Viechtach. Das Drama hat ein Happy End! In Folge einer Neubewertung durch die Deutsche Rentenversicherung, die eine Nachzahlung von knapp 40.000 Euro nach sich zieht, funkte der lichtung verlag im Frühjahr dieses Jahres S.O.S.. Der letzte Rettungsanker für das Viechtacher Medienunternehmen, aufgrund seiner Veröffentlichungen zugleich ein wichtiger Kulturträger, war eine selbst ins Leben gerufene Spendenaktion. Und diese verlief so erfolgreich, dass das Ende gerade noch abgewendet werden kann.
„Die vergangenen schwierigen Monate waren eine Berg- und Talfahrt der Gefühle“, blickt Geschäftsführerin Kristina Pöschl noch einmal zurück. Die entsprechende Mitteilung der Deutschen Rentenversicherung riss ihr und ihrer Kollegin Eva Bauernfeind regelrecht den Boden unter den Füßen weg. Dann aber begannen beide Frauen zu kämpfen. „Es folgten viele interne und nervenzehrende Krisengespräche. Auch eine Insolvenz, die das Aus bedeutet hätte, wurde diskutiert“, erinnert sich Eva Bauernfeind.
„Rettungspakt Buch“ war ein Erfolg
Letzlich entschied man sich im Hause lichtung für den Hilferuf an die Öffentlichkeit. Die Aktion „Rettungspakt Buch“ wurde gestartet. „Und das war die goldrichtige Entscheidung“, freut sich Kristina Pöschl. Die Welle der Solidarität ließ nicht lange auf sich warten. Die beiden Chefinnen verpackten Bücher, nahmen Telefonate und Spenden entgegen etc. etc.. Eine physisch sehr fordernde Zeit, zumal das Tagesgeschäft ja irgendwie weiterlaufen musste. „Aber emotional war das sehr aufbauend“, betont Eva Bauernfeind. „Es folgte die große Erschöpfung – das darf aber auch nicht verschwiegen werden.“
Mühen, die sich gelohnt haben. Mit der Rentenversicherung konnte zwar Ratenzahlung vereinbart werden, der Widerspruch gegen den Bescheid wurde jedoch abgelehnt. Die große Nachzahlung bleibt somit fällig – soweit die schlechte Nachricht. Und die gute Nachricht: „Den Menschen liegen das Magazin und der Verlag am Herzen! Durch die vielen Bestellungen, Spenden und Ideen sorgen sie dafür, dass es lichtung auch weiterhin geben wird“, teilen die beiden Geschäftsführerinnen per E-Mail mit. „Die Zukunft bleibt fordernd, aber wir können sie leichteren Herzens angehen.“
Helmut Weigerstorfer
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