Waldkirchen/Saalbach. Es war ein Sieg des Willens, den sich das Sport-Jakob-Team aus Waldkirchen bei der 25. Auflage der Mountain-Attack, dem härtesten Skitourenrennen der Alpenregion in Saalbach-Hinterglemm, mit einer beeindruckenden Leistung im erstmals durchgeführten Staffel-Wettbewerb holte. Das Bayerwald-Trio um Michael Stieglbauer, Matthias Mitterbauer und Hannes Kellhammer ließ dabei – zur Überraschung aller – u.a. auch das favorisierte Red-Bull-Team hinter sich.

Nach dem Zieleinlauf kannte der Jubel bei den Waidlern keine Grenzen mehr: (v.l.) Michael Stieglbauer, Matthias Mitterbauer und Hannes Kellhammer. Foto: Stieglbauer

Heuer ging es in vier verschiedenen Disziplinen um den Sieg. Neben dem bekannten „Schattberg-Race“ (1.000 Höhenmeter, Vertical ohne Abfahrt), der Tour (2.000 Höhenmeter) und dem Marathon (25 Kilometer, 3.000 Höhenmeter) wurde in diesem Jahr erstmals eine Dreier-Teamstaffel veranstaltet, bei jeder der drei Athleten einen Berg (inklusive Abfahrt) zu bewältigen hatte.

Hochkarätig besetztes Red-Bull-Team als Mitkonkurrent

Johannes Holzfurtner in Aktion – und am Ende mit neuer Bestzeit. Foto: Holzfurtner

Sport-Jakob-Teammitglied Johannes Holzfurtner ging als Einzelstarter auf die Marathon-Distanz – und hatte sich zum Ziel gesetzt, seine Zeit aus dem Vorjahr zu unterbieten, was dem Waldkirchener mit Bravour gelang. Am Nachmittag ging er mit rund 800 weiteren Athleten auf die Strecke über den Schattberg, den Zwölferkogel und das Hasenauerköpfel, den Reiterkogel und den Bernkogel wieder zurück nach Saalbach. Mit einem von Anfang an gelungenen Rennen standen nach 25 Kilometern und 3.000 Höhenmetern für ihn im Ziel drei Stunden und zwei Minuten auf der Uhr. Diese bedeutete Platz 29 – Holzfurtner konnte seine Zeit im Vergleich zum Vorjahr um satte fünf Minuten verbessern.

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Michael Stieglbauer entschied sich für den neu eingeführten Staffelwettbewerb. Mit Matthias Mitterbauer und Hannes Kelhammer konnte er zwei junge Sportler dafür begeistern, die in diesem Winter ihre ersten Erfahrungen auf Tourenskiern gesammelt haben. Das Quartett trainierte so oft es ging gemeinsam – so auch am Silvestertag, um in Saalbach die Strecke zu besichtigen. Danach war jedoch bei Mitterbauer und Kellhammer aufgrund der extremen Steilheit von Schattberg und Zwölferkogel die Euphorie erst einmal etwas gebremst. Doch Stielgbauer wusste, wie er die beiden „jungen Wilden“ weiter motivieren konnte.

Der „Mountain-Attack“ wurde 1999 erstmals ausgetragen und ist mittlerweile über die Landesgrenzen Österreichs hinaus bekannt. Foto: Holzfurtner

Und dann ging es endlich auf die Strecke. Mit am Start war u.a. ein Team von Red Bull mit Biathlon-Olympiasieger Dominik Landertinger, Extrem-Bergläufer Markus Kröll sowie dem zweifachen Guinness-Weltrekord-Halter Michael Strasser – um nur einige Namen zu nennen. Mit dem Blick auf die Startliste hoffte man auf ein Ergebnis irgendwo zwischen Platz drei und fünf – sofern alles optimal läuft.

Doch es lief weit besser. Startläufer Michael Stielgbauer kam mit den Bedingungen (Temperaturen von bis zu minus 15 Grad) bestens zurecht und konnte in der Wechselzone in Hinterglemm mit sechs Minuten Vorsprung auf das Red-Bull-Team an Hannes Kellhammer übergeben. Dieser lief den Weltcup-Hang am Zwölferkogel hinauf wie ein Schweizer Uhrwerk, meisterte die Abfahrt mit Bravour und baute den Vorsprung auf satte 16 Minuten aus.

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Die Waidler plötzlich im Fokus der Medien

Matthias Mitterbauer hatte den letzten Abschnitt zu absolvieren. Er lies sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und marschierte im Laufschritt über die letzten Gipfel. Seine Team-Kollegen warteten im Ziel auf ihn, wo alle fest mit dem Triumph der Red-Bull-Sportler rechneten. Und als auch Roland Kurz, Chef des Organisationskomitees, mitbekam, dass das Waidler-Team mit großem Vorsprung die Hochalmbahn passierte und den Sieg wohl davon tragen wird, gerieten Stieglbauer und Kellhammer mehr und mehr in den Fokus der ebenfalls wartenden Pressevertreter. Und nach drei Stunden und 52 Sekunden war es dann soweit: Matthias Mitterbauer überquerte die Ziellinie – und die Freude war schier grenzenlos.

da Hog’n


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