Bischofsmais. Egal, ob Fully, Hardtail, Cross Country, Downhill, Freeride oder Fatbike – der Mountainbike-Sport erfreut sich in den vergangenen Jahren immer größerer Beliebtheit. Und das nicht nur bei Jugendlichen, sondern auch bei Erwachsenen. Im Bike-Eldorado Bischofsmais im Landkreis Regen hat man nun die nächste Stufe erreicht…
Eine Fläche zum Radeln, direkt im Ort – das haben sich die Bischofsmaiser Kinder und Jugendlichen schon seit Längerem gewünscht. Umso mehr freute sich der Bikernachwuchs nun über das neue Angebot neben dem Sportplatz an der Trie: Dort wurde jüngst der neue Bikeparcours der Gemeinde eröffnet.
„Angebote sind keine Konkurrenz zueinander“
Eine einst ungenutzte Wiese auf Gemeindegrund wurde dafür zum gut 3.000 Quadratmeter großen „Radlparadies“ umgestaltet. Um das heiß ersehnte Projekt für den Nachwuchs zu ermöglichen, packten viele vor und hinter den Kulissen mitan. Auch die Jugendlichen selbst brachten sich ein. Der SV Bischofsmais hat eigens eine neue Bike-Sparte gegründet, um die jungen Biker aus der Gemeinde zusammenzubringen.
Und ja: Bischofsmais ist seit jeher eine Bikegemeinde. Der Bikepark von Diddie Schneider am Geißkopf („MTB Zone Bikeparks„) ist bereits viele Jahre über einer der bekanntesten und größten Bikeparks in Europa und eine gefragte Adresse für Downhiller. Die Gemeinde eröffnete vor kurzem die ersten Strecken für die neuen e-Bike-Rundtrails, die derzeit am Fuß des Berges entstehen. Hier geht es eher gemächlich durch die Natur.
Der neue Bikeparcours an der Trie ist vor allem für Kinder und Jugendliche aus dem Ort gedacht: Sie können hier kleinere und größere Sprünge versuchen oder sich am Pumptrack auspowern. „Die Angebote sind keine Konkurrenz zueinander, sie sollen sich ergänzen. An der Trie haben die Kinder und Jugendlichen jetzt einen Platz zum Radeln, abseits der Straße und ohne an anderen Stellen, wie im Kurpark anzuecken“, verdeutlichte Bürgermeister Walter Nirschl. Mit dem Durchschneiden des symbolischen roten Bands wurde der Parcours eröffnet.
„No-Hander“, „360“ und Co.
Bereits während der Eröffnungsfeier bekamen die Besucher einen Eindruck davon, wie viel Spaß das Biken im neuen Parcours den Jugendlichen macht. Jonas Weiherer („Bischofsmais & friends“) zeigte an den Doubles und Table-Lines in mehreren rasanten Showrunden, was sie drauf haben. Etliche Biker sind in der Szene weit über den Landkreis hinaus bekannt. Von den Besuchern wurde die Truppe zu Recht gefeiert. Etwa 80 junge Fahrer testeten die Strecken auch abseits der Showrunden ausgiebig.
Über Stunden hinweg, mit Riesenbegeisterung, viel Ausdauer und breitem Grinsen im Gesicht waren die Biker quer durch alle Altersklassen im Parcours unterwegs. Beim sog. Whip-Contest wurden die Hinterräder im Sprung zur Seite gelehnt und dann wieder perfekt eingefangen, launig moderiert von Jonas Weiherer. Mal ging’s bei Tricks wie „No-Hander“, „360“ und Co. ohne Hände am Lenker, gedreht oder im Salto samt Bike über die Lines und Tables.
Zwischendurch erlebten die Besucher hautnah, was ebenfalls zu diesem Sport gehört: das gegenseitige Helfen, Tipps von den Größeren an die Jüngeren, Spaß und ein entspanntes Miteinander in der Gemeinschaft. Auch Jugendbeauftragter Hans Trum und seine Gemeinderatskollegen Michael Loibl, Werner Rankl und Franz Wartner ließen sich eine Testrunde mit SVB-Spartenleiter Peter Bauhuber nicht nehmen.
„Das Geld ist gut investiert“
„Der Bikeparcours ist eine Wahnsinnsaufwertung für die Gemeinde und für den Landkreis“, lobte auch Landrat Dr. Ronny Raith bei der Einweihungsfeier, die von der Tourist-Info und der Sparte Bike des SV Bischofsmais organisiert wurde. Diakon Albert Achatz übernahm den kirchlichen Segen des Parcours und wünschte den Jugendlichen ein unfallfreies Fahren.
Auf der sog. Pro-Line geht es für die jungen Biker zur Sache: Hier warten zwei Doubles und ein Holzkicker auf die Biker – jeweils mit Umfahrungen für alle, die nicht springen wollen. Der Holzkicker ist vorerst nur für Mitglieder während des Trainings der Sparte Bike geöffnet. Sonst können die Jugendlichen (und natürlich auch Erwachsene) den gesamten Parcours jederzeit befahren – am besten mit Helm und Protektoren. Der Zugang ist öffentlich, die Nutzung kostenfrei.
Insgesamt 64.000 Euro investierte die Gemeinde in den Parcours. „Hier wurde ein tolles Freizeitangebot für unsere Kinder und Jugendlichen geschaffen, das Geld ist gut investiert“, betonte Gemeinderat Peter Ebner stellvertretend für die UWG, die das Projekt anregte und im Gemeinderat beantragte.
1.000 Euro von den „Lupos“ und dem Stammtisch Seiboldsried
Vor mehreren Jahren gab es beim SVB bereits die Überlegung, eine Sparte „Bike“ zu gründen. Vor zwei Jahren wurde sie schließlich umgesetzt – auch mit Blick auf den neuen Bikeparcours. Spartenleiter Peter Bauhuber machte klar, wie groß die Leidenschaft und Freude der jungen Biker über den Parcours ist. Dieser wurde von Markus Niedermeier geplant, die Jugendlichen um Raphael Plenk und Jonas Weiherer brachten sich mit ein.
Alfons Graf, Inhaber von Gartenbau Graf, zeichnete federführend verantwortlich beim Bau, Diddie Schneider übernahm die Feinplanung und Finalisierung der Strecken. Die Bike-Sparte wird sich u.a. in Sachen Pflege engagieren, heimische Betriebe finanzierten passennde Trikots. Die Musiker der „Lupos“ und der Stammtisch Seiboldsried unterstützen die Jugendlichen mit 1.000 Euro für künftige Ideen rund um den Bikeparcours.