst gutes Ergebnis erzielt mit wirklich tollen Kandidatinnen und Kandidaten. Das ist das Ziel. Je stärker wir sind, desto mehr können wir die Interessen für die Menschen in unserem Land durchsetzen. Und wir führen jetzt keinen Koalitionswahlkampf.
da Hog’n