Waldkirchen. Lughs Zimmer sieht aus wie das typische Zimmer eines 18-Jährigen. Stapel von Fantasybüchern türmen sich auf einer Holzkommode, die sich an einen altmodischen hohen Schrank schmiegt. Gegenüber drängen sich zwei Wäscheständer, stoßen beinahe an die holzverkleideten Dachschrägen. Und neben dem Bett fällt der Blick auf eine Pinnwand, die mit Fotos bedeckt ist. Auf einem Bild zu sehen: drei grinsende junge Männer.

Elf Jugendliche wohnen aktuell in der Stadtwohngruppe der Jugendhilfeorganisation „Freedom“ in Waldkirchen, die Platz für bis zu vierzehn Jugendliche bietet. Lugh, Jonas und Babu gehören zu ihnen.
Stufe Null hat keine Rechte
Das Schicksal der Jugendlichen in den Freedom-Häusern ist oftmals eng mit dem Thema Sucht verknüpft. Teil der Einrichtungsphilosophie ist ein Stufensystem, das aus der Suchtarbeit stammt. Es geht auf den Träger der Häuser, die in Wegscheid ansässige Fachklinik Schlehreut für suchtkranke erwachsene Frauen, zurück. „Die Idee vom Träger war damals, dass es auch eine Einrichtung für Jugendliche mit Drogenproblemen geben sollte“, erklärt Josef Hindinger, der bereits seit 15 Jahren in der Stadtwohngruppe arbeitet und seit neun Jahren als Gruppenleiter beschäftigt ist.

Wer bei Freedom aufgenommen wird, startet zunächst in den Ersteinrichtungen Schachtlau oder Lackenhäuser in Neureichenau auf Level Null. Ground Zero sozusagen. Stufe Null hat keine Rechte, weder Handy noch irgendein anderer Kontakt nach außen ist möglich. Nichts außer Ankommen und Runterkommen, sagt Hindinger – wie unter einer Käseglocke. Und an diesem Punkt startet ausnahmslos jeder, der neu dazukommt.
Für jeden Jugendlichen gibt es einen Bezugsbetreuer sowie einen Bezugstherapeuten, der ihnen Aufgaben zuteilt. Die Aufgaben sind sowohl praktisch als auch theoretisch. Zentral sei dabei immer die therapeutische Reflektion. Vergangenheit, Konsumverhalten, Haltung zu Drogen und Alkohol, Erfolge, Rückschläge – die Liste der Themen ist lang. Wer es schafft und Stufe fünf erreicht, hat die Möglichkeit den Übertritt in die Jugendwohngruppe Waldkirchen zu machen. Bei Jonas war das anders…
Die gesamte Story von Teresa Emmert und Nadja Saied gibt es bei „PAblish“ zu lesen (einfach klicken)
_________________________
„PAblish“ lautet der Name der Projektplattform des Studienganges Journalistik und Strategische Kommunikation an der Universität Passau. Während ihres Studiums können sich dabei Studierende aller Semester in verschiedenen Praxiskursen auf unterschiedlichen medialen Plattformen in den Tätigkeitsfeldern Journalismus und Public Relations ausprobieren. In Zusammenarbeit mit dem Onlinemagazin da Hog’n werden in diesem Rahmen ausgewählte Projekte der verschiedenen Kurse präsentiert.
da Hog’n