Freyung/Regen. Sie bringen Abwechslung in den gewohnten Schilderwald – und sind offenbar einigen zuwider: Alexander Muthmann wirbt mit lebensgroßen Aufstellern um seinen Wiedereinzug in den Landtag am 8. Oktober. Doch kaum hat der FDP-Politiker diese mit seinem Team aufgestellt, sind sie auch schon wieder verschwunden – meist über Nacht. Allein in Freyung-Grafenau und im nördlichen Landkreis Passau sind 14 der 25 Figuren abmontiert. Dem FDP-Landtagsabgeordneten reicht’s: Er hat Anzeige bei der Polizei gegen Unbekannt erstattet, wie einer Pressemitteilung zu entnehmen ist.

„Unsere Idee war und ist – statt mit einer Vielzahl an anderen Werbungen – mit diesen wenigen und dafür ins Auge springenden Aufstellern die Wählerinnen und Wähler für das Kreuz an der richtigen Stelle zu animieren“, schildert Alexander Muthmann. „Mir ist klar, dass dies den einen oder anderen zu einem Schabernack einlädt. Doch dass so viele Aufsteller spurlos verschwunden sind, spricht für eine konzertierte Aktion und gegen blinde Zerstörungswut von einzelnen, weil die Figuren ja komplett und unauffindbar mitgenommen worden sind.“
„Habe noch ein paar Muthmänner im Keller“

Am Mittwoch war er deshalb bei der Polizeiinspektion Freyung und hat den Schaden – ein Plakat kostet 70 Euro – samt Standorten gemeldet. „In Freyung sind mittlerweile fünf von sechs weg, in Kapfham, Perlesreut, Hutthurm, Untergriesbach und Obernzell je eines – und in Salzweg zwei“, gab er zu Protokoll. Kurz nach der Anzeige meldeten auch die Wahlhelfer aus dem Landkreis Regen, dass in Zwiesel der erste Muthmann entführt worden ist. Abends folgte eine weitere Meldung aus Röhrnbach.
Neben der Anzeige bei der Polizei wollen sein Team und er jetzt die Augen offenhalten, ob die Plakat-Diebe vielleicht auf frischer Tat ertappt werden können. Was Muthmann doppelt ärgert ist neben dem Schaden, dass seine Werbefiguren nur einen sehr kurzen Effekt haben. „Denn die Resonanz der Menschen drauf ist sehr gut und positiv.“ Entmutigen lassen will er sich davon jedoch nicht. „Ich habe für die kommenden Wochen noch ein paar Muthmänner im Keller, die wir wieder aufstellen.“
da Hog’n