Passau. Eine neue Webseite von Studierenden der Universität Passau setzt sich mit dem nachhaltigen Anbau und dem Konsum von tropischen Produkten auseinander. Die Webseite liefert nicht nur zahlreiche Informationen zum Anbau, zur sozialen Verantwortung und zum Klimawandel, sondern will auch dazu anregen, kritisch über das eigene Konsumverhalten nachzudenken.
Am 5. Juni 2024 wurde bekannt gegeben, dass der globale Weltüberlastungstag dieses Jahr der 1. August ist. An diesem Tag ist das globale Budget an nachhaltig nutzbaren Ressourcen und ökologisch verkraftbaren Emissionen für das gesamte Jahr aufgebraucht. Der deutsche Erdüberlastungstag, der davon ausgeht, dass alle Menschen auf der Welt so leben und wirtschaften würden wie wir in Deutschland, fiel bereits auf den 2. Mai. Angesichts dieser Zahlen scheint es unerlässlich, über das eigene Konsumverhalten nachzudenken.
Von A wie Ananas bis Z wie Zuckerrohr
Genau mit dieser Frage haben sich Studierende des Fachs Geographie an der Universität Passau im Seminar „Kaffee, Kakao & Co.: Wie nachhaltig sind Anbau und Konsum?“ auseinandergesetzt. Ihre Überlegungen werden nun im Rahmen einer Webseite einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Die Webseite greift Aspekte des nachhaltigen Anbaus und Konsums anhand von gängigen tropischen Produkten auf.
Das Portal beleuchtet mittlerweile 14 tropische Produkte von A wie Ananas bis Z wie Zuckerrohr. Unter anderem diskutiert sie Aspekte des umweltschonenden Anbaus, der sozialen Verantwortung und des Klimawandels. Darüber hinaus stellt die Website Möglichkeiten der ökologischen und sozialen Zertifizierung vor und regt dazu an, das eigene Konsumverhalten zu überdenken. Die Recherchen greifen auf wissenschaftliche Quellen und Fachberichte zurück, die im Bereich Literatur zusammengestellt sind.
Die Arbeit an der Webseite wurde von den Hauptseminar-Teilnehmenden als sehr motivierend und Sinn stiftend empfunden. „Ich habe mich schon lange gefragt, wie ich nachhaltiger konsumieren kann, ohne dabei auf tropische Produkte verzichten zu müssen. Durch die Arbeit an der Webseite hatte ich einen konkreten Anlass, mich mit diesem Thema intensiv zu beschäftigen“, sagt Studentin Anna Kellermann, die maßgeblich an der Erarbeitung der Webseite beteiligt war.
Sichtbarkeit des Nachhaltigkeitsthemas an der Uni
Prof. Dr. Christine Schmitt, Inhaberin des Lehrstuhls für Physische Geographie mit Schwerpunkt Mensch-Umwelt-Forschung, die das Seminar geleitet hat, betont: „Die Webseite trägt zur Sichtbarkeit des Nachhaltigkeitsthemas hier an der Universität Passau bei und wird darüber hinaus auch schon von Schulen, zum Beispiel im Rahmen von Projekttagen, genutzt. Oftmals ist gar nicht bekannt, wo bestimmte Produkte, wie zum Beispiel Baumwolle, angebaut werden und welche negativen Auswirkungen der Anbau auf Umwelt und Menschen vor Ort hat.“
In Kooperation mit dem Sprachenzentrum der Universität Passau soll die Webseite nun in verschiedene Sprachen übersetzt werden. Bis Ende nächsten Jahres wird sie auf Englisch, Französisch, Portugiesisch und Spanisch erreichbar sein. Weitere Sprachen wie Italienisch und Chinesisch sollen folgen.
da Hog’n/ obx-news.de