Waldkirchen. Auf diese Art von Öffentlichkeit hätte das Johannes-Gutenberg-Gymnasium (JGG) Waldkirchen gerne verzichten können – zumal die Vorwürfe aus Sicht der Schulleitung, des Kollegiums, der SchülerMitVerantwortung (SMV), der Eltern und des Cafeteria-Personals jeglicher Grundlage entbehren: In seiner Mittwochsausgabe (13. November) hat das Boulevard-Blatt „BILD“ gewohnt plakativ darüber berichtet, was „unsere Kinder auf den Teller bekommen“. Dabei ist die Rede davon, dass die „Teller nicht nur leer“, sondern auch „ekelerrregend“ sind.
Als Beispiel sind Gerichte an Schulen in Berlin, Frankfurt am Main und Frankfurt an der Oder aufgeführt. Und ein Bild einer Portion Gulasch am JGG Waldkirchen. „Was den Kindern in der Kantine eines Gymnasiums in Waldkirchen (Bayern) angeboten wird, ist kaum zu identifizieren. In einer roten Soße mit Paprikastückchen schwimmen helle Brocken, die aussehen, als könnte es sich um Hühnerfleisch handeln. Am Tellerrand liegen verschrumpelte frittierte Smileys, vermutlich aus Kartoffelstampf“, heißt es in der Onlineversion des BILD-Berichtes. Auf Hog’n-Nachfrage reagiert die Lehranstalt im Landkreis Freyung-Grafenau dazu wie folgt:
Stellungnahme JGG Waldkirchen (Schulleitung, Kollegium, SMV, Eltern, Cafeteriapersonal):
„Der derzeitige Caterer am Johannes-Gutenberg-Gymnasium wurde im Winter 2022/2023 unter Mitwirkung des Elternbeirats und der Schülervertretung einvernehmlich an die Schule geholt. Es handelt sich um ein überregional tätiges, mehrfach ausgezeichnetes Unternehmen, das täglich nach eigenen Angaben über 4.000 Essen in Niederbayern und der Oberpfalz an Schulen liefert.
„Wie im falschen Film“
Im JGG werden täglich ca. 40 Essen an Schüler und Lehrkräfte ausgegeben. Es gibt individuell zusammenstellbare Menüs sowie die Option unterschiedlicher Portionsgrößen. Die Zufriedenheit mit der Mensa wird jährlich im Rahmen einer Schulumfrage ermittelt. Dabei (Erhebungszeitraum Juli 2024) zeigten sich zuletzt rund 75 Prozent aller Teilnehmer (also auch viele, die das Angebot nicht wahrnehmen) mit dem Angebot der Mensa zufrieden oder sehr zufrieden. Zudem können Schüler, Lehrkräfte und Eltern jederzeit Rückmeldung an die Ansprechpartnerin des Sachaufwandsträgers und Leiterin der Essensausgabe sowie an die Schulleitung geben.
Qualitätssicherung ist nicht nur ein Anliegen der Schule, sondern auch des Caterers. So kann jederzeit Feedback zur Qualität des Essens direkt an diesen weitergegeben werden. Nach Eindrücken der Schule wird dieses Feedback vom Caterer ernst genommen, bestmöglich und unverzüglich berücksichtigt.
Die Schule wird die Berichterstattung vom 12. November gerne zum Anlass nehmen, zusammen mit der SMV, dem Elternbeirat und dem Caterer zu erörtern, inwieweit dennoch Defizite bestehen und wie diese gegebenenfalls behoben werden können. Substantielle Beschwerden von Schülern oder Eltern zum Mensaessen sind in der überschaubaren Vergangenheit weder bei Schule, Elternbeirat oder SMV eingegangen. Zitat Schülersprecherin: „Ich fühlte mich wie im falschen Film, als ich von dem Vorwurf erfuhr!“
„Schulessen immer ein Kompromiss“
Zur Berichterstattung in der BILD-Zeitung selbst ist anzumerken:
- die abgebildete Schaschlikpfanne wird von den Schülerinnen und Schülern sehr gut angenommen
- das abgebildete Nudelgericht ist offensichtlich keine normale Portionsgröße; Der Caterer liefert immer Mengen, von denen am Ende etwas übrig bleibt; Portionsgrößen werden auf Schülerwunsch angepasst und Nachschlag ist kostenfrei
(Angebot des Caterers wird von Schülerinnen und Schülern der 10.Klasse eigentlich nicht genutzt: In der Abbildung handelt es sich also vermutlich um eine Portion eines Kindes, das von sich aus nicht so viel wollte oder um einen NachschlagInsgesamt muss man natürlich festhalten, dass das Schulessen immer ein Kompromiss sein muss: Ohne staatliche Zuschüsse liegt der Preis für Vor-/oder Nachspeise und Obst mit Hauptgericht in der Regel bei unter 5 Euro; das dabei vom Caterer dargebotene Preis-Leistungsverhältnis am Johannes-Gutenberg-Gymnasium ist aus Sicht der Schulfamilie ordentlich.“
Helmut Weigerstorfer