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Rotthalmünster. 32 Junglandwirte aus Bayern und Oberösterreich, darunter sechs Frauen, haben an der Höheren Landbauschule Rotthalmünster (HLS) ihre Weiterbildung zum staatlich geprüften Agrarbetriebswirt gestartet. Für ein Jahr tauschen die Junglandwirte den Traktorsitz nun gegen das Klassenzimmer. Neben Finanz-, Rechts- und Managementfragen wird ebenso das Wissen in den produktionstechnischen Fächern und der Persönlichkeitsbildung vertieft. Dazu wird bis Ende Juli 2025 an der HLS ein volles Bauernjahr simuliert. Die Theorie wird mit der Praxiserprobung auf dem 2.500 Parzellen umfassenden Versuchsfeld kombiniert.
Exkursionen und Diskussionen mit Funktionsträgern und Fachexperten gehören ebenfalls zum einjährigen Training. Das Gesamtpaket soll die Studierenden auf die Hofübernahme oder eine Führungstätigkeit in dem der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Bereich vorbereitet. Der neue Jahrgang startete mit dem traditionellen Eröffnungsgottesdienst in der Pfarrkirche Rotthalmünster. Pfarrer Jörg Fleischer gab den Studierenden mit auf den Weg, dass der Baum des Lebens eines jeden Menschen mehrere wichtige Wurzeln habe.
„Hohe Studien- und Lehrqualität über Bayern hinaus bekannt“
Neben der Entwicklung der eigenen Begabungen seien die Familie und der Glaube starke Wurzeln, die der Pflege bedürfen, um den Stürmen des Lebens bestmöglich gewachsen zu sein. Bürgermeister Günter Straußberger begrüßte die neuen Landbauschüler bei einer Führung durch den Markt Rotthalmünster. Dabei stellte er die wichtigsten Einrichtungen und Unternehmen vor. Zu denen zählt auch der Karosserie- und Fahrzeugbauer Hecka zählt, der im Rahmen des Rundgangs besichtigt wurde.
Schulleiter Fabian Werner und das elfköpfige Lehrerteam freuten sich, dass im neuen Schuljahr wieder Nachwuchskräfte aus Oberösterreich, der Oberpfalz, Niederbayern und Oberbayern ihren Weg nach Rotthalmünster gefunden haben. „Die hohe Studien- und Lehrqualität, die an der Höheren Landbauschule Rotthalmünster geboten wird, ist über Bayern hinaus bekannt“, erklärte Werner. Seit Jahrzehnten sei die HLS Rotthalmünster unter den Landwirten die erste Wahl, wenn es um die produktionstechnische und betriebswirtschaftliche Weiterqualifizierung geht.
„Mich interessiert das Thema Diversifizierung“
Das bestätigen auch die neuen Mitglieder der Schulfamilie im Gespräch. Anna-Maria Stürzer aus dem Landkreis München, die aus einem Betrieb mit Ackerbau und Forst stammt, entschied sich für die HLS Rotthalmünster, weil schon ihr Vater dort den Agrarbetriebswirt gemacht hat. „Viele Bekannte haben ebenso nur Gutes berichtet. Von der Landwirtschaftsschule Erding sind wir fünf Absolventen, die sich wegen des guten Rufs bewusst für die HLS Rotthalmünster entschieden haben“, erläutert die 23-jährige Oberbayerin. In ihrer Freizeit betreibt sie einen Instagramkanal, um bei den Verbrauchern das Bewusstsein für regionale Lebensmittel und heimische Landwirtschaft zu fördern.
Lena Ober kommt aus Altötting. Sie erzählt, ihr Vater habe sich sehr gefreut, dass sie sich betriebswirtschaftlich nach der Landwirtschaftsschule weiterqualifizieren möchte. „Wir haben einen Milchviehbetrieb mit Lohnunternehmen daheim. Zudem betreiben wir Ackerbau und Grünlandbewirtschaftung. Mich interessiert vor allem das Thema Diversifizierung, um optimal für die Zukunft gewappnet zu sein.“ Die 23-jährige Landwirtin möchte sich näher über die Direktvermarktung informieren. Sie schätzt an der HLS die enge Vernetzung mit Studierenden aus anderen Produktionszweigen, „da man nicht nur von den Lehrkräften, sondern auch von den Kolleginnen und Kollegen sehr viel lernen kann“.
Über das Karpfhamer Volksfest nach Rotthalmünster
Für den 22-jährigen Simon Lindner aus Weiden i.d. OPf. war von vornherein klar, dass er nach der Landwirtschaftsschule für ökologischen Landbau in Landshut-Schönbrunn nach Rotthalmünster an die HLS will. „Ich komme aus einem Milchviehbetrieb, der sich im Umstellungsprozess auf ökologischen Landbau befindet. An der HLS möchte ich mich weiterbilden, wie ich den Betrieb mit Diversifizierung noch breiter und zukunftsfähiger aufstellen kann“, so der Oberpfälzer, der dafür gern die Anreise von 230 Kilometern in Kauf nimmt.
Die zehnmonatige Weiterbildung in Vollzeit besucht auch der Oberösterreicher Martin Huber aus Peuerbach im Bezirk Grieskirchen. Er ist Absolvent der Landwirtschaftlichen Facharbeiterausbildung des Agrarbildungszentrums Lambach. Seine Eltern bewirtschaften einen Hof mit Ackerbau, Schweinemast sowie saisonaler Mast und Vermarktung von Puten. Er kam über einen Tipp seines Onkels und den Messestand der HLS auf dem Karpfhamer Volksfest nach Rotthalmünster. Den 20-jährigen Österreicher interessiert neben der betriebswirtschaftlichen Weiterbildung vor allem der pflanzenbauliche Schwerpunkt. Für diesen ist die HLS bis nach Österreich bekannt.
Philipp Bauer hat im vergangenen Jahr die Landwirtschaftsschule Passau abgeschlossen. Der 26 Jahre alte Tittlinger stammt aus einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Milchviehhaltung und Ackerbau. Zudem betreibt die Familie eine Biogasanlage, die derzeit 14 Haushalte mit Nahwärme versorgt. „Ich erhoffe mir an der HLS betriebswirtschaftliche Impulse für die Entwicklung neuer Ideen nach Auslaufen der Biogasförderung. Beispielsweise in Richtung Methantankstelle oder Wasserstoffproduktion“, erklärt Bauer. Wie viele andere Studierende macht er begleitend den letzten Teil der landwirtschaftlichen Meisterprüfung.
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Nähere Infos zur Höheren Landbauschule Rotthalmünster unter:
www.hls-rotthalmuenster.bayern.de
Ansprechpartner für Fragen zur Fortbildung und Anmeldung:
Schulleiter Fabian Werner
Staatliche Höhere Landbauschule Rotthalmünster
Franz-Gerauer-Straße 22-24
94094 Rotthalmünster
Tel.: 08533 9607-01
E-Mail: poststelle@hls-rm.bayern.de
Instagram: hls_rotthalmünster
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