Berlin/Bad Füssing. Bayerns Kurorte und Heilbäder schlagen Alarm. Trotz ihrer enormen Bedeutung für die Gesundheit und Prävention stehen sie vor großen Herausforderungen. Bad Füssings Kur- & Tourismusmanagerin Daniela Leipelt setzte gemeinsam mit Frank Oette, Geschäftsführer des Bayerischen Heilbäder-Verbandes e.V., und weiteren geladenen Sachverständigen im Rahmen einer Öffentlichen Anhörung im Tourismusausschuss des Deutschen Bundestages einen Hilferuf ab: „Die vergangenen Krisenjahre haben deutlich gezeigt, wie verletzlich die Tourismusbranche ist – und wie dringend wir eine Stärkung der Heilbäder und Kurorte benötigen, um unsere Rolle im Gesundheitssystem nachhaltig zu sichern.“
Die Herausforderungen sind immens: Finanzielle Engpässe in den Kommunen, ein unflexibles Gesundheitssystem und starre Bürokratie gefährden die Zukunft der Heilbäder und Kurorte. „Unsere Orte leisten mit ihren Angeboten einen unverzichtbaren Beitrag zur Prävention und Resilienz der Menschen. Es ist wichtig, dass auch die Bundespolitik dies stärker erkennt und uns unterstützt“, sagte Leipelt bei der Anhörung im Bundestags-Tourismusausschuss.
Stärkere politische Unterstützung gefordert
Mit mehr als zwei Millionen Übernachtungen und rund 310.000 Übernachtungsgästen allein im Jahr 2023 gehört Bad Füssing zu den gefragtesten Gesundheitszentren Europas. Füssing setzt auf eine ganzheitliche Gesundheits- und Urlaubswelt, die die Heilkraft des Thermalwassers mit neuen Outdoor- und Waldgesundheitsangeboten sowie vielseitigen Aktiv- und Kulturprogrammen verbindet. „Gesundheit ist heute mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit. Gesundes Leben ist ein Megatrend und zu einem echten Lifestyle geworden“, erklärt Leipelt.
Gerade für die deutschen Kurorte und Heilbäder sei dies eine echte Chance. Sie sieht in Angeboten wie Natur- und Waldgesundheit in Kombination mit dem heilkräftigen Thermalwasser, wie sie Bad Füssing unter anderem auch gemeinsam mit dem Bayerischen Heilbäder-Verband entwickelt, Lösungen für die wachsende Nachfrage nach präventiven Gesundheitskonzepten in allen Altersgruppen. Daniela Leipelt fordert eine stärkere politische Unterstützung zur Weiterentwicklung solcher innovativen Ansätze zur Prävention.
Frank Oette, Geschäftsführer des Bayerischen Heilbäder-Verbandes, forderte in der Anhörung im Bundestags-Tourismusausschuss bessere Rahmenbedingungen. Viele Kurorte und Heilbäder sehen sich nach seinen Worten zunehmend außerstande, die notwendigen Mittel für den Erhalt und Modernisierung der gesundheitstouristischen Infrastruktur bereitzustellen. Er forderte eine Verschlankung der Vorschriften und eine Anpassung an die Realitäten moderner Gesundheitsangebote, die den Anforderungen der Menschen von heute gerecht werden.
da Hog’n/obx-News