Passau. Oben in den Bäumen zwitschert und flötet es. Bahram Gharadjedaghi hat ein Klemmbrett dabei. Darauf befestigt der Biologe eine Karte des Gebiets und ein weißes Blatt. Er beginnt, krakelige Abkürzungen auf das blanke Papier zu kritzeln. „Das war ein Rotkehlchen“, sagt er leise, um die Tiere nicht zu verschrecken. Eine neue Melodie ertönt aus einer der Tannen. „Ein Zilp Zalp“, erklärt Bahram fast flüsternd. „Der heißt, wie er singt.“ Pfeifend imitiert er den Gesang.

Bahrams Mission in diesem kleinen Waldstück bei Passau ist die Durchführung einer speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung. Er arbeitet dazu mit der aktuellen Gesetzeslage, schaut, welche der geschützten Arten sich im Forst befinden. Diese Gesetzeslage versucht Jürgen Resch, der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, schon seit mehr als 40 Jahren zu verändern. Etwa 4.000 Gerichtsverfahren hat er zum Thema Umwelt-, Klima- und Artenschutz bereits geführt.
„Aber sie ist dann qualvoll gestorben“
Resch, einer der bekanntesten Kläger Deutschlands, spricht über seine Macht. Macht, die er für die Natur einsetzt. Ihre Schönheit und Verletzlichkeit entdeckte der Umweltschützer bereits 1982, im Alter von 22 Jahren, als Zivildienstleister und freier Mitarbeiter der Schwäbischen Zeitung am Bodensee. Er stellte ein „rätselhaftes Vogelsterben“ fest und veröffentlichte seine Beobachtungen.

„Da hat eine Singdrossel sehr schön gesungen“, erinnert sich Resch. Die habe er für eine Besuchergruppe mit dem Fernrohr scharf gestellt. „Die saß ohne Angst direkt vor uns. Dann hat sie Krämpfe bekommen und ist zu Boden gefallen.“ Damals habe er sich auch um kranke und verletzte Vögel gekümmert. „Ich habe versucht, sie zu beruhigen, ihr etwas zu geben, aber sie ist dann qualvoll gestorben.“
Nach seiner Veröffentlichung seien weitere Mitteilungen aus dem Umfeld aufgetaucht. Vielerorts habe man Ähnliches beobachtet, wie Resch bei der Singdrossel. Resch habe dann dazu aufgerufen, ihm die Vögel zuzusenden. Daraufhin meldete sich ein Informant. Er stellte sich als ein Angestellter des Landwirtschaftsministeriums heraus. Dieser riet ihm: „Suchen Sie mal nach dem Wirkstoff Endrin“…
Die gesamte Story von Mona Hinrichs, Patricia Nägele und Lena Binder gibt es bei „PAblish“ zu lesen (einfach klicken)
_________________________
„PAblish“ lautet der Name der Projektplattform des Studienganges Journalistik und Strategische Kommunikation an der Universität Passau. Während ihres Studiums können sich dabei Studierende aller Semester in verschiedenen Praxiskursen auf unterschiedlichen medialen Plattformen in den Tätigkeitsfeldern Journalismus und Public Relations ausprobieren. In Zusammenarbeit mit dem Onlinemagazin da Hog’n werden in diesem Rahmen ausgewählte Projekte der verschiedenen Kurse präsentiert.